GROSSE PLATTE AUS DEM SCHWANENSERVICE FÜR HEINRICH GRAF VON BRÜHL Meissen, um 1738-39, Modell von Johann Joachim Kändler In Form einer Muschel modelliert mit einem Paar Schwänen, in einem mit Schilf bewachsenen Gewässer, neben einem Fischreiher mit Fisch im Schnabel und einem weiteren Fischreiher im Flug. Das abgesetzte Muschelrelief der Fahne bekrönt von dem Allianzwappen, Brühl und Kolowrat-Krokowksky und umlaufenden indianischen Blüten zwischen drei radial platzierten Blumenzweigen. Goldbordüre aus abwechselnd einem langen und zwei kurzen senkrechten Strichen. Unterglasurblaue Schwertermarke, eingeritzte Grössennummer V und Formerzeichen mit vier konzentrisch angeordneten Dreiecken für Elias Grund. D 42 cm. Rand mit kleiner Restaurierung. Provenienz: - Heinrich Graf von Brühl (1700-1763), Schloss Pförten und im Besitz der Nachkommen bis nach dem Zweiten Weltkrieg. - erworben bei Antique Porcelain Co., Ltd., 149 New Bond Street, London. - Sammlung Monheim, Aachen. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz, Schweiz. Heinrich Graf von Brühl (1700-1765), Premierminister des sächsischen Kurfürsten und König von Polen August III. und seit 1739 oberster Leiter der Porzellanmanufaktur, hatte bereits in früheren Jahren in grossen Mengen Meissener Porzellan in Auftrag gegeben, mit dem Privileg, persönlich durch den Kurfürsten erteilt, nicht dafür bezahlen zu müssen. Das Schwanenservice ist bis heute das berühmteste Service der Manufaktur und mit seinen aufwendigen figürlichen Tafelaufsätzen auch das Prachtvollste. Trotz prominentem Allianzwappen, war der Anlass für diesen aufwendigen Auftrag nicht die Hochzeit mit der polnischen Gräfin Anna Franziska Kolowrat-Krakowsky, sondern die Verpflichtung als Kabinettsminister die Repräsentationspflichten des Kurfürsten und Königs wahrzunehmen und Festtafeln für eine grosse Zahl von illustren Gästen aus den europäischen Fürsten- und Königshäusern, zu veranstalten. Der Grossteil des circa 2200 Teile umfassenden Services blieb bis ans Ende des Zweiten Weltkriegs im Besitz der Famile Brühl auf ihrem Familienstammsitz, Schloss Pförten in Schlesien. Bereits 1880 gab die Familie Leihgaben an die Museen in Dresden und Berlin, andere Teile kamen in die Hände von Sammlern. Schloss Pförten und beinahe das gesamte Service wurden 1945 von den Russischen Truppen zerstört. Die restliche Serviceteile wanderten in öffentliche und private Sammlungen auf der ganzen Welt. (Pietsch, Schwanenservice 2000; Maureen Cassidy-Geiger, From Barlow to Buggel, in Keramos 119 (1988), S. 64-68, zu den graphischen Vorlagen für die Geschirrmodelle). Kändler hatte in seinen sogenannten „Feierabendarbeiten”, in denen er Buch führte über alle seine Modelle, zwischen April und Juli 1738 fünf verschiedene gefertigte Grössen von Schüsseln für das Schwanenservice notiert, je gekennzeichnet mit den Grössenangaben von 2 bis 6. Zu 4 Grössen dieser Schüsseln gehörten Wärmeglocken die Johann Friedrich Eberlein erst 1740 ergänzte.
GROSSE PLATTE AUS DEM SCHWANENSERVICE FÜR HEINRICH GRAF VON BRÜHL Meissen, um 1738-39, Modell von Johann Joachim Kändler In Form einer Muschel modelliert mit einem Paar Schwänen, in einem mit Schilf bewachsenen Gewässer, neben einem Fischreiher mit Fisch im Schnabel und einem weiteren Fischreiher im Flug. Das abgesetzte Muschelrelief der Fahne bekrönt von dem Allianzwappen, Brühl und Kolowrat-Krokowksky und umlaufenden indianischen Blüten zwischen drei radial platzierten Blumenzweigen. Goldbordüre aus abwechselnd einem langen und zwei kurzen senkrechten Strichen. Unterglasurblaue Schwertermarke, eingeritzte Grössennummer V und Formerzeichen mit vier konzentrisch angeordneten Dreiecken für Elias Grund. D 42 cm. Rand mit kleiner Restaurierung. Provenienz: - Heinrich Graf von Brühl (1700-1763), Schloss Pförten und im Besitz der Nachkommen bis nach dem Zweiten Weltkrieg. - erworben bei Antique Porcelain Co., Ltd., 149 New Bond Street, London. - Sammlung Monheim, Aachen. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz, Schweiz. Heinrich Graf von Brühl (1700-1765), Premierminister des sächsischen Kurfürsten und König von Polen August III. und seit 1739 oberster Leiter der Porzellanmanufaktur, hatte bereits in früheren Jahren in grossen Mengen Meissener Porzellan in Auftrag gegeben, mit dem Privileg, persönlich durch den Kurfürsten erteilt, nicht dafür bezahlen zu müssen. Das Schwanenservice ist bis heute das berühmteste Service der Manufaktur und mit seinen aufwendigen figürlichen Tafelaufsätzen auch das Prachtvollste. Trotz prominentem Allianzwappen, war der Anlass für diesen aufwendigen Auftrag nicht die Hochzeit mit der polnischen Gräfin Anna Franziska Kolowrat-Krakowsky, sondern die Verpflichtung als Kabinettsminister die Repräsentationspflichten des Kurfürsten und Königs wahrzunehmen und Festtafeln für eine grosse Zahl von illustren Gästen aus den europäischen Fürsten- und Königshäusern, zu veranstalten. Der Grossteil des circa 2200 Teile umfassenden Services blieb bis ans Ende des Zweiten Weltkriegs im Besitz der Famile Brühl auf ihrem Familienstammsitz, Schloss Pförten in Schlesien. Bereits 1880 gab die Familie Leihgaben an die Museen in Dresden und Berlin, andere Teile kamen in die Hände von Sammlern. Schloss Pförten und beinahe das gesamte Service wurden 1945 von den Russischen Truppen zerstört. Die restliche Serviceteile wanderten in öffentliche und private Sammlungen auf der ganzen Welt. (Pietsch, Schwanenservice 2000; Maureen Cassidy-Geiger, From Barlow to Buggel, in Keramos 119 (1988), S. 64-68, zu den graphischen Vorlagen für die Geschirrmodelle). Kändler hatte in seinen sogenannten „Feierabendarbeiten”, in denen er Buch führte über alle seine Modelle, zwischen April und Juli 1738 fünf verschiedene gefertigte Grössen von Schüsseln für das Schwanenservice notiert, je gekennzeichnet mit den Grössenangaben von 2 bis 6. Zu 4 Grössen dieser Schüsseln gehörten Wärmeglocken die Johann Friedrich Eberlein erst 1740 ergänzte.
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