7.8.53, 1953.
7.8.53. 1953. Mischtechnik auf Leinwand. Rechts unten signiert. Verso nochmals signiert und datiert sowie betitelt "7.8.53". Auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet "zurückerworben Dez. 1989". 60 x 70,5 cm (23,6 x 27,7 in). Wir danken Herrn Joachim Lissmann, K.O. Götz und Rissa-Stiftung, für die freundliche wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von K.O. Götz, erstellt von der Stiftung Informelle Kunst und der K.O. Götz und Rissa-Stiftung, aufgenommen. PROVENIENZ: Galerie Schürenberg, Aachen. Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. Karl Otto Götz wird am 22. Februar 1914 in Aachen geboren. Schon mit Eintritt in die Oberrealschule 1924 beginnt er zu malen. 1930 fängt er an, abstrakte Bilder zu schaffen, wenig später experimentiert er mit Collagen. Seine zweite Leidenschaft, das Segelfliegen, muss er aufgeben, als nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 seine Anstrengungen zu malen immer schwieriger werden. Götz hält sich mit Landschaftsbildern über Wasser, die er an Touristen verkauft, erhält wegen seiner abstrakten Spritzbilder und surrealistischen Arbeiten aber Mal- und Ausstellungsverbot. Götz wird zum Militär einberufen, schafft es aber, sich künstlerisch weiterzubilden, Kollegen zu treffen und viele nützliche Verbindungen aufzubauen. Das Kriegsende verläuft für Götz, der vornehmlich in Norwegen stationiert war, glimpflich, da ein englischer Bekannter für ihn bürgt. Seine frühen Arbeiten jedoch werden in Dresden ein Raub der Flammen. Ende 1945 heiratet er die Mutter seiner zwei Kinder Anneliese Hager. In den späten vierziger Jahren entstehen abstrakte Kompositionen, surreale Fotoexperimente und abstrakt-gegenständliche Monotypien. Um 1949 löst er sich ganz von der gegenständlichen Kunst und tritt als erster Deutscher der "CoBrA"-Gruppe bei. Nach Mitbegründung der Frankfurter "Quadriga", einer Künstlergruppe, die einen von Wols und dem Automatismus beeinflussten Tachismus vertritt, vollzieht sich 1952 eine entscheidende Wendung in Karl Otto Götz' künstlerischer Entwicklung: Die bisher noch festen Formen lösen sich nun mittels Einsatz einer speziellen, dreistufigen Rakeltechnik in eine dynamischere Handschrift auf. Der praktischen Arbeit steht ein aufwändiger theoretischer Prozess der Bildidee, die der Künstler oft über Jahre hinweg in Skizzen und Gouachen umsetzt, voran. Die frühe metamorphosenhafte Malweise, die Assoziationen an Insekten und Vögel weckt, wandelt sich in den fünfziger Jahren zu einer metaphorischen Zeichensprache mit einer harmonischen Übereinstimmung von Farbe und Rhythmus. Dem gestischen und spontanen Malakt, dem Karl Otto Götz als einer der Hauptvertreter des deutschen Informel zeitlebens verpflichtet ist, entspricht auch die Entdeckung neuer Maltechniken, wie es der Künstler selbst beschreibt: "Als ich im Sommer 1952 Kleisterfarben für meinen kleinen Sohn anrührte, fand ich quasi durch Zufall meine schnelle Maltechnik: Erst Kleister auf's Papier, dann mit Gouache hinein, und fertig war das Bild [..] Der Schritt vom Karton (Gouache) zur Leinwand ergab sich von selbst. So fand ich im Winter 1952/53 jene Technik und Konzeption, die die Faktur meiner Bilder fortan bestimmen sollte [..]" (zit. nach: H. Zimmermann, in: Ausst.Kat. Staatliche Kunstsammlungen Dresden u.a., 1994, S. 12). Verbunden mit der von Götz perfektionierten Rakeltechnik, bei der flüssige Farbe auf vorbereiteten Malgrund aufgetragen wird, um sie dann im folgenden Arbeitsschritt zu verschieben, ergibt sich die charakteristische Handschrift des Künstlers, die in unserem Gemälde durch die Hinzunahme der Farbe Rot in ihrer Expressivität und Dominanz noch verstärkt wird. Von 1959 bis 1979 lehrt K.O. Götz als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1965 lässt Götz sich scheiden und heiratet seine Schülerin Rissa. Seit 1975 lebt und arbeitet der Künstler in Wolfenacker im Westerwald. K.O. Götz zählt zu den Hauptvertretern des deutschen Informel und erfährt schon früh inter
7.8.53, 1953.
