ZWEITEILIGES BASILISKENBESTECK MIT MESSER UND GABEL SOWIE ASSORTIERTER SCHEIDE Schweiz, Zürich, 2. Hälfte 17. Jh. Wohl Hans Peter Oeri (1637-1692). Konischer, tordierter Griff in Silber teils vergoldet sowie mit spiralförmigem Nielloband, das den Schwanz des Drachen darstellt. Griffenden in Form von Basiliskenköpfen. Schneidseitig spitze Klinge, der Klingenkropf eingezogen. Forke mit zwei Zinken, der Gabelhals am Ende balusterartig eingezogen. Die Scheide wohl osmanisch, 18. Jh. Holzkern mit Silberblech ummantelt, reliefierter Dekor in Form von Ranken, Vögeln und Tieren, die Zwischenflächen punziert sowie vergoldet. Blätterfries als oberer Abschluss, die Spitze in Knospenform. L Messer 22,5 cm, Gabel 19 cm. L mit Scheide total 27,5 cm. Vergoldung teils stark berieben, Messergriff beim Niello mit grösseren Dellen und Fehlstellen. Klinge mit Korrosionsspuren. Provenienz: Sammlung Achille Jubinal, Paris, um 1874. Dieses Exemplar abgebildet in: South Kensington Museum. Illustrated Catalogue of a Collection of Ancient Cutlery lent by M. Achille Jubinal to the South Kensington Museum. London, 1874. Tafel IX, Nr. 177. Zwei ähnliche, jedoch in Messing gegossene und weniger fein ausgeführte Griffe befinden sich im Historischen Museum Basel (Inv.-Nr. 1875.11). Vgl. Iris Kolly. Kunstvolle Essbestecke - Eine Auswahl aus der Sammlung des Historischen Museums Basel. 2006. S. 17. Der Katalog verweist auf ähnliche, jedoch feiner gestaltete Besteckteile im Schweizer Landesmuseum, welche dem Zürcher Goldschmied Hans Peter Oeri (1637-1692) zugeschrieben werden (Vgl. Gertrud Benker. Alte Bestecke, ein Beitrag zur Geschichte der Tischkultur. München, 1978, S. 91, Abb. 142). Die Griffe könnten das Mischwesen Basilisk darstellen, welches den Oberkörper eines Hahns mit dem Schwanz einer Schlange vermischt. Ein sehr ähnliches Besteck, ebenfalls beschrieben als Basiliskenbesteck, aus Rosenheim, Ende 17. Jh. aus den Fürstlichen Sammlungen Sigmaringen befindet sich im Museum für Kunsthandwerk Frankfurt am Main. Vgl. Messer Gabel Löffel. Frankfurt am Main, 1995, S. 107, Nr. 49. Ein weiteres Gabel- und Messerpaar sowie ein Einzelmesser, verortet und datiert in Zürich 17. Jh., sind Teil der Sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg (Vgl. Bernhard Heitmann & Carlos Boerner, Historische Bestecke aus der Sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe, Hamburg 2007, S. 32/33. Abb. 20 & 22.) Weitere Vergleiche bei: - Jochen Amme. Historische Bestecke. Stuttgart, 2002. S. 97, Abb. 223. - Jochen Amme. Historische Bestecke, Sammlung Suermondt-Ludwig-Museum Aachen. Aachen, 2011. S. 129, Abb. 109. - Arthur Pabst. Die Kunstsammlungen Richard Zschille in Grossenhain, Besteck-Sammlung Speise- Tisch- Gärtner-Geräte und Werkzeuge. Berlin. 1893, Taf. 12, Abb. 97. - Sammlung Petermandl, Technisches Museum Wien (Inv.-Nr. 64520). - Katalog Sonderausstellung des Schweizerischen Landesmuseum Zürich. Barocker Luxus Das Werk des Zürcher Goldschmieds Hans Peter Oeri 1637-1692. Zürich, 1988. S. 102-105. Saleroom Notice
