"Wir Oberrheiner stehen etwas abseit" - 2 eigh. Briefe m. U. "L. Eichrodt". Zus. 7 S. Gr. 8vo. Lahr 14.I. und 2.II.1876. An den ungemein produktiven Schriftsteller Ernst Eckstein, Redakteur der "Deutschen Dichterhalle" in Leipzig, wegen des geplanten Humor-Sammelwerkes "Hortus Deliciarum" , das Eichrodt 1877-1879 in 6 Bänden herausgab. "... Durch die Schaumburg'sche Verlagshandlung hier werden Sie einen Prospekt erhalten haben, den Hortus Deliciarum betreffend. In Ihrer Dichterhalle findet sich ein Nekrolog über Hugo Gädke; und es scheint mir, daß in dessen Nachlaß Passendes für den Hortus steht. Darf ich Sie wohl bitten, mir gefälligst darüber Auskunft zu geben, wie man Einsicht erhalten kann - es kann auch Honorar den Hinterbliebenen geboten werden, wenn das Geeignete sich vorfindet. Auch Ew. Wohlgeboren bitte ich hiermit freundlichst um Beiträge. Das Buch soll sehr schön ausgestattet werden u. meine Hoffnung ist, daß auch Sie Gefallen an dem Werk gefunden haben ... Wir Oberrheiner stehen etwas abseit; denn nur wenn ich etwa brieflichen Verkehr mit Literaturmännern pflege, erhalte ich Beweise voller Anerkennung; sonst spricht man über alle möglichen (oft unmöglichen) Erscheinungen, redet aber von etlichen Büchern, die ich riskirt habe, nicht viel oder gar nicht. Coteriewesen verstehe ich nicht, daher vielleicht die Schwierigkeiten [14.I.1876] ... Es war mir längst Bedürfniß zu erfahren, ob meine Humore bei Männern, wie Sie einer sind, gewürdigt werden, denn das große Publikum ist nur Einzelnem, was ich in die Welt schickte, zugethan. Es gibt aber eine stille Gemeinde in Joco, die den 'Geist' solcher Bowle genießt. - Hortus betreffend schicken Sie, was Sie mögen. Das schon Gedruckte ist ganz willkommen, wir reflectiren auf das Beste, nicht auf das Neueste ... Ihren Karzer möchte ich auch bald erleben. Hoffentlich bringt ihn auch die Karlsruher Bühne. Ich irre wohl nicht, wenn ich annehme, daß die Skizze in den Münchener Flieg. Blättern seiner Zeit die Grundlage sind [sic]. Lange war nichts so Ergötzliches zu lesen. - Für die Dichterhalle habe ich ein erzählendes Nationalstück 'Das Vogesenschloß' . Nicht lustig, vielmehr sehr traurig. Sie würden mich verbinden, wenn Sie es abdruckten. Es ist nur leider etwas groß für ein Blatt ..." [2.II.1876]. - Mit dem "Karzer" ist Ecksteins Humoreske "Der Besuch im Karzer" gemeint, die er zu einem Theaterstück umgearbeitet hatte.
"Wir Oberrheiner stehen etwas abseit" - 2 eigh. Briefe m. U. "L. Eichrodt". Zus. 7 S. Gr. 8vo. Lahr 14.I. und 2.II.1876. An den ungemein produktiven Schriftsteller Ernst Eckstein, Redakteur der "Deutschen Dichterhalle" in Leipzig, wegen des geplanten Humor-Sammelwerkes "Hortus Deliciarum" , das Eichrodt 1877-1879 in 6 Bänden herausgab. "... Durch die Schaumburg'sche Verlagshandlung hier werden Sie einen Prospekt erhalten haben, den Hortus Deliciarum betreffend. In Ihrer Dichterhalle findet sich ein Nekrolog über Hugo Gädke; und es scheint mir, daß in dessen Nachlaß Passendes für den Hortus steht. Darf ich Sie wohl bitten, mir gefälligst darüber Auskunft zu geben, wie man Einsicht erhalten kann - es kann auch Honorar den Hinterbliebenen geboten werden, wenn das Geeignete sich vorfindet. Auch Ew. Wohlgeboren bitte ich hiermit freundlichst um Beiträge. Das Buch soll sehr schön ausgestattet werden u. meine Hoffnung ist, daß auch Sie Gefallen an dem Werk gefunden haben ... Wir Oberrheiner stehen etwas abseit; denn nur wenn ich etwa brieflichen Verkehr mit Literaturmännern pflege, erhalte ich Beweise voller Anerkennung; sonst spricht man über alle möglichen (oft unmöglichen) Erscheinungen, redet aber von etlichen Büchern, die ich riskirt habe, nicht viel oder gar nicht. Coteriewesen verstehe ich nicht, daher vielleicht die Schwierigkeiten [14.I.1876] ... Es war mir längst Bedürfniß zu erfahren, ob meine Humore bei Männern, wie Sie einer sind, gewürdigt werden, denn das große Publikum ist nur Einzelnem, was ich in die Welt schickte, zugethan. Es gibt aber eine stille Gemeinde in Joco, die den 'Geist' solcher Bowle genießt. - Hortus betreffend schicken Sie, was Sie mögen. Das schon Gedruckte ist ganz willkommen, wir reflectiren auf das Beste, nicht auf das Neueste ... Ihren Karzer möchte ich auch bald erleben. Hoffentlich bringt ihn auch die Karlsruher Bühne. Ich irre wohl nicht, wenn ich annehme, daß die Skizze in den Münchener Flieg. Blättern seiner Zeit die Grundlage sind [sic]. Lange war nichts so Ergötzliches zu lesen. - Für die Dichterhalle habe ich ein erzählendes Nationalstück 'Das Vogesenschloß' . Nicht lustig, vielmehr sehr traurig. Sie würden mich verbinden, wenn Sie es abdruckten. Es ist nur leider etwas groß für ein Blatt ..." [2.II.1876]. - Mit dem "Karzer" ist Ecksteins Humoreske "Der Besuch im Karzer" gemeint, die er zu einem Theaterstück umgearbeitet hatte.
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