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Auction archive: Lot number 2545

Zeise, Heino Teil seines Nachlasses

Autographen
18 Oct 2018
Estimate
€900
ca. US$1,035
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 2545

Zeise, Heino Teil seines Nachlasses

Autographen
18 Oct 2018
Estimate
€900
ca. US$1,035
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Zeise, Heino, dt. Thermophysiker, Schüler Nernsts, ab 1939 bei der DVL in Adlershof, 1946 mit der Familie nach Russland verschleppt und erst Ende 1953 zurückgekehrt (1902-1954). Teil seines Nachlasses, bestehend aus einem eigh. Lebenslauf, 29 eigh. Briefen an seine Frau, seinem Personalausweis von 1946, Fotos und verschiedenen Beilagen. 1936-1954. Aus einer Handwerkerfamilie stammend, erarbeitete sich Zeise in mehreren Stufen die Hochschulreife, studierte in Leipzig und Berlin Physik, Mathematik und Chemie und promovierte 1928 in Berlin mit einer experimentellen Arbeit über die Absorption von Gasen. Vor allem an Forschungsarbeit interessiert, fand er 1935 eine Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Physik am Gmelin-Handbuch, bis er 1939 zur Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt nach Adlershof wechseln konnte. Hier beschäftigte er sich mit Verbrennungsproblemen des Motors, Gasgleichgewichten, spektroskopischen Versuchen an Motoren und brachte (schon seit 1928) eine größere Anzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen heraus, von denen die wichtigste das auf 3 Bände angelegte Standardwerk Thermodynamik auf den Grundlagen der Quantentheorie, Quantenstatistik und Spektroskopie ist. Der erste Band konnte noch 1944 bei S. Hirzel in Leipzig erscheinen; erst 1954 und 1957 erschien noch posthum Band III in zwei Teilen. Nach kurzer Gefangenschaft konnte Zeise in Bleicherode am Harz als Abteilungsleiter für Thermodynamik eines Kollektivs beginnen, als er im Oktober 1946 von den Sowjets verhaftet und als Wissenschaftler mit Frau und Kindern nach Russland verschleppt wurde. Auf der Wolga-Insel Gorodomlja bei Ostaschkow mußte er als Gefangener, gemeinsam mit 175 weiteren Familien von Raketenforschern und anderen Spezialisten, für die sowjetische Forschung und Industrie arbeiten. Erst nach 7 Jahren, im November 1953, konnte die Familie Zeise nach Deutschland zurückkehren. Der Physiker bewarb sich von Berlin-Pankow aus um eine Anstellung, doch starb er bereits am 26. Juni 1954, einen Tag nach Abfassung seines hier eigenhändig vorliegenden und signierten Lebenslaufs (1 1 / 2 S.). - Die 29 Briefe Zeises stammen größtenteils aus den Jahren 1936-1937 und sind aus Berlin-Steglitz an seine Braut gerichtet, die zu dieser Zeit noch in Sachsen wohnende Mathematik-Studentin Ruth Haase. Die meist 3-4seitigen Briefe enthalten viel Biographisches über den Schreiber, sein tägliches Leben und Erleben in Berlin. Zwei Briefe aus dem Jahr 1943 berichten über die Kriegsverhältnisse (Bombenangriffe etc.) in Berlin. - Die Fotos zeigen Zeise mit seinen Töchtern in Russland. - Beiliegend der 1944 erschienene 1. Band von "Thermodynamik" mit eigh. Widmung Zeises vom Januar 1945 an seine Tochter Reglind. - Ferner beiliegend 10 Briefe und Postkarten an Ruth Haase/Zeise, von verschiedenen Verwandten und Freunden. - Der vorliegende kleine schriftliche Nachlaß des ausgezeichneten Physikers Heino Zeise ist charakteristisch für eine Reihe ähnlicher tragischer Schicksale, deren historische Aufarbeitung noch nicht abgeschlossen ist (vgl. Werner Albring, Gorodomlia. Deutsche Raketenforscher in Russland , Hamburg 1991).

