Auktionsarchiv: Los-Nr. 934

Wohlgemuth, Wilhelm Skizzenalbum mit Original-Entwürfen

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
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Wohlgemuth, Wilhelm Skizzenalbum mit Original-Entwürfen

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Beschreibung:

Originale Malerskizzen des Deutschrömers Wohlgemuth Wohlgemuth, Wilhelm. Skizzenalbum mit Original-Entwürfen in Graphit, Rötel, Feder, teils laviert oder mit Sepia, Grau oder Weiß gehöht, eine Skizze auch aquarelliert. Ca. 260 Skizzen und ausgearbeitete Entwürfe auf ca. 180 losen Skizzenblättern verschiedenster Papiere in unterschiedlichen Formaten von ca. 12 x 12 bis meist ca. 30 x 20 cm. Eingelegt in moderne Sichthüllen in Ringordner. Deutschland und Italien um 1900-1920. Umfangreiche Skizzensammlung, die den Studien- und Schaffensprozess eines Malers eindrucksvoll vor Augen führt. So finden sich zahlreiche Vorzeichnungen nach berühmten Vorbildern, etwa im Stil der Gemälde von Hans von Marées Wilhelm von Kaulbach und anderen Münchner Größen der Zeit. Interessant ist auch die Technik der Schraffuren oder das Verwenden von transparentem Papier, das der Maler doppelt benutzt, in dem er die Graphit-Vorzeichnung verso dann mit Feder durchzieht und recto dann durchpaust und ins Reine zeichnet. Der deutsche Maler, Zeichner, Graphiker und Illustrator Wilhelm Wohlgemuth (1870-1942) hatte sich am 18. Oktober 1887 an der Königlichen Akademie der Künste in München eingeschrieben, wo er in die Klasse des vor allem für seine Historiengemälde und Genremalerei bekannten Malers Johann Caspar Herterich (1843-1905) aufgenommen wurde. An sein Studium schloss er eine Studienreise nach Italien an, wo er sich ab 1898 dann in Rom fest installierte und bis zu seinem Tod lebte. Sein Œuvre durchzieht das Thema des Verhältnisses vom Mensch zum Tier, das er in zahlreichen Gemälden durchspielt - und das auch hier in seinen Skizzen immer wieder vorkommt: So findet sich etwa das als Lithographie vorgesehene Titelblatt - hier in 2 verschiedenen Entwürfen - des dann 1919 bei Braun & Schneider in München erschienenen Buches "Der Mensch als Tier", das mit "12 Originalen Steindrucken in Federmanier mit Tonplatten" ausgestattet und mit einem Vorwort von Joseph August Beringer versehen wurde. Eine Tafel ist mit einem hübschen eigenhändigen Gedicht und einer Zeichnung von sich herzenden Tierpaaren (Kartze und Hund) illustriert: "Ich träumt' ich hätt' ein Rendezvous / Und war mit ihr schon Du und Du /Ich küsste sie, sie küsste mich / Man that was Manchem ärgerlich. / Doch leider war es nur ein Traum und darum interessiert es kaum ...". Es finden sich Szenen zum Gestiefelten Kater (der Kater mit dem Pferd), viele Darstellung einer nackten Jungfrau, die von einem Mann mit Hirschkopf verführt wird und sich wehrt: Aktaion und Diana, die den Galan in einen Hirsch verwandelt. Ein alter Knabe mit Krückstock und Eselskopf sinniert über das Leben, während seine Frau mit Gänsekopf die Kinder erzieht. Auch Leder mit dem Schwan ist ein beliebtes, vielfach durchgespieltes Motiv. Eine Federzeichnung zeigt wohl ein Selbstbildnis des Malers im Café, wohl im Botanischen Garten (in Rom?). Die meisten Zeichnungen sind Studien nach historistischen Gemälden und Zeichnungen, antikisierende Studien nach deutschen und italienischen Bildvorlagen, die Wohlgemuth während seiner Zeit in Italien anfertigte. Seine Anatomie- und Figurenstudien sind jedoch stets nicht nach lebenden Modellen, sondern nach gezeichneten oder gemalten Vorbildern anderer Künstler angefertigt; der Stil Wohlgemuths ist dabei stets etwas hölzern und schematisch, wenn auch keineswegs ungeschickt zu nennen - ein exzellentes Beispiel für den "akademischen Stil", der auch lang nach der Befreiung durch die Impressionisten, immer noch prävalent war. Vorhanden sind auch Architekturstudien, darunter wohl auch Bühnenentwürfe und Theaterszenen, Friese mit Reliefs, Ornamenten und Medaillon-Figuren, Monumentalgrabmäler, Freskenentwürfe für Arkosolien, Lunetten, Decken etc. Mehrere Entwürfe beziehen sich auf konkrete Vorlagen zu Gebrauchsgraphik und Buchillustrationen wie Initialen, Exlibris, Firmenschilder o.ä., etwa "Das Wappen der Wilden Männer", die Initiale "J" vor St. Peter in Rom und einem Kruzifix, ein

