Franz Xaver Fuhr (1898 Neckarau - 1973 Regensburg) Schiffsschornstein Flächig komponiertes, um 1932 (bis 1935) entstandenes Werk Fuhrs mit ausschnitthafter Komposition und straffem Liniengerüst. Dominiert wird die Palette von Weiß- und Grautönen bis zu Schwarz sowie einem dezenten Graugrün, lediglich am Schornstein leuchtet ein Rot und Goldgelb. Fuhr gehört zu den bedeutenden, wiederentdeckten Malern der Moderne und der sog. "Verschollenen Generation". Anfänglich beeinflusst von Paul Cézanne Vincent van Gogh und den Künstlern der Brücke, entwickelte er in den 1920er Jahren seinen von Utrillo, dem Kubismus und der Neuen Sachlichkeit inspirierten, eigenen Stil. Zum wichtigsten Förderer Fuhrs wurde Gustav Friedrich Hartlaub, seit 1923 Direktor der Mannheimer Kunsthalle. 1927 arrangierte Hartlaub eine erfolgreiche Sonderschau Fuhrs, danach beschickte Fuhr die Ausstellungen in der Berliner Akademie der Künste. In den Jahren 1928-1931 gelang Fuhr der künstlerische Durchbruch: 1928 zeigte die renommierte, moderne Galerie Neumann-Nierendorf in Berlin eine Ausstellung mit Werken des Bauhaus-Meisters Oskar Schlemmer und Fuhrs, sowohl die Berliner Nationalgalerie als auch andere Museen und Sammler erwarben Werke hieraus. 1930 erhielt Fuhr den Preis der Preußischen Akademie der Künste, 1931 den Villa-Romana-Preis. 1931/32 erschienen in den maßgeblichen Zeitschriften "Deutsche Kunst und Dekoration" und in "Die Kunst für alle" reich illustrierte Artikel über Fuhr, u. a. vom bekannten Kunstkritiker Franz Roh Wie für viele andere moderne Künstler bedeutete die NS-Zeit 1933-1945 auch für Fuhr eine Zäsur. Seit 1934/35 waren die Ausstellungsmöglichkeiten Fuhrs stark eingeschränkt, 1937 arrangierte die Galerie Nierendorf eine letzte Einzelausstellung, welche von der Zeitschrift "Die Weltkunst" noch mit Lob rezensiert werden durfte. Zur selben Zeit wurden 23 seiner Werke in deutschen Museen beschlagnahmt und 1937 teilw. in der Münchener Ausstellung "Entartete Kunst" präsentiert, es folgte ein Ausstellungsverbot. Bereits seit 1936 war Fuhr von der Gestapo überwacht worden, 1942 wurde er als "politisch unzuverlässig" angezeigt. 1943 wurden Fuhrs Wohnung und viele Werke bei einem Bombenangriff auf Mannheim zerstört. Auch um dem Verfolgungsdruck zu entgehen, zog Fuhr nach Nabburg (Oberpfalz). 1946 wurde er Professor an der Münchener Akademie, wo er bis 1966 lehrte. 1950 ging Fuhr nach Regensburg, wo er auch ein eigenes kleines Atelier hatte. Franz Roh und der Münchener Galerist Günter Franke setzten sich mit Publikationen und Ausstellungen für Fuhrs Werk ein. 1952 war Fuhr Teilnehmer der 26. Biennale in Venedig, 1955 der documenta I in Kassel. Öl/Lwd.; 56 x 80 cm. Rahmen Lit.: Axel Hubertus Zienicke: "Franz Xaver Fuhr 1898 - 1973. Gemälde und Aquarelle", Monographie und Werkverzeichnis, Recklinghausen 1984 (zugleich Diss. Univ. Bonn 1984), Nr. 154 mit Abb. Oil on canvas. Mentioned in the catalogue raisonné by Axel Hubertus Zienicke, no. 154.
