Philips Wouwerman
Marktszene in einem Dorf
Öl auf Leinwand (doubliert). 63,5 x 81 cm.Der dörfliche Marktplatz, den Philips Wouwerman hier zeigt, wird durch ein Element einzigartig, das nicht im Bild ist. Dabei ist die Szenerie vielfältig und abwechslungsreich: Zwischen festen Gebäuden haben Händler ihre Stände aufgebaut und bieten unterschiedliche Waren von Gemüse bis Geflügel feil, dazwischen tummeln sich Menschen beim Einkauf, Kinder und Hunde; in der Landschaft des Hintergrundes ragt ein Kirchturm empor. Aber eines fehlt. Es handelt sich um eine der wenigen Bildkompositionen Wouwermans, in der er kein Pferd zeigt. Dabei ist er sprichwörtlich als Spezialist für diese Tiere bekannt, sodass auch hundert Jahre nach ihm der Frankfurter Pferdemaler J. G. Pforr noch anerkennend als „der deutsche Wouwerman“ bezeichnet wurde. Vielleicht überstrahlte dieser besondere Ruhm auch die ebenso herausragenden Fähigkeiten, die den Haarlemer Philips Wouwerman als Genre- und Landschaftsmaler auszeichneten. In dieser Komposition eines dörflichen Marktes setzt er sie in einer friedvollen Szenerie um – auch das ungewöhnlich für sein zahlreiche Soldatenszenen umfassendes Œuvre. Hier gilt das Interesse des Malers vielmehr den unterschiedlichen Menschen, die ein Marktgeschehen lebendig machen. Ebenso große Freude hat Wouwerman an der genauen Beobachtung des angebotenen Gemüses, das er auf dem Marktplatz in der Art eines Stilllebens inszeniert.ProvenienzSlg. Morel, Paris. – Lebrun, Paris, 3.5.1786, Lot 6, von Langher erworben. – Slg. Marin, Paris. – Versteigerung, Paris, 22.3.1790, Lot 68, von Saubert erworben. – Pieter Six van Winter, Amsterdam, seit 1800. – Lucretia Johanna van Winter, Amsterdam. – Jan Pieter Six van Hillegom, Amsterdam. – Jan Six, Amsterdam. – Auktion Fred. Muller, Amsterdam, 16.10.1928, Lot 53. – Sir William Bird, 1945. – E. J. Gooderham, London. – Christie‘s, London, 10.12.1948, Lot 63, von Hilder erworben. – Christie‘s, London, 9.7.1993, Lot 3. – Luigi Caretto Gallery, Turin. – Italienische Privatsammlung.LiteraturhinweiseJohn Smith: A Catalogue Raisonné of the works of the most eminent Dutch, Flemish, and French Painters, Bd. I, London 1829, S. 254, Nr. 183 sowie Bd. IX, S. 160, Nr. 65. – Eugène Richtenberger u. Georges Lafenestre: La peinture en Europe. La Hollande: Catalogue raisonné des œuvres principales, Paris 1898, S. 355. – Ausst.-Kat. Amsterdam 1900: Catalogus der verzameling schilderijen en familienportretten van de heeren Jhr. P. H. Six van Vromade, Jhr. J. Six en Jhr. W. Six wegens verbouwingin het Stedelijk Museum van Amsterdam tentoongesteld, Amsterdam 1900, Nr. 168. - Cornelis Hofstede de Groot: Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII. Jahrhunderts, Bd. II, Esslingen 1908, Nr. 966. – Frederik J. Duparc: Philips Wouwerman 1619-1666, in: Oud Holland, CVII (1993), S. 257-286, S. 273f. - Birgit Schumacher: Philips Wouwerman The Horse Painter of the Golden Age, Doornspijk, 2006, Bd. I, S. 383, Nr. A549; Bd. II, Abb. 508.AusstellungStedelijk Museum, Amsterdam 1900.
