Brief m. U. "Johann Strauß". 2 2 / 3 S., eng beschrieben. Gr. 8vo. Wien 30.IV.1890 [recte: 1891]. Umfangreicher Brief an den Musikverleger Fritz Simrock in Berlin. "... Gott sei Lob und Dank, es scheint daß wir fertig werden! Wie sich meine Nerven freuen, davon haben Sie keine Idee. Heute sandte ich Ihnen den Walzer nach Berlin, und telegrafirte Ihnen den Titel 'Groß-Wien'. Ich dirigire die Erstaufführung im Monstreconcert persönlich. Ueber 500 Musiker, ist keine kleine Anstrengung. - Den Opernvertrag habe ich erhalten, und will in Gottes Namen Ja und Amen sagen bis auf Eine Abänderung die ich nicht acceptiren kann. Sie haben die erste Zalung von f. 10000 auf f 5000 reducirt. Das geht nicht. Ich habe schon so enorme Baarauslagen, jetzt bezale ich noch Dóczi , so daß ich Sie versichern kann, daß von der ersten Zalung kaum etwas für mich bleibt ... Also setzen wir f. 10,000 nach Ablieferung des in 4 und 6 angeführten Materiales; dagegen reducirt sich die Rate vom 1 ten Jänner 1893 auf f. 5000 ... Dagegen glaube ich Ihnen etwas mittheilen zu können,das Ihnen angenehm sein dürfte. Wie ich Ihnen bereits vor Monaten mittheilte, verhandeln schon seit einer Ewigkeit Engländer mit mir, um 'Pásmán' für eine Londoner Oper zu erwerben ... obschon ich anfangs skeptisch war, glaube ich jetzt doch, daß die Sache ernst ist. Natürlich correspondire ich ich nur betreff der Theateraufführungen, aber ich denke mir, daß wenn dießbezüglich ein Abschluß gemacht ist, Sie den Musikverlag rasch und günstig verkaufen könnten ...". Simrock solle sich das Copyright für England sichern und Strauß mitteilen, wieviel er für das Notenmaterial verlangen soll. "... Bezüglich des Walzers habe ich noch zu bemerken, daß er vorerst als Tanzwalzer erscheint, im Juli vom Männergesangverein in seiner Liedertafel gesungen wird, worauf er mit Text publicirt wird ... nun ... sind auch hoffentlich alle Differenzen für mich erschöpft und wir werden angenehm verkehren, und Sie hoffentlich ein sehr gutes Geschäft machen ...". - "Ritter Pásmán" , die einzige Oper von Strauß (Libretto: Ludwig von Dóczi), wurde am 1. Januar 1892 uraufgeführt, entäuschte aber sowohl beim Libretto als auch bei der Musik die hochgespannten Erwartungen des Publikums und verschwand nach 8 Aufführungen vom Spielplan.
Brief m. U. "Johann Strauß". 2 2 / 3 S., eng beschrieben. Gr. 8vo. Wien 30.IV.1890 [recte: 1891]. Umfangreicher Brief an den Musikverleger Fritz Simrock in Berlin. "... Gott sei Lob und Dank, es scheint daß wir fertig werden! Wie sich meine Nerven freuen, davon haben Sie keine Idee. Heute sandte ich Ihnen den Walzer nach Berlin, und telegrafirte Ihnen den Titel 'Groß-Wien'. Ich dirigire die Erstaufführung im Monstreconcert persönlich. Ueber 500 Musiker, ist keine kleine Anstrengung. - Den Opernvertrag habe ich erhalten, und will in Gottes Namen Ja und Amen sagen bis auf Eine Abänderung die ich nicht acceptiren kann. Sie haben die erste Zalung von f. 10000 auf f 5000 reducirt. Das geht nicht. Ich habe schon so enorme Baarauslagen, jetzt bezale ich noch Dóczi , so daß ich Sie versichern kann, daß von der ersten Zalung kaum etwas für mich bleibt ... Also setzen wir f. 10,000 nach Ablieferung des in 4 und 6 angeführten Materiales; dagegen reducirt sich die Rate vom 1 ten Jänner 1893 auf f. 5000 ... Dagegen glaube ich Ihnen etwas mittheilen zu können,das Ihnen angenehm sein dürfte. Wie ich Ihnen bereits vor Monaten mittheilte, verhandeln schon seit einer Ewigkeit Engländer mit mir, um 'Pásmán' für eine Londoner Oper zu erwerben ... obschon ich anfangs skeptisch war, glaube ich jetzt doch, daß die Sache ernst ist. Natürlich correspondire ich ich nur betreff der Theateraufführungen, aber ich denke mir, daß wenn dießbezüglich ein Abschluß gemacht ist, Sie den Musikverlag rasch und günstig verkaufen könnten ...". Simrock solle sich das Copyright für England sichern und Strauß mitteilen, wieviel er für das Notenmaterial verlangen soll. "... Bezüglich des Walzers habe ich noch zu bemerken, daß er vorerst als Tanzwalzer erscheint, im Juli vom Männergesangverein in seiner Liedertafel gesungen wird, worauf er mit Text publicirt wird ... nun ... sind auch hoffentlich alle Differenzen für mich erschöpft und wir werden angenehm verkehren, und Sie hoffentlich ein sehr gutes Geschäft machen ...". - "Ritter Pásmán" , die einzige Oper von Strauß (Libretto: Ludwig von Dóczi), wurde am 1. Januar 1892 uraufgeführt, entäuschte aber sowohl beim Libretto als auch bei der Musik die hochgespannten Erwartungen des Publikums und verschwand nach 8 Aufführungen vom Spielplan.
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