KÄTHE KOLLWITZ (Königsberg 1867–1945 Moritzburg) Mutter mit zwei Kindern. 1932–36. Bronze, graubraune Patina. Guss um 1990. Auf der Hinterseite unten rechts signiert und mit dem Giesserstempel: Kollwitz / H. NOACK BERLIN. 77 × 79 × 84 cm. Provenienz: - Arne Kollwitz, Berlin. - Galerie Ludorff, Düsseldorf, um 1991 von Obigem erworben. - Schweizer Privatsammlung, am 26.3.1993 in obiger Galerie erworben. Literatur: - Annette Seeler und Käthe Kollwitz Museum: Käthe Kollwitz Die Plastik. Werkverzeichnis, Köln 2016, Onlineversion, S. 31, Nr. I.B.9a. - Hannelore Fischer und Käthe Kollwitz Museum: Käthe Kollwitz Der Werküberblick, Köln 2022, S. 265 (mit Abb. anderer Guss). "Sie müssen Mutter werden. Je älter ich werde, desto mehr kommt es mir wie das Allerschönste im Leben vor" (Käthe Kollwitz an Anna Erika Gampp, Weihnachten 1919). Kaum ein Künstler vermag es, die Mutterliebe so eindrucksvoll und authentisch zu erfassen wie Käthe Kollwitz Die deutsche Künstlerin beschäftigt sich während ihrer gesamten Karriere intensiv mit dem Thema Mutter und Kind. Sie selbst ist neben Künstlerin und Ehefrau leidenschaftlich gerne Mutter, liebt Kinder und misst der Familie einen hohen Stellenwert zu. Diese intime Darstellung findet bei ihr sowohl in der Druckgrafik, im zeichnerischen Werk als auch in der Plastik Ausdruck. In beeindruckender Grösse sitzt die nackte Mutter, mit ihren Armen und Beinen ihre beiden Lieblinge, ein Kleinkind und ein Baby, umschliessend auf dem Boden. Mutter und Kinder sind Kopf an Kopf und mit geschlossenen Augen in eine warme Umarmung gehüllt. Es ist die Darstellung des Mutterseins in ihrer natürlichsten Form. Eine Szenerie der vollkommenen Ruhe, die die grenzenlose Liebe, Geborgenheit und Fürsorge zwischen Mutter und ihren Kindern veranschaulicht. Die monumentale Bronzeskulptur "Mutter mit zwei Kindern" ist nicht nur innerhalb dieses Themas, sondern auch innerhalb des gesamten plastischen Œuvres der Künstlerin das bedeutendste Werk. 1901 und 1904 reist die junge Kollwitz nach Paris, wo sie ihr Idol Auguste Rodin in seinem Atelier besucht. Der Direktor der Berliner Nationalgalerie, Hugo von Tschudi, hat den Bildhauer persönlich darum gebeten, die talentierte Künstlerin aus Deutschland zu empfangen. Sie belegt einen zwei Monate langen Bildhauerkurs an der Académie Julian, wendet sich aber erst gegen 1910 ernsthafter der Plastik zu. Die Idee zu einer Mutter-Kind-Zweiergruppe hat Kollwitz bereits 1912. Die Ausführung des Meisterwerkes muss aber noch rund 20 Jahre warten. "Dieses Werk ist lange in mir gewesen, bevor ich mit seiner Formung begann. Ich hatte dabei aber immer nur an ein Kind gedacht, während das wahrhaft mütterliche Umfassen doch nicht genug hat an nur einem Kinde" (Fischer 2022, S. 250). 1923 erblicken Jördis und Jutta, die Zwillinge ihres Sohnes und ihre kleinen Enkelinnen, die Welt. Diese Geburt bewegt die Künstlerin dazu, nicht nur eins, sondern gleich zwei Kinder in die Komposition zu integrieren. Ab 1932 schliesslich beginnt Kollwitz mit der Plastik. Das Originalmodell der Figur, zuerst in Ton erstellt, danach in Gips abgeformt, ist 1936 fertig. Die ersten zwei Bronzeabgüsse werden Ende der 1950er-Jahre von der Giesserei Schmäke in Düsseldorf gegossen. Ab den späten 1970er-Jahren entstehen durch die Giesserei Noack Berlin weitere 10 Bronzeabgüsse, die für den Handel bestimmt sind. Von diesen 10 Exemplaren befinden sich die meisten in öffentlichen Institutionen und nur noch wenige in privaten Sammlungen. Die vorliegende Bronze ist erst das zweite Exemplar überhaupt, welches an einer Auktion zum Aufruf kommt. Die erste Bronze war 2007 an einer Auktion und ging an die Art Mia Fondation in Peking.