Philips Wouwerman
Marktszene in einem Dorf
Öl auf Leinwand (doubliert). 63,5 x 81 cm.Der dörfliche Marktplatz, den Philips Wouwerman hier zeigt, wird durch ein Element einzigartig, das nicht im Bild ist. Dabei ist die Szenerie vielfältig und abwechslungsreich: Zwischen festen Gebäuden haben Händler ihre Stände aufgebaut und bieten unterschiedliche Waren von Gemüse bis Geflügel feil, dazwischen tummeln sich Menschen beim Einkauf, Kinder und Hunde; in der Landschaft des Hintergrundes ragt ein Kirchturm empor. Aber eines fehlt. Es handelt sich um eine der wenigen Bildkompositionen Wouwermans, in der er kein Pferd zeigt. Dabei ist er sprichwörtlich als Spezialist für diese Tiere bekannt, sodass auch hundert Jahre nach ihm der Frankfurter Pferdemaler J. G. Pforr noch anerkennend als „der deutsche Wouwerman“ bezeichnet wurde. Vielleicht überstrahlte dieser besondere Ruhm auch die ebenso herausragenden Fähigkeiten, die den Haarlemer Philips Wouwerman als Genre- und Landschaftsmaler auszeichneten. In dieser Komposition eines dörflichen Marktes setzt er sie in einer friedvollen Szenerie um – auch das ungewöhnlich für sein zahlreiche Soldatenszenen umfassendes Œuvre. Hier gilt das Interesse des Malers vielmehr den unterschiedlichen Menschen, die ein Marktgeschehen lebendig machen. Ebenso große Freude hat Wouwerman an der genauen Beobachtung des angebotenen Gemüses, das er auf dem Marktplatz in der Art eines Stilllebens inszeniert.ProvenienzSlg. Morel, Paris. – Lebrun, Paris, 3.5.1786, Lot 6, von Langher erworben. – Slg. Marin, Paris. – Versteigerung, Paris, 22.3.1790, Lot 68, von Saubert erworben. – Pieter Six van Winter, Amsterdam, seit 1800. – Lucretia Johanna van Winter, Amsterdam. – Jan Pieter Six van Hillegom, Amsterdam. – Jan Six, Amsterdam. – Auktion Fred. Muller, Amsterdam, 16.10.1928, Lot 53. – Sir William Bird, 1945. – E. J. Gooderham, London. – Christie‘s, London, 10.12.1948, Lot 63, von Hilder erworben. – Christie‘s, London, 9.7.1993, Lot 3. – Luigi Caretto Gallery, Turin. – Italienische Privatsammlung.LiteraturhinweiseJohn Smith: A Catalogue Raisonné of the works of the most eminent Dutch, Flemish, and French Painters, Bd. I, London 1829, S. 254, Nr. 183 sowie Bd. IX, S. 160, Nr. 65. – Eugène Richtenberger u. Georges Lafenestre: La peinture en Europe. La Hollande: Catalogue raisonné des œuvres principales, Paris 1898, S. 355. – Ausst.-Kat. Amsterdam 1900: Catalogus der verzameling schilderijen en familienportretten van de heeren Jhr. P. H. Six van Vromade, Jhr. J. Six en Jhr. W. Six wegens verbouwingin het Stedelijk Museum van Amsterdam tentoongesteld, Amsterdam 1900, Nr. 168. - Cornelis Hofstede de Groot: Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII. Jahrhunderts, Bd. II, Esslingen 1908, Nr. 966. – Frederik J. Duparc: Philips Wouwerman 1619-1666, in: Oud Holland, CVII (1993), S. 257-286, S. 273f. - Birgit Schumacher: Philips Wouwerman The Horse Painter of the Golden Age, Doornspijk, 2006, Bd. I, S. 383, Nr. A549; Bd. II, Abb. 508.AusstellungStedelijk Museum, Amsterdam 1900.
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