Beschreibung:

(Florenz um 1540–1606/8?) Porträt der Johanna von Österreich, Großherzogin der Toskana (1547–1578), Öl auf Holz, 60,7 x 48,5 cm, gerahmt Provenienz: Europäische Privatsammlung; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Wir danken Elizabeth Pilliod, die die Zuschreibung auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie vorgeschlagen hat, für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Sie schlägt eine Datierung um 1568–1578 vor. Butteri war ein enger Mitarbeiter, Schüler und Werkstattgehilfe zweier führender Florentiner Bildnismaler des 16. Jahrhunderts: Agnolo Bronzino und Alessandro Allori Das vorliegende Porträt steht in engem Zusammenhang mit einem ganzfigurigen Porträt Johannas von Österreich von Giovanni Bizzelli (1556–1607 oder 1612), ebenfalls Schüler und Mitarbeiter Alloris (Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie, Inv. Nr. GG 3243). Das Wiener Gemälde ist zwar größer (178 x 94 cm), scheint aber die Erzherzogin im selben Gewand darzustellen, zu dem auch eine reich bestickte Zimarra und eine mit Edelsteinen besetzte Kopfbedeckung gehören. Doch zeigen sich im Vergleich dieses kleineren Bildnisses mit dem Wiener Bild wichtige Unterschiede. So erscheinen im vorliegenden Porträt die Gesichtszüge der Johanna weniger verhärmt und die Brauen und Lippen breiter. Zudem liegen hier die zwei oberen Perlenschnüre enger beieinander und paralleler. Auch der Kragen des gerüschten weißen Unterkleides der Johanna hat im vorliegenden Gemälde eine andere Form als auf Bizzellis Wiener Porträt: Im Wiener Bild sind die horizontalen Kanten des Kragens beinahe vollkommen flach, während sie im vorliegenden kleinformatigen Porträt ausgeformter erscheinen. Diese natürlichere Anmutung des Kragens deckt sich mit jener des offiziellen höfischen Brustbilds Johannas, das Alessandro Allori um 1567–1568 schuf (Christie’s, New York, 14. April 2016, Lot 103, Öl auf Pappelholz, 47 x 38,1 cm). Daraus geht hervor, dass der Künstler des vorliegenden Werks – bei dem es sich jedenfalls nicht um Bizzelli gehandelt hat – Zugang zum Original Alloris hatte und nicht bloß Bizzellis Bild kopierte. Als Mitglied der Werkstatt Alloris wäre Butteri dieser Zugang durchaus möglich gewesen. Einige Details im Gesicht der Johanna des vorliegenden kleinen Porträts lassen sich gut mit anderen Gesichtern Butteris vergleichen, insbesondere hinsichtlich der Form der Lippen und Brauen einiger Figuren in der Heiligen Familie mit hl. Anna und Mitgliedern der Familie Medici (1575, Cenacolo di Andrea del Sarto Florenz).