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Originale Malerskizzen des Deutschrömers Wohlgemuth Wohlgemuth, Wilhelm. Skizzenalbum mit Original-Entwürfen in Graphit, Rötel, Feder, teils laviert oder mit Sepia, Grau oder Weiß gehöht, eine Skizze auch aquarelliert. Ca. 260 Skizzen und ausgearbeitete Entwürfe auf ca. 180 losen Skizzenblättern verschiedenster Papiere in unterschiedlichen Formaten von ca. 12 x 12 bis meist ca. 30 x 20 cm. Eingelegt in moderne Sichthüllen in Ringordner. Deutschland und Italien um 1900-1920. Umfangreiche Skizzensammlung, die den Studien- und Schaffensprozess eines Malers eindrucksvoll vor Augen führt. So finden sich zahlreiche Vorzeichnungen nach berühmten Vorbildern, etwa im Stil der Gemälde von Hans von Marées Wilhelm von Kaulbach und anderen Münchner Größen der Zeit. Interessant ist auch die Technik der Schraffuren oder das Verwenden von transparentem Papier, das der Maler doppelt benutzt, in dem er die Graphit-Vorzeichnung verso dann mit Feder durchzieht und recto dann durchpaust und ins Reine zeichnet. Der deutsche Maler, Zeichner, Graphiker und Illustrator Wilhelm Wohlgemuth (1870-1942) hatte sich am 18. Oktober 1887 an der Königlichen Akademie der Künste in München eingeschrieben, wo er in die Klasse des vor allem für seine Historiengemälde und Genremalerei bekannten Malers Johann Caspar Herterich (1843-1905) aufgenommen wurde. An sein Studium schloss er eine Studienreise nach Italien an, wo er sich ab 1898 dann in Rom fest installierte und bis zu seinem Tod lebte. Sein Œuvre durchzieht das Thema des Verhältnisses vom Mensch zum Tier, das er in zahlreichen Gemälden durchspielt - und das auch hier in seinen Skizzen immer wieder vorkommt: So findet sich etwa das als Lithographie vorgesehene Titelblatt - hier in 2 verschiedenen Entwürfen - des dann 1919 bei Braun & Schneider in München erschienenen Buches "Der Mensch als Tier", das mit "12 Originalen Steindrucken in Federmanier mit Tonplatten" ausgestattet und mit einem Vorwort von Joseph August Beringer versehen wurde. Eine Tafel ist mit einem hübschen eigenhändigen Gedicht und einer Zeichnung von sich herzenden Tierpaaren (Kartze und Hund) illustriert: "Ich träumt' ich hätt' ein Rendezvous / Und war mit ihr schon Du und Du /Ich küsste sie, sie küsste mich / Man that was Manchem ärgerlich. / Doch leider war es nur ein Traum und darum interessiert es kaum ...". Es finden sich Szenen zum Gestiefelten Kater (der Kater mit dem Pferd), viele Darstellung einer nackten Jungfrau, die von einem Mann mit Hirschkopf verführt wird und sich wehrt: Aktaion und Diana, die den Galan in einen Hirsch verwandelt. Ein alter Knabe mit Krückstock und Eselskopf sinniert über das Leben, während seine Frau mit Gänsekopf die Kinder erzieht. Auch Leder mit dem Schwan ist ein beliebtes, vielfach durchgespieltes Motiv. Eine Federzeichnung zeigt wohl ein Selbstbildnis des Malers im Café, wohl im Botanischen Garten (in Rom?). Die meisten Zeichnungen sind Studien nach historistischen Gemälden und Zeichnungen, antikisierende Studien nach deutschen und italienischen Bildvorlagen, die Wohlgemuth während seiner Zeit in Italien anfertigte. Seine Anatomie- und Figurenstudien sind jedoch stets nicht nach lebenden Modellen, sondern nach gezeichneten oder gemalten Vorbildern anderer Künstler angefertigt; der Stil Wohlgemuths ist dabei stets etwas hölzern und schematisch, wenn auch keineswegs ungeschickt zu nennen - ein exzellentes Beispiel für den "akademischen Stil", der auch lang nach der Befreiung durch die Impressionisten, immer noch prävalent war. Vorhanden sind auch Architekturstudien, darunter wohl auch Bühnenentwürfe und Theaterszenen, Friese mit Reliefs, Ornamenten und Medaillon-Figuren, Monumentalgrabmäler, Freskenentwürfe für Arkosolien, Lunetten, Decken etc. Mehrere Entwürfe beziehen sich auf konkrete Vorlagen zu Gebrauchsgraphik und Buchillustrationen wie Initialen, Exlibris, Firmenschilder o.ä., etwa "Das Wappen der Wilden Männer", die Initiale "J" vor St. Peter in Rom und einem Kruzifix, ein

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