KÄTHE KOLLWITZ (Königsberg 1867–1945 Moritzburg) Mutter mit zwei Kindern. 1932–36. Bronze, graubraune Patina. Guss um 1990. Auf der Hinterseite unten rechts signiert und mit dem Giesserstempel: Kollwitz / H. NOACK BERLIN. 77 × 79 × 84 cm. Provenienz: - Arne Kollwitz, Berlin. - Galerie Ludorff, Düsseldorf, um 1991 von Obigem erworben. - Schweizer Privatsammlung, am 26.3.1993 in obiger Galerie erworben. Literatur: - Annette Seeler und Käthe Kollwitz Museum: Käthe Kollwitz Die Plastik. Werkverzeichnis, Köln 2016, Onlineversion, S. 31, Nr. I.B.9a. - Hannelore Fischer und Käthe Kollwitz Museum: Käthe Kollwitz Der Werküberblick, Köln 2022, S. 265 (mit Abb. anderer Guss). "Sie müssen Mutter werden. Je älter ich werde, desto mehr kommt es mir wie das Allerschönste im Leben vor" (Käthe Kollwitz an Anna Erika Gampp, Weihnachten 1919). Kaum ein Künstler vermag es, die Mutterliebe so eindrucksvoll und authentisch zu erfassen wie Käthe Kollwitz Die deutsche Künstlerin beschäftigt sich während ihrer gesamten Karriere intensiv mit dem Thema Mutter und Kind. Sie selbst ist neben Künstlerin und Ehefrau leidenschaftlich gerne Mutter, liebt Kinder und misst der Familie einen hohen Stellenwert zu. Diese intime Darstellung findet bei ihr sowohl in der Druckgrafik, im zeichnerischen Werk als auch in der Plastik Ausdruck. In beeindruckender Grösse sitzt die nackte Mutter, mit ihren Armen und Beinen ihre beiden Lieblinge, ein Kleinkind und ein Baby, umschliessend auf dem Boden. Mutter und Kinder sind Kopf an Kopf und mit geschlossenen Augen in eine warme Umarmung gehüllt. Es ist die Darstellung des Mutterseins in ihrer natürlichsten Form. Eine Szenerie der vollkommenen Ruhe, die die grenzenlose Liebe, Geborgenheit und Fürsorge zwischen Mutter und ihren Kindern veranschaulicht. Die monumentale Bronzeskulptur "Mutter mit zwei Kindern" ist nicht nur innerhalb dieses Themas, sondern auch innerhalb des gesamten plastischen Œuvres der Künstlerin das bedeutendste Werk. 1901 und 1904 reist die junge Kollwitz nach Paris, wo sie ihr Idol Auguste Rodin in seinem Atelier besucht. Der Direktor der Berliner Nationalgalerie, Hugo von Tschudi, hat den Bildhauer persönlich darum gebeten, die talentierte Künstlerin aus Deutschland zu empfangen. Sie belegt einen zwei Monate langen Bildhauerkurs an der Académie Julian, wendet sich aber erst gegen 1910 ernsthafter der Plastik zu. Die Idee zu einer Mutter-Kind-Zweiergruppe hat Kollwitz bereits 1912. Die Ausführung des Meisterwerkes muss aber noch rund 20 Jahre warten. "Dieses Werk ist lange in mir gewesen, bevor ich mit seiner Formung begann. Ich hatte dabei aber immer nur an ein Kind gedacht, während das wahrhaft mütterliche Umfassen doch nicht genug hat an nur einem Kinde" (Fischer 2022, S. 250). 1923 erblicken Jördis und Jutta, die Zwillinge ihres Sohnes und ihre kleinen Enkelinnen, die Welt. Diese Geburt bewegt die Künstlerin dazu, nicht nur eins, sondern gleich zwei Kinder in die Komposition zu integrieren. Ab 1932 schliesslich beginnt Kollwitz mit der Plastik. Das Originalmodell der Figur, zuerst in Ton erstellt, danach in Gips abgeformt, ist 1936 fertig. Die ersten zwei Bronzeabgüsse werden Ende der 1950er-Jahre von der Giesserei Schmäke in Düsseldorf gegossen. Ab den späten 1970er-Jahren entstehen durch die Giesserei Noack Berlin weitere 10 Bronzeabgüsse, die für den Handel bestimmt sind. Von diesen 10 Exemplaren befinden sich die meisten in öffentlichen Institutionen und nur noch wenige in privaten Sammlungen. Die vorliegende Bronze ist erst das zweite Exemplar überhaupt, welches an einer Auktion zum Aufruf kommt. Die erste Bronze war 2007 an einer Auktion und ging an die Art Mia Fondation in Peking.
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