Brien-Elven
Brien-Elven. 1957. Mischtechnik auf Leinwand. Rechts unten signiert. Verso signiert, datiert "10.5.57" und betitelt. 150 x 120 cm (59 x 47,2 in). Die großformatigen informellen Gemälde der späten 1950er Jahre gelten als die gefragtesten Arbeiten des Künstlers. Wir danken Herrn Joachim Lissmann, K.O. Götz und Rissa-Stiftung, für die freundliche wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von K.O. Götz, erstellt von der Stiftung Informelle Kunst und der K.O. Götz und Rissa-Stiftung, aufgenommen. PROVENIENZ: Sammlung Pierre Janlet, Brüssel. Privatsammlung Norddeutschland. AUSSTELLUNG: Karl Otto Götz, Galleria L'Attico (Quaderni dell'Attico), Rom 1962, mit Abb. Karl Otto Götz wird am 22. Februar 1914 in Aachen geboren. Schon mit Eintritt in die Oberrealschule 1924 beginnt er zu malen. 1930 fängt er an, abstrakte Bilder zu schaffen, wenig später experimentiert er mit Collagen. Seine zweite Leidenschaft, das Segelfliegen, muss er aufgeben, als nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 seine Anstrengungen zu malen immer schwieriger werden. Götz hält sich mit Landschaftsbildern über Wasser, die er an Touristen verkauft, erhält wegen seiner abstrakten Spritzbilder und surrealistischen Arbeiten allerdings Mal- und Ausstellungsverbot. Götz wird zum Militär einberufen, schafft es aber, sich künstlerisch weiterzubilden, Kollegen zu treffen und viele nützliche Verbindungen aufzubauen. Das Kriegsende verläuft für Götz, der vornehmlich in Norwegen stationiert war, glimpflich, da ein englischer Bekannter für ihn bürgt. Seine frühen Arbeiten jedoch werden in Dresden ein Raub der Flammen. Ende 1945 heiratet er die Mutter seiner zwei Kinder Anneliese Hager. In den späten vierziger Jahren entstehen abstrakte Kompositionen, surreale Fotoexperimente und abstrakt-gegenständliche Monotypien. Um 1949 löst er sich ganz von der gegenständlichen Kunst und wird als einziger Deutscher Vollmitglied der "CoBrA"-Gruppe. Nach Mitbegründung der Frankfurter "Quadriga", einer Künstlergruppe, die einen von Wols und dem Automatismus beeinflussten Tachismus vertritt, vollzieht sich 1952 eine entscheidende Wendung in Karl Otto Götz' künstlerischer Entwicklung. Die bisher noch festen Formen werden nun mittels Einsatz einer speziellen, dreistufigen Rakeltechnik durch eine ausgesprochen dynamische künstlerische Handschrift ersetzt, welche Karl Otto Götz auch in Zukunft beibehalten wird und ihm schließlich die Rolle eines der Hauptvertreter des deutschen Informel zuweist. In drei schnellen Arbeitsgängen wird mit dem Pinsel dunkle Farbe auf einen hellen Malgrund gesetzt und anschließend mit einem Rakel überarbeitet. Die charakteristische opake Oberflächenwirkung der Götzschen Gemälde entsteht, indem der Künstler vor dem Malvorgang Kleister aufträgt und abschließend das fertige Gemälde mit leicht flüssigem Bienenwachs oder einer farblosen Lackierung versiegelt. Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich aufgrund des Formates und der Farbintensität der aus den Farben Blau, Gelb und Schwarz entwickelten Komposition um ein herausragendes Beispiel des deutschen Informel. Von 1959 bis 1979 lehrt er als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie und ist zweimal auf der Biennale in Venedig vertreten (1958 und 1965). 1965 lässt Götz sich scheiden und heiratet seine Schülerin Rissa. Seit 1975 lebt und arbeitet der Künstler in Wolfenacker im Westerwald. Karl Otto Götz zählt zu den Hauptvertretern des deutschen Informel und erfährt schon früh internationale Anerkennung, etwa bei der Documenta II im Jahr 1959. Während einer zwei Jahrzehnte dauernden Lehrtätigkeit an der Düsseldorfer Kunstakademie wirkt Götz ab 1959 prägend auf so unterschiedliche Temperamente wie HA Schult Sigmar Polke und Gerhard Richter [JS].
