Illuminiertes Stundenbuch aus Rennes mit Stifterbildern Horae Beatae Mariae Virginis. Lateinisch-französische Stundenbuchhandschrift auf Pergament. 169 (12 weiße) nn. Bl. 13 linierte Zeilen. Schriftraum: 9,5 x 6,7 cm. Format: 18,5 x 13,8 cm. Text in Schwarz und Rot (im Kalendar). Mit 6 großen 4zeiligen Initialen in 3seitigen Bordüren und Hunderten von 1- bis 2zeiligen Goldinitialen auf weißgehöhtem rot-blauen Grund mit kleinen Federwerkzierleisten mit goldenen Dornblattranken sowie 5 Miniaturen mit 4zeiligen Initialen in den Bordüren. Zusätzliche 2 Pergament-Doppelblätter von 1559 mit 4 ganzseitigen Miniaturen mit Stifterbildern . Dunkelbrauner Kalbslederband des 16. Jahrhunderts (Gelenke und am Rücken etwas brüchig, Kapitale und Lederbezug teils sauber restauriert, etwas beschabt und berieben) mit goldgeprägtem RTitel, reicher RVergoldung und ornamentaler Deckelgoldprägung sowie etwas Stehkantenvergoldung und etwas abgeriebenem Goldschnitt in aufwändiger Präsentationskassette des Pariser Ateliers Renaud Vernier Maître d’art 2002 mit orangefarbigem Maroquinbezug in Halbmaroquin-Schuber. Rennes um 1430-40 . Ein charakteristisches Stundenbuch der Schule von Rennes, aus der 2. Generation d. 15. Jahrhunderts, bereits unter Einfluss der Pariser Kunst der Berry-Zeit. Die Heiligenauswahl des in lateinischer Sprache abgefassten Kalenders (Fol. 1r-12v) weist auf die Bretagne, dazu enthält sie einige recht ungewöhnliche Nennungen: Moderanus zum 15.V., Maclonius zum 10. VII., Thurian zum 13. VII. und Armagilius zum 16. VIII. bezeichnen den Grundbestand, zu dem bretonische Bischöfe wie Sanson von Dol zum 28. VII. und Gobrian von Rennes zum 3. XI. treten. Extrem ausgefallen sind Ceahe zum 22. XI. sowie Giumpalus Abbas zum 3.III. und Guindria zum 28. III. sowie die Translation des Golianus zum 23.VIII. Auf Fol. 18r beginnt das Marienoffizium nach dem Gebrauch von Rennes, mit den nicht weiter hervorgehobenen Horen des Hl. Kreuzes und Hl. Geistes im laufenden Text. Es folgen die Evangelienlesung aus Joh. 1 (Fol. 69v), das Mariengebet Marie dame toute belle (71r), die Bußpsalmen (74r), die Litanei (86v), das Totenoffizium (95r), die Mariengebete Obsecro te (130r) und Stabat mater (134v), die Johannes-Passion (140v), die Gebete E Dieu mon père (141v), Inviolata (145v) und Ave reginaò (146r) sowie die XV joyes de Notre-Âme und VII requêtes de Notre-Seigneur (148r) mit Fürbittgebeten an verschiedene, auch lokale Heilige. Der Text ist also für ein bretonisches Stundenbuch charakteristisch. Besonders interessant sind neben dem Kalender die weniger gewohnten Gebete wie das französische auf Fol. 141v. Auch die Textfolge mit der unauffälligen Einfügung der Horen ins Marienoffizium ist bemerkenswert. Das leichteste Merkzeichen der Handschriften aus Rennes im 2. Viertel des 15. Jahrhunderts prägt die Bordüren: Streng wird Dornblatt in übersichtlichen Spiralen geführt, die dicht mit Blattgold-Motiven und Tintenlinien begleitet sind. Das Zentrum der Spiralen macht durchweg eine 4zeilige Blüte aus; sie ist hier regelmäßig rot oder rosafarbig, nie blau. In den Ecken finden sich gemalte Elemente; systematisch verteilt, sind sie häufig als Pflanzen auf einem grünen Bodenstreifen ausgebildet und nur selten durch einzelne Akanthusblätter ergänzt. Die Miniaturen sind sehr ungewöhnlich verteilt. Mit dem Ziel, ein besonders strenges und schlichtes Gebetbuch zu gestalten, hat man darauf verzichtet, die Horen von Hl.-Kreuz und Hl.-Geist sowie die einzelnen Marienstunden mit Bildern zu versehen; 2 dadurch freigewordene Bildmotive, die Kreuzigung und die Heimsuchung, sind an ungewohnter Stelle eingeordnet. Die Miniaturen im Einzelnen: Fol. 18r Verkündigung an Maria zur Marien-Matutin , Begegnung Marias mit dem Engel Gabriel in einem gotischen Kapellenraum, dessen Altar auf der Tischkante Platz bot für die Anfangsworte des Ave Maria; über Goldgrund erscheint links das Anlitz Gottvaters über dem Engel, der betend kniet, während sich Maria