Auction archive: Lot number 2545
Auction:
Datum:
18 Oct 2018
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Zeise, Heino, dt. Thermophysiker, Schüler Nernsts, ab 1939 bei der DVL in Adlershof, 1946 mit der Familie nach Russland verschleppt und erst Ende 1953 zurückgekehrt (1902-1954). Teil seines Nachlasses, bestehend aus einem eigh. Lebenslauf, 29 eigh. Briefen an seine Frau, seinem Personalausweis von 1946, Fotos und verschiedenen Beilagen. 1936-1954. Aus einer Handwerkerfamilie stammend, erarbeitete sich Zeise in mehreren Stufen die Hochschulreife, studierte in Leipzig und Berlin Physik, Mathematik und Chemie und promovierte 1928 in Berlin mit einer experimentellen Arbeit über die Absorption von Gasen. Vor allem an Forschungsarbeit interessiert, fand er 1935 eine Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Physik am Gmelin-Handbuch, bis er 1939 zur Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt nach Adlershof wechseln konnte. Hier beschäftigte er sich mit Verbrennungsproblemen des Motors, Gasgleichgewichten, spektroskopischen Versuchen an Motoren und brachte (schon seit 1928) eine größere Anzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen heraus, von denen die wichtigste das auf 3 Bände angelegte Standardwerk Thermodynamik auf den Grundlagen der Quantentheorie, Quantenstatistik und Spektroskopie ist. Der erste Band konnte noch 1944 bei S. Hirzel in Leipzig erscheinen; erst 1954 und 1957 erschien noch posthum Band III in zwei Teilen. Nach kurzer Gefangenschaft konnte Zeise in Bleicherode am Harz als Abteilungsleiter für Thermodynamik eines Kollektivs beginnen, als er im Oktober 1946 von den Sowjets verhaftet und als Wissenschaftler mit Frau und Kindern nach Russland verschleppt wurde. Auf der Wolga-Insel Gorodomlja bei Ostaschkow mußte er als Gefangener, gemeinsam mit 175 weiteren Familien von Raketenforschern und anderen Spezialisten, für die sowjetische Forschung und Industrie arbeiten. Erst nach 7 Jahren, im November 1953, konnte die Familie Zeise nach Deutschland zurückkehren. Der Physiker bewarb sich von Berlin-Pankow aus um eine Anstellung, doch starb er bereits am 26. Juni 1954, einen Tag nach Abfassung seines hier eigenhändig vorliegenden und signierten Lebenslaufs (1 1 / 2 S.). - Die 29 Briefe Zeises stammen größtenteils aus den Jahren 1936-1937 und sind aus Berlin-Steglitz an seine Braut gerichtet, die zu dieser Zeit noch in Sachsen wohnende Mathematik-Studentin Ruth Haase. Die meist 3-4seitigen Briefe enthalten viel Biographisches über den Schreiber, sein tägliches Leben und Erleben in Berlin. Zwei Briefe aus dem Jahr 1943 berichten über die Kriegsverhältnisse (Bombenangriffe etc.) in Berlin. - Die Fotos zeigen Zeise mit seinen Töchtern in Russland. - Beiliegend der 1944 erschienene 1. Band von "Thermodynamik" mit eigh. Widmung Zeises vom Januar 1945 an seine Tochter Reglind. - Ferner beiliegend 10 Briefe und Postkarten an Ruth Haase/Zeise, von verschiedenen Verwandten und Freunden. - Der vorliegende kleine schriftliche Nachlaß des ausgezeichneten Physikers Heino Zeise ist charakteristisch für eine Reihe ähnlicher tragischer Schicksale, deren historische Aufarbeitung noch nicht abgeschlossen ist (vgl. Werner Albring, Gorodomlia. Deutsche Raketenforscher in Russland , Hamburg 1991).

Auction archive: Lot number 2545
Auction:
Datum:
18 Oct 2018
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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