Franz Xaver Fuhr (1898 Neckarau - 1973 Regensburg) Schiffsschornstein Flächig komponiertes, um 1932 (bis 1935) entstandenes Werk Fuhrs mit ausschnitthafter Komposition und straffem Liniengerüst. Dominiert wird die Palette von Weiß- und Grautönen bis zu Schwarz sowie einem dezenten Graugrün, lediglich am Schornstein leuchtet ein Rot und Goldgelb. Fuhr gehört zu den bedeutenden, wiederentdeckten Malern der Moderne und der sog. "Verschollenen Generation". Anfänglich beeinflusst von Paul Cézanne Vincent van Gogh und den Künstlern der Brücke, entwickelte er in den 1920er Jahren seinen von Utrillo, dem Kubismus und der Neuen Sachlichkeit inspirierten, eigenen Stil. Zum wichtigsten Förderer Fuhrs wurde Gustav Friedrich Hartlaub, seit 1923 Direktor der Mannheimer Kunsthalle. 1927 arrangierte Hartlaub eine erfolgreiche Sonderschau Fuhrs, danach beschickte Fuhr die Ausstellungen in der Berliner Akademie der Künste. In den Jahren 1928-1931 gelang Fuhr der künstlerische Durchbruch: 1928 zeigte die renommierte, moderne Galerie Neumann-Nierendorf in Berlin eine Ausstellung mit Werken des Bauhaus-Meisters Oskar Schlemmer und Fuhrs, sowohl die Berliner Nationalgalerie als auch andere Museen und Sammler erwarben Werke hieraus. 1930 erhielt Fuhr den Preis der Preußischen Akademie der Künste, 1931 den Villa-Romana-Preis. 1931/32 erschienen in den maßgeblichen Zeitschriften "Deutsche Kunst und Dekoration" und in "Die Kunst für alle" reich illustrierte Artikel über Fuhr, u. a. vom bekannten Kunstkritiker Franz Roh Wie für viele andere moderne Künstler bedeutete die NS-Zeit 1933-1945 auch für Fuhr eine Zäsur. Seit 1934/35 waren die Ausstellungsmöglichkeiten Fuhrs stark eingeschränkt, 1937 arrangierte die Galerie Nierendorf eine letzte Einzelausstellung, welche von der Zeitschrift "Die Weltkunst" noch mit Lob rezensiert werden durfte. Zur selben Zeit wurden 23 seiner Werke in deutschen Museen beschlagnahmt und 1937 teilw. in der Münchener Ausstellung "Entartete Kunst" präsentiert, es folgte ein Ausstellungsverbot. Bereits seit 1936 war Fuhr von der Gestapo überwacht worden, 1942 wurde er als "politisch unzuverlässig" angezeigt. 1943 wurden Fuhrs Wohnung und viele Werke bei einem Bombenangriff auf Mannheim zerstört. Auch um dem Verfolgungsdruck zu entgehen, zog Fuhr nach Nabburg (Oberpfalz). 1946 wurde er Professor an der Münchener Akademie, wo er bis 1966 lehrte. 1950 ging Fuhr nach Regensburg, wo er auch ein eigenes kleines Atelier hatte. Franz Roh und der Münchener Galerist Günter Franke setzten sich mit Publikationen und Ausstellungen für Fuhrs Werk ein. 1952 war Fuhr Teilnehmer der 26. Biennale in Venedig, 1955 der documenta I in Kassel. Öl/Lwd.; 56 x 80 cm. Rahmen Lit.: Axel Hubertus Zienicke: "Franz Xaver Fuhr 1898 - 1973. Gemälde und Aquarelle", Monographie und Werkverzeichnis, Recklinghausen 1984 (zugleich Diss. Univ. Bonn 1984), Nr. 154 mit Abb. Oil on canvas. Mentioned in the catalogue raisonné by Axel Hubertus Zienicke, no. 154.
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