Rudolf von Alt (Wien 1812 - 1905 Wien) Blick vom Torre del Mangia auf die Basilika San Francesco in Siena , 1871 Aquarell auf Papier; 37,5 × 53 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert rechts unten: R Alt Bezeichnet und datiert links unten: Siena 26 Oct (1)871 Provenienz Auktionshaus im Kinsky, Wien, 7. 12. 2004, Nr. 430; Privatsammlung, Wien Ausstellung 2005 Albertina, Wien Literatur Klaus Albrecht Schröder/Marie Luise Sternath, Rudolf von Alt Ausstellungskatalog, Wien 2005, Kat.-Nr. 122, Abb. S. 245; wohl ident mit: Walter Koschatzky, Rudolf von Alt mit einer Sammlung von Werken der Malerfamilie Alt der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien, Köln, Weimar 2001 (2. Auflage), S. 385, WV-Nr. 71/10 Im Juni 1871 begann Rudolf von Alt eine seiner letzten ausgedehnten Reisen nach Italien, die ihn von Venedig über Bologna, Orvieto und Siena bis nach Rom führte. Die berühmte toskanische Stadt erreichte er erstmals am 26. September, wo er sich zunächst mit dem Dom, dem Campo und dem Torre del Mangia beschäftigte. Wenige Tage vor seiner Abreise kletterte er schließlich die 400 Stufen des berühmten Torres hinauf, von wo er den Blick auf die Basilika des Hl. Franziskus festhielt. Ebenso auf einer kleinen Anhöhe gelegen, grenzt die kurz nach dem Tod des Heiligen errichtete Kirche an die mittelalterliche Stadtmauer. Die Fassade des aus Backsteinen errichteten Gebäudes ist noch im Urzustand und wurde erst nach 1894 im Stil der Neugotik renoviert. In einem Wechsel von präziser Linienführung und weichem, die Farbe verstreichenden Auftrag verleiht Alt dieser Ansicht eine feine malerische Rhythmik und die wohltuende Harmonie des Südens. Im Gleichklang erdiger Farbtöne von Braun bis Olivgrün verbinden sich landschaftliche wie architektonische Elemente zu einer großartigen Symbiose und einer meisterhaften Impression. Die Bilder aus Siena hat Alt nach der aktuellen Forschungslage später nicht mehr wiederholt, sodass vorliegendes Blatt einmal mehr als einzigartig zu werten ist. Möglicherweise handelt es sich bei diesem Aquarell um jenes, das im Künstlerhaus 1892 anlässlich der Ausstellung zum 80. Geburtstag Rudolf von Alts und 1912 in der Secession in Würdigung seines 100. Geburtstages zu sehen gewesen war. (MHH)
Rudolf von Alt (Wien 1812 - 1905 Wien) Blick vom Torre del Mangia auf die Basilika San Francesco in Siena , 1871 Aquarell auf Papier; 37,5 × 53 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert rechts unten: R Alt Bezeichnet und datiert links unten: Siena 26 Oct (1)871 Provenienz Auktionshaus im Kinsky, Wien, 7. 12. 2004, Nr. 430; Privatsammlung, Wien Ausstellung 2005 Albertina, Wien Literatur Klaus Albrecht Schröder/Marie Luise Sternath, Rudolf von Alt Ausstellungskatalog, Wien 2005, Kat.-Nr. 122, Abb. S. 245; wohl ident mit: Walter Koschatzky, Rudolf von Alt mit einer Sammlung von Werken der Malerfamilie Alt der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien, Köln, Weimar 2001 (2. Auflage), S. 385, WV-Nr. 71/10 Im Juni 1871 begann Rudolf von Alt eine seiner letzten ausgedehnten Reisen nach Italien, die ihn von Venedig über Bologna, Orvieto und Siena bis nach Rom führte. Die berühmte toskanische Stadt erreichte er erstmals am 26. September, wo er sich zunächst mit dem Dom, dem Campo und dem Torre del Mangia beschäftigte. Wenige Tage vor seiner Abreise kletterte er schließlich die 400 Stufen des berühmten Torres hinauf, von wo er den Blick auf die Basilika des Hl. Franziskus festhielt. Ebenso auf einer kleinen Anhöhe gelegen, grenzt die kurz nach dem Tod des Heiligen errichtete Kirche an die mittelalterliche Stadtmauer. Die Fassade des aus Backsteinen errichteten Gebäudes ist noch im Urzustand und wurde erst nach 1894 im Stil der Neugotik renoviert. In einem Wechsel von präziser Linienführung und weichem, die Farbe verstreichenden Auftrag verleiht Alt dieser Ansicht eine feine malerische Rhythmik und die wohltuende Harmonie des Südens. Im Gleichklang erdiger Farbtöne von Braun bis Olivgrün verbinden sich landschaftliche wie architektonische Elemente zu einer großartigen Symbiose und einer meisterhaften Impression. Die Bilder aus Siena hat Alt nach der aktuellen Forschungslage später nicht mehr wiederholt, sodass vorliegendes Blatt einmal mehr als einzigartig zu werten ist. Möglicherweise handelt es sich bei diesem Aquarell um jenes, das im Künstlerhaus 1892 anlässlich der Ausstellung zum 80. Geburtstag Rudolf von Alts und 1912 in der Secession in Würdigung seines 100. Geburtstages zu sehen gewesen war. (MHH)
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