Brien-Elven
Brien-Elven. 1957. Mischtechnik auf Leinwand. Rechts unten signiert. Verso signiert, datiert "10.5.57" und betitelt. 150 x 120 cm (59 x 47,2 in). Die großformatigen informellen Gemälde der späten 1950er Jahre gelten als die gefragtesten Arbeiten des Künstlers. Wir danken Herrn Joachim Lissmann, K.O. Götz und Rissa-Stiftung, für die freundliche wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von K.O. Götz, erstellt von der Stiftung Informelle Kunst und der K.O. Götz und Rissa-Stiftung, aufgenommen. PROVENIENZ: Sammlung Pierre Janlet, Brüssel. Privatsammlung Norddeutschland. AUSSTELLUNG: Karl Otto Götz, Galleria L'Attico (Quaderni dell'Attico), Rom 1962, mit Abb. Karl Otto Götz wird am 22. Februar 1914 in Aachen geboren. Schon mit Eintritt in die Oberrealschule 1924 beginnt er zu malen. 1930 fängt er an, abstrakte Bilder zu schaffen, wenig später experimentiert er mit Collagen. Seine zweite Leidenschaft, das Segelfliegen, muss er aufgeben, als nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 seine Anstrengungen zu malen immer schwieriger werden. Götz hält sich mit Landschaftsbildern über Wasser, die er an Touristen verkauft, erhält wegen seiner abstrakten Spritzbilder und surrealistischen Arbeiten allerdings Mal- und Ausstellungsverbot. Götz wird zum Militär einberufen, schafft es aber, sich künstlerisch weiterzubilden, Kollegen zu treffen und viele nützliche Verbindungen aufzubauen. Das Kriegsende verläuft für Götz, der vornehmlich in Norwegen stationiert war, glimpflich, da ein englischer Bekannter für ihn bürgt. Seine frühen Arbeiten jedoch werden in Dresden ein Raub der Flammen. Ende 1945 heiratet er die Mutter seiner zwei Kinder Anneliese Hager. In den späten vierziger Jahren entstehen abstrakte Kompositionen, surreale Fotoexperimente und abstrakt-gegenständliche Monotypien. Um 1949 löst er sich ganz von der gegenständlichen Kunst und wird als einziger Deutscher Vollmitglied der "CoBrA"-Gruppe. Nach Mitbegründung der Frankfurter "Quadriga", einer Künstlergruppe, die einen von Wols und dem Automatismus beeinflussten Tachismus vertritt, vollzieht sich 1952 eine entscheidende Wendung in Karl Otto Götz' künstlerischer Entwicklung. Die bisher noch festen Formen werden nun mittels Einsatz einer speziellen, dreistufigen Rakeltechnik durch eine ausgesprochen dynamische künstlerische Handschrift ersetzt, welche Karl Otto Götz auch in Zukunft beibehalten wird und ihm schließlich die Rolle eines der Hauptvertreter des deutschen Informel zuweist. In drei schnellen Arbeitsgängen wird mit dem Pinsel dunkle Farbe auf einen hellen Malgrund gesetzt und anschließend mit einem Rakel überarbeitet. Die charakteristische opake Oberflächenwirkung der Götzschen Gemälde entsteht, indem der Künstler vor dem Malvorgang Kleister aufträgt und abschließend das fertige Gemälde mit leicht flüssigem Bienenwachs oder einer farblosen Lackierung versiegelt. Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich aufgrund des Formates und der Farbintensität der aus den Farben Blau, Gelb und Schwarz entwickelten Komposition um ein herausragendes Beispiel des deutschen Informel. Von 1959 bis 1979 lehrt er als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie und ist zweimal auf der Biennale in Venedig vertreten (1958 und 1965). 1965 lässt Götz sich scheiden und heiratet seine Schülerin Rissa. Seit 1975 lebt und arbeitet der Künstler in Wolfenacker im Westerwald. Karl Otto Götz zählt zu den Hauptvertretern des deutschen Informel und erfährt schon früh internationale Anerkennung, etwa bei der Documenta II im Jahr 1959. Während einer zwei Jahrzehnte dauernden Lehrtätigkeit an der Düsseldorfer Kunstakademie wirkt Götz ab 1959 prägend auf so unterschiedliche Temperamente wie HA Schult Sigmar Polke und Gerhard Richter [JS].
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