Kochbuch. - Wolfskeel. - "Kochbuch" (hs. Deckeltitel). Deutsche Handschrift auf Papier. Süddeutschland (Ansbach?), um 1700. Fol. Blattgr. 30:19 cm , Schriftspiegel ca. 26:12,5 cm . Von mehreren Händen mit braunen Tinten in meist gut lesbaren Kursiven geführt. 1393 (statt 1396) S., 45 nn. u. 36 leere Bll. Prgt. d. Zt. ; etwas fleckig, berieben u. mit Schnittspuren, Gelenke restauriert. ( ) Außergewöhnlich umfangreiches und wohlerhaltenes Kochbuch für die gehobene Küche. Vielleicht aus dem Haushalt von Julius Friedrich Freiherr Wolfskeel von Reichenberg (1628-1703), seit 1695 als Hofratspräsident im Markgrafentum Brandenburg-Ansbach ranghöchster Hofdiener im Fürstentum, und seiner Gemahlin Sabina Gräfin von Concin. In der Handschrift findet sich mehrfach Einträge mit Bezug zur Familie Wolfskeel (seit 1901: "Wolffskeel"), darunter "von meinem sl. Bruder undt Gevattern Herrn Philip Erhard Wolfskeel..." (S. 644, ähnlich S. 6 49). Philipp Erhard von Wolfskeel, würzburgischer Amtmann u. Assessor am kaiserl. Landgericht, starb 1695. Zahlreiche Einträge sind datiert (zwischen ca. 1670 u. 1720), vielfach stammen diese Rezepte wohl von befreundeten Köchinnen oder Köchen und wurden von diesen oftmals persönlich eingetragen. So ist ein Rezept für "Hecht mit Steckruben, auff Berlinische Art zuzurichten" mit "Elisabeth Mayerin, Kochmeisterin, auß Berlin, 1702" (S. 660) signiert. Andere Rezepte wurden aus Nürnberg, Stuttgart, Tübingen oder Würzburg, aber auch aus Paris "com(m)uniciret". Das Kochbuch ist in 24 Kapitel eingeteilt, die durch ein ausführliches Register erschlossen sind: "Von Suppen und Knödlein", "Von Tortten und Buttertaigen", "Von Pasteten", "Von gesottenem Fleich", "Von Würsten", "Von Fischen", "Von Eyer- und Milchspeißen", "Von Mustarten, Eßig und Käsen", "Von Sultzen", "Von Salaten" etc. , am Schluß ein ausführliches Kapitel "Von der Kellerey und Warttung der Weine" (S. 1286-1396). Für ein Gebrauchsbuch außerordentlich gut erhalten und kaum fleckig, vereinzelt Spuren von ehemals eingelegten Pflanzen. Auf gutem Büttenpapier mit Wasserzeichen (gekrönter Doppeladler, darunter die Buchstaben "HSH" und ein springendes Einhorn) aus der Papiermühle von Hans Sigmund Hommel in Giengen an der Brenz (tätig um 1700). 2 Bll. entfernt (S. 129-132).
Kochbuch. - Wolfskeel. - "Kochbuch" (hs. Deckeltitel). Deutsche Handschrift auf Papier. Süddeutschland (Ansbach?), um 1700. Fol. Blattgr. 30:19 cm , Schriftspiegel ca. 26:12,5 cm . Von mehreren Händen mit braunen Tinten in meist gut lesbaren Kursiven geführt. 1393 (statt 1396) S., 45 nn. u. 36 leere Bll. Prgt. d. Zt. ; etwas fleckig, berieben u. mit Schnittspuren, Gelenke restauriert. ( ) Außergewöhnlich umfangreiches und wohlerhaltenes Kochbuch für die gehobene Küche. Vielleicht aus dem Haushalt von Julius Friedrich Freiherr Wolfskeel von Reichenberg (1628-1703), seit 1695 als Hofratspräsident im Markgrafentum Brandenburg-Ansbach ranghöchster Hofdiener im Fürstentum, und seiner Gemahlin Sabina Gräfin von Concin. In der Handschrift findet sich mehrfach Einträge mit Bezug zur Familie Wolfskeel (seit 1901: "Wolffskeel"), darunter "von meinem sl. Bruder undt Gevattern Herrn Philip Erhard Wolfskeel..." (S. 644, ähnlich S. 6 49). Philipp Erhard von Wolfskeel, würzburgischer Amtmann u. Assessor am kaiserl. Landgericht, starb 1695. Zahlreiche Einträge sind datiert (zwischen ca. 1670 u. 1720), vielfach stammen diese Rezepte wohl von befreundeten Köchinnen oder Köchen und wurden von diesen oftmals persönlich eingetragen. So ist ein Rezept für "Hecht mit Steckruben, auff Berlinische Art zuzurichten" mit "Elisabeth Mayerin, Kochmeisterin, auß Berlin, 1702" (S. 660) signiert. Andere Rezepte wurden aus Nürnberg, Stuttgart, Tübingen oder Würzburg, aber auch aus Paris "com(m)uniciret". Das Kochbuch ist in 24 Kapitel eingeteilt, die durch ein ausführliches Register erschlossen sind: "Von Suppen und Knödlein", "Von Tortten und Buttertaigen", "Von Pasteten", "Von gesottenem Fleich", "Von Würsten", "Von Fischen", "Von Eyer- und Milchspeißen", "Von Mustarten, Eßig und Käsen", "Von Sultzen", "Von Salaten" etc. , am Schluß ein ausführliches Kapitel "Von der Kellerey und Warttung der Weine" (S. 1286-1396). Für ein Gebrauchsbuch außerordentlich gut erhalten und kaum fleckig, vereinzelt Spuren von ehemals eingelegten Pflanzen. Auf gutem Büttenpapier mit Wasserzeichen (gekrönter Doppeladler, darunter die Buchstaben "HSH" und ein springendes Einhorn) aus der Papiermühle von Hans Sigmund Hommel in Giengen an der Brenz (tätig um 1700). 2 Bll. entfernt (S. 129-132).
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