Illuminiertes Stundenbuch aus Rennes mit Stifterbildern Horae Beatae Mariae Virginis. Lateinisch-französische Stundenbuchhandschrift auf Pergament. 169 (12 weiße) nn. Bl. 13 linierte Zeilen. Schriftraum: 9,5 x 6,7 cm. Format: 18,5 x 13,8 cm. Text in Schwarz und Rot (im Kalendar). Mit 6 großen 4zeiligen Initialen in 3seitigen Bordüren und Hunderten von 1- bis 2zeiligen Goldinitialen auf weißgehöhtem rot-blauen Grund mit kleinen Federwerkzierleisten mit goldenen Dornblattranken sowie 5 Miniaturen mit 4zeiligen Initialen in den Bordüren. Zusätzliche 2 Pergament-Doppelblätter von 1559 mit 4 ganzseitigen Miniaturen mit Stifterbildern . Dunkelbrauner Kalbslederband des 16. Jahrhunderts (Gelenke und am Rücken etwas brüchig, Kapitale und Lederbezug teils sauber restauriert, etwas beschabt und berieben) mit goldgeprägtem RTitel, reicher RVergoldung und ornamentaler Deckelgoldprägung sowie etwas Stehkantenvergoldung und etwas abgeriebenem Goldschnitt in aufwändiger Präsentationskassette des Pariser Ateliers Renaud Vernier Maître d’art 2002 mit orangefarbigem Maroquinbezug in Halbmaroquin-Schuber. Rennes um 1430-40 . Ein charakteristisches Stundenbuch der Schule von Rennes, aus der 2. Generation d. 15. Jahrhunderts, bereits unter Einfluss der Pariser Kunst der Berry-Zeit. Die Heiligenauswahl des in lateinischer Sprache abgefassten Kalenders (Fol. 1r-12v) weist auf die Bretagne, dazu enthält sie einige recht ungewöhnliche Nennungen: Moderanus zum 15.V., Maclonius zum 10. VII., Thurian zum 13. VII. und Armagilius zum 16. VIII. bezeichnen den Grundbestand, zu dem bretonische Bischöfe wie Sanson von Dol zum 28. VII. und Gobrian von Rennes zum 3. XI. treten. Extrem ausgefallen sind Ceahe zum 22. XI. sowie Giumpalus Abbas zum 3.III. und Guindria zum 28. III. sowie die Translation des Golianus zum 23.VIII. Auf Fol. 18r beginnt das Marienoffizium nach dem Gebrauch von Rennes, mit den nicht weiter hervorgehobenen Horen des Hl. Kreuzes und Hl. Geistes im laufenden Text. Es folgen die Evangelienlesung aus Joh. 1 (Fol. 69v), das Mariengebet Marie dame toute belle (71r), die Bußpsalmen (74r), die Litanei (86v), das Totenoffizium (95r), die Mariengebete Obsecro te (130r) und Stabat mater (134v), die Johannes-Passion (140v), die Gebete E Dieu mon père (141v), Inviolata (145v) und Ave reginaò (146r) sowie die XV joyes de Notre-Âme und VII requêtes de Notre-Seigneur (148r) mit Fürbittgebeten an verschiedene, auch lokale Heilige. Der Text ist also für ein bretonisches Stundenbuch charakteristisch. Besonders interessant sind neben dem Kalender die weniger gewohnten Gebete wie das französische auf Fol. 141v. Auch die Textfolge mit der unauffälligen Einfügung der Horen ins Marienoffizium ist bemerkenswert. Das leichteste Merkzeichen der Handschriften aus Rennes im 2. Viertel des 15. Jahrhunderts prägt die Bordüren: Streng wird Dornblatt in übersichtlichen Spiralen geführt, die dicht mit Blattgold-Motiven und Tintenlinien begleitet sind. Das Zentrum der Spiralen macht durchweg eine 4zeilige Blüte aus; sie ist hier regelmäßig rot oder rosafarbig, nie blau. In den Ecken finden sich gemalte Elemente; systematisch verteilt, sind sie häufig als Pflanzen auf einem grünen Bodenstreifen ausgebildet und nur selten durch einzelne Akanthusblätter ergänzt. Die Miniaturen sind sehr ungewöhnlich verteilt. Mit dem Ziel, ein besonders strenges und schlichtes Gebetbuch zu gestalten, hat man darauf verzichtet, die Horen von Hl.-Kreuz und Hl.-Geist sowie die einzelnen Marienstunden mit Bildern zu versehen; 2 dadurch freigewordene Bildmotive, die Kreuzigung und die Heimsuchung, sind an ungewohnter Stelle eingeordnet. Die Miniaturen im Einzelnen: Fol. 18r Verkündigung an Maria zur Marien-Matutin , Begegnung Marias mit dem Engel Gabriel in einem gotischen Kapellenraum, dessen Altar auf der Tischkante Platz bot für die Anfangsworte des Ave Maria; über Goldgrund erscheint links das Anlitz Gottvaters über dem Engel, der betend kniet, während sich Maria
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