ZWEITEILIGES BASILISKENBESTECK MIT MESSER UND GABEL SOWIE ASSORTIERTER SCHEIDE Schweiz, Zürich, 2. Hälfte 17. Jh. Wohl Hans Peter Oeri (1637-1692). Konischer, tordierter Griff in Silber teils vergoldet sowie mit spiralförmigem Nielloband, das den Schwanz des Drachen darstellt. Griffenden in Form von Basiliskenköpfen. Schneidseitig spitze Klinge, der Klingenkropf eingezogen. Forke mit zwei Zinken, der Gabelhals am Ende balusterartig eingezogen. Die Scheide wohl osmanisch, 18. Jh. Holzkern mit Silberblech ummantelt, reliefierter Dekor in Form von Ranken, Vögeln und Tieren, die Zwischenflächen punziert sowie vergoldet. Blätterfries als oberer Abschluss, die Spitze in Knospenform. L Messer 22,5 cm, Gabel 19 cm. L mit Scheide total 27,5 cm. Vergoldung teils stark berieben, Messergriff beim Niello mit grösseren Dellen und Fehlstellen. Klinge mit Korrosionsspuren. Provenienz: Sammlung Achille Jubinal, Paris, um 1874. Dieses Exemplar abgebildet in: South Kensington Museum. Illustrated Catalogue of a Collection of Ancient Cutlery lent by M. Achille Jubinal to the South Kensington Museum. London, 1874. Tafel IX, Nr. 177. Zwei ähnliche, jedoch in Messing gegossene und weniger fein ausgeführte Griffe befinden sich im Historischen Museum Basel (Inv.-Nr. 1875.11). Vgl. Iris Kolly. Kunstvolle Essbestecke - Eine Auswahl aus der Sammlung des Historischen Museums Basel. 2006. S. 17. Der Katalog verweist auf ähnliche, jedoch feiner gestaltete Besteckteile im Schweizer Landesmuseum, welche dem Zürcher Goldschmied Hans Peter Oeri (1637-1692) zugeschrieben werden (Vgl. Gertrud Benker. Alte Bestecke, ein Beitrag zur Geschichte der Tischkultur. München, 1978, S. 91, Abb. 142). Die Griffe könnten das Mischwesen Basilisk darstellen, welches den Oberkörper eines Hahns mit dem Schwanz einer Schlange vermischt. Ein sehr ähnliches Besteck, ebenfalls beschrieben als Basiliskenbesteck, aus Rosenheim, Ende 17. Jh. aus den Fürstlichen Sammlungen Sigmaringen befindet sich im Museum für Kunsthandwerk Frankfurt am Main. Vgl. Messer Gabel Löffel. Frankfurt am Main, 1995, S. 107, Nr. 49. Ein weiteres Gabel- und Messerpaar sowie ein Einzelmesser, verortet und datiert in Zürich 17. Jh., sind Teil der Sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg (Vgl. Bernhard Heitmann & Carlos Boerner, Historische Bestecke aus der Sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe, Hamburg 2007, S. 32/33. Abb. 20 & 22.) Weitere Vergleiche bei: - Jochen Amme. Historische Bestecke. Stuttgart, 2002. S. 97, Abb. 223. - Jochen Amme. Historische Bestecke, Sammlung Suermondt-Ludwig-Museum Aachen. Aachen, 2011. S. 129, Abb. 109. - Arthur Pabst. Die Kunstsammlungen Richard Zschille in Grossenhain, Besteck-Sammlung Speise- Tisch- Gärtner-Geräte und Werkzeuge. Berlin. 1893, Taf. 12, Abb. 97. - Sammlung Petermandl, Technisches Museum Wien (Inv.-Nr. 64520). - Katalog Sonderausstellung des Schweizerischen Landesmuseum Zürich. Barocker Luxus Das Werk des Zürcher Goldschmieds Hans Peter Oeri 1637-1692. Zürich, 1988. S. 102-105. Saleroom Notice
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