7.8.53. 1953. Mischtechnik auf Leinwand. Rechts unten signiert. Verso nochmals signiert und datiert sowie betitelt "7.8.53". Auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet "zurückerworben Dez. 1989". 60 x 70,5 cm (23,6 x 27,7 in). Wir danken Herrn Joachim Lissmann, K.O. Götz und Rissa-Stiftung, für die freundliche wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von K.O. Götz, erstellt von der Stiftung Informelle Kunst und der K.O. Götz und Rissa-Stiftung, aufgenommen. PROVENIENZ: Galerie Schürenberg, Aachen. Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. Karl Otto Götz wird am 22. Februar 1914 in Aachen geboren. Schon mit Eintritt in die Oberrealschule 1924 beginnt er zu malen. 1930 fängt er an, abstrakte Bilder zu schaffen, wenig später experimentiert er mit Collagen. Seine zweite Leidenschaft, das Segelfliegen, muss er aufgeben, als nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 seine Anstrengungen zu malen immer schwieriger werden. Götz hält sich mit Landschaftsbildern über Wasser, die er an Touristen verkauft, erhält wegen seiner abstrakten Spritzbilder und surrealistischen Arbeiten aber Mal- und Ausstellungsverbot. Götz wird zum Militär einberufen, schafft es aber, sich künstlerisch weiterzubilden, Kollegen zu treffen und viele nützliche Verbindungen aufzubauen. Das Kriegsende verläuft für Götz, der vornehmlich in Norwegen stationiert war, glimpflich, da ein englischer Bekannter für ihn bürgt. Seine frühen Arbeiten jedoch werden in Dresden ein Raub der Flammen. Ende 1945 heiratet er die Mutter seiner zwei Kinder Anneliese Hager. In den späten vierziger Jahren entstehen abstrakte Kompositionen, surreale Fotoexperimente und abstrakt-gegenständliche Monotypien. Um 1949 löst er sich ganz von der gegenständlichen Kunst und tritt als erster Deutscher der "CoBrA"-Gruppe bei. Nach Mitbegründung der Frankfurter "Quadriga", einer Künstlergruppe, die einen von Wols und dem Automatismus beeinflussten Tachismus vertritt, vollzieht sich 1952 eine entscheidende Wendung in Karl Otto Götz' künstlerischer Entwicklung: Die bisher noch festen Formen lösen sich nun mittels Einsatz einer speziellen, dreistufigen Rakeltechnik in eine dynamischere Handschrift auf. Der praktischen Arbeit steht ein aufwändiger theoretischer Prozess der Bildidee, die der Künstler oft über Jahre hinweg in Skizzen und Gouachen umsetzt, voran. Die frühe metamorphosenhafte Malweise, die Assoziationen an Insekten und Vögel weckt, wandelt sich in den fünfziger Jahren zu einer metaphorischen Zeichensprache mit einer harmonischen Übereinstimmung von Farbe und Rhythmus. Dem gestischen und spontanen Malakt, dem Karl Otto Götz als einer der Hauptvertreter des deutschen Informel zeitlebens verpflichtet ist, entspricht auch die Entdeckung neuer Maltechniken, wie es der Künstler selbst beschreibt: "Als ich im Sommer 1952 Kleisterfarben für meinen kleinen Sohn anrührte, fand ich quasi durch Zufall meine schnelle Maltechnik: Erst Kleister auf's Papier, dann mit Gouache hinein, und fertig war das Bild [..] Der Schritt vom Karton (Gouache) zur Leinwand ergab sich von selbst. So fand ich im Winter 1952/53 jene Technik und Konzeption, die die Faktur meiner Bilder fortan bestimmen sollte [..]" (zit. nach: H. Zimmermann, in: Ausst.Kat. Staatliche Kunstsammlungen Dresden u.a., 