André Lhote* (Bordeaux 1885-1962 Paris) La Lecture, um 1942 Öl auf Papier auf Leinwand; 63 x 77 cm Signiert rechts unten: A. Lhote Rückseitig am Keilrahmen betitelt und datiert: La Lecture 1942 Stempel der Hammer Galleries, New York, sowie Stempel der Pomeroy Gallery, San Francisco, rückseitig am Keilrahmen Provenienz Aus der Sammlung der Familie des Künstlers; Galerie Soufer, New York, 1987 direkt von der Familie erworben; Galerie Fischer Luzern, 25.11.2010, Nr. 69; seither europäische Privatsammlung Ausstellung 1966 New York, Hammer Gallery, Retrospektive André Lhote (Stempel verso) Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Dominique Bermann Martin aufgenommen. Wir danken für die freundliche Unterstützung bei der Bearbeitung. Der 1885 geborene André Lhote entwickelt schon früh eine große Leidenschaft für die Kunst. Noch als Jugendlicher lernt er die Holzschnitzerei, nachdem er das Elternhaus verlassen hat, widmet er sich aber bald – rein autodidaktisch – der Malerei. Wie talentiert er ist, zeigt die Tatsache, dass er bereits 1910 mit Erfolg seine Werke in einer Einzelausstellung in Paris präsentiert. Als junger Künstler ist Lhote von Paul Gaugin fasziniert, doch beeindruckt ihn 1907 eine große Retrospektive der Werke Cézannes tief, an dessen Bildern er besonders die konstruktive Strenge schätzt. Davon inspiriert, schließt er sich den Kubisten an und wird Mitglied der "Section d'Or", die sich um Juan Gris gebildet hatte. Neben der Malerei beschäftigt sich Lhote intensiv mit Kunsttheorie und -lehre. Er verwirklicht seinen Traum und eröffnet 1918 in Paris eine eigene Malschule, daneben publiziert er Texte und schreibt Kunstkritiken. Zwei Jahre später startet er eine Reihe von zahlreichen Vorträgen im In- und Ausland, in deren Rahmen er seine kunsthistorischen und -theoretischen Überlegungen der Öffentlichkeit zugänglich macht und dabei auf großes Interesse stößt. 1922 gründete er am Montparnasse die angesehene Académie Lhote. Zu seinen Schülern zählten unter anderem Tamara de Lempicka Henri Cartier-Bresson und Gerhild Diesner Lhote steht zwar den Kubisten sehr nahe, dennoch übernimmt er ihre Formensprache nicht vollständig. Ihn interessiert die Vereinfachung der Formen und ihre Transformation in geometrische bzw. eckige Flächen, seinen Schülern bringt er bei, dass alles in der Natur auf Dreieck, Quadrat, Würfel, Zylinder, Pyramide und Kugel reduziert werden kann. Anders als bei den kubistischen Malern bleiben Lhotes Bilder aber stets noch gut lesbar. Seine Motive treten in den Hintergrund und fungieren mehr als malerische Mittel, er entwirft ein Konzept, in dem alle dargestellten Objekte gleich wichtig sind. Dazu verwendet er vorwiegend leuchtende, kontrastierende Farben, die die Flächigkeit des Bildes noch mehr betonen und in ihrer Intensität den Bildern der Expressionisten nahestehen. André Lhotes Werk wurde 1955 mit dem Grand Prix National de Peinture ausgezeichnet, außerdem wurde er von der UNESCO zum Präsidenten der "International Association of Painters, Engravers und Sculptors" ernannt. (Ina Waldstein)
André Lhote* (Bordeaux 1885-1962 Paris) La Lecture, um 1942 Öl auf Papier auf Leinwand; 63 x 77 cm Signiert rechts unten: A. Lhote Rückseitig am Keilrahmen betitelt und datiert: La Lecture 1942 Stempel der Hammer Galleries, New York, sowie Stempel der Pomeroy Gallery, San Francisco, rückseitig am Keilrahmen Provenienz Aus der Sammlung der Familie des Künstlers; Galerie Soufer, New York, 1987 direkt von der Familie erworben; Galerie Fischer Luzern, 25.11.2010, Nr. 69; seither europäische Privatsammlung Ausstellung 1966 New York, Hammer Gallery, Retrospektive André Lhote (Stempel verso) Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Dominique Bermann Martin aufgenommen. Wir danken für die freundliche Unterstützung bei der Bearbeitung. Der 1885 geborene André Lhote entwickelt schon früh eine große Leidenschaft für die Kunst. Noch als Jugendlicher lernt er die Holzschnitzerei, nachdem er das Elternhaus verlassen hat, widmet er sich aber bald – rein autodidaktisch – der Malerei. Wie talentiert er ist, zeigt die Tatsache, dass er bereits 1910 mit Erfolg seine Werke in einer Einzelausstellung in Paris präsentiert. Als junger Künstler ist Lhote von Paul Gaugin fasziniert, doch beeindruckt ihn 1907 eine große Retrospektive der Werke Cézannes tief, an dessen Bildern er besonders die konstruktive Strenge schätzt. Davon inspiriert, schließt er sich den Kubisten an und wird Mitglied der "Section d'Or", die sich um Juan Gris gebildet hatte. Neben der Malerei beschäftigt sich Lhote intensiv mit Kunsttheorie und -lehre. Er verwirklicht seinen Traum und eröffnet 1918 in Paris eine eigene Malschule, daneben publiziert er Texte und schreibt Kunstkritiken. Zwei Jahre später startet er eine Reihe von zahlreichen Vorträgen im In- und Ausland, in deren Rahmen er seine kunsthistorischen und -theoretischen Überlegungen der Öffentlichkeit zugänglich macht und dabei auf großes Interesse stößt. 1922 gründete er am Montparnasse die angesehene Académie Lhote. Zu seinen Schülern zählten unter anderem Tamara de Lempicka Henri Cartier-Bresson und Gerhild Diesner Lhote steht zwar den Kubisten sehr nahe, dennoch übernimmt er ihre Formensprache nicht vollständig. Ihn interessiert die Vereinfachung der Formen und ihre Transformation in geometrische bzw. eckige Flächen, seinen Schülern bringt er bei, dass alles in der Natur auf Dreieck, Quadrat, Würfel, Zylinder, Pyramide und Kugel reduziert werden kann. Anders als bei den kubistischen Malern bleiben Lhotes Bilder aber stets noch gut lesbar. Seine Motive treten in den Hintergrund und fungieren mehr als malerische Mittel, er entwirft ein Konzept, in dem alle dargestellten Objekte gleich wichtig sind. Dazu verwendet er vorwiegend leuchtende, kontrastierende Farben, die die Flächigkeit des Bildes noch mehr betonen und in ihrer Intensität den Bildern der Expressionisten nahestehen. André Lhotes Werk wurde 1955 mit dem Grand Prix National de Peinture ausgezeichnet, außerdem wurde er von der UNESCO zum Präsidenten der "International Association of Painters, Engravers und Sculptors" ernannt. (Ina Waldstein)
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