Beschreibung:

Zwei reich illustrierte Heiligenviten um Kloster Melk und Klosterneuburg Deppisch, Gottfried. Geschichte und Wunder-Wercke des heiligen Colomanni Königlichen Pilgers und Martyrers, auch so wohl des gesammten Nieder-Oesterreich, als besonders des Freyen und Exempten Klosters Mölck, Ord. S. Benedicti Schutz-Patrons. 6 Bl., 261 S. Mit 7 (6 teils mehrfach gefalteten) Kupfertafeln von F. L. Schmitner nach F. Lessner u. a. 31 x 20 cm, Marmorierter Lederband d. Z. (minimale Gelenkfehlstellen an Kapitalen, etwas beschabt und berieben) mit goldgeprägtem RSchild und reicher RVergoldung. Wien, Frantz André Kirchberger, 1743. Jöcher-Adelung II, 664., Coreth 112. – Erste Ausgabe der Vita des Heiligen Koloman, des irischen Königssohns, der bei seiner Pilgerreise ins Heilige Land bei Stockerau im niederösterreichischen Weinviertels in Gefangenschaft geriet und das Martyrium erlitt, woraufhin der Legende nach sein Körper zwei Jahre völlig unverwest erhalten blieb, bis er am 13. Oktober 1014 im Kloster Melk bestattet wurde. Das vorliegende Werk ist die "Von Pater Gottfried Deppisch von Melk ... in deutscher Sprache veröffentlichte Lebensbeschreibung des heiligen Coloman, die in der Hauptsache von den von Hieronymus Pez 1713 herausgegebenen Acta S. Colomanni fußt, aber durch andere Quellen bereichert ist, so auch durch die 'fürtreffliche österreichische Chronik des Aloldu'" (Coreth), "aus denen bewährtesten Urkunden und Geschichten, Schreibern mit schönen Kupffern verfasset, nebst einen Anhang worinnen Das Leben des seeligen Gothalmi und Die Historie von dem heiligen mölckerischen Creutze enthalten" (Titel). Die bemerkenswert schönen Kupfertafeln zeigen den gewaltig großen Märtyrer-Altar des Heiligen im Kloster Melk auf einer mehrfach gefalteten Tafel (62 x 37 cm!), die Figur des Heiligen, Prunkkreuze, die Aufbahrung und vieles mehr. – Stellenweise minimal fleckig, wenige Bräunungen, die Tafeln wie üblich mit Knautschspuren und gelegentlichen Einrissen, stets aber ohne Bildverlust, insgesamt schönes Exemplar in dekorativem zeitgenössischen Einband. – Beigebunden: Hieronymus Pez. Historia Sancti Leopoldi Austriae Marchionis, id nominis IV., cognomento Pii, divi patriae tutelaris, ex diplomatibus, chartis donationum, scriptoribus potissimum coaevis, aliisque probatissimis antiquitatum Austriacarum monumentis adornata. 10 Bl., 184 S., 3 Bl. Mit gestochenem Frontispiz. Titel in Schwarz und Rot. Wien, Leopold Kaliwoda, 1747. - Graesse V, 247. ADB XXV, 573. Erste Ausgabe der Biographien des Heiligen Leopold, des Markgrafen Leopold III. (1073-1136) mit den Beinamen Leopold der Fromme oder Leopold der Milde, der aus Melk stammt und in Klosterneuburg begraben wurde. So berichtet das Werk ausführlich über die Gründung des Chorherrnstiftes Klosterneuburg und der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz. Das von F. L. Schmitner nach F. Mayr gestochene Frontispiz "En consummatae spirans pietatis imago" zeigt die Apotheose des am 6. Januar 1485 von Papst Innozenz VIII. heiliggesprochenen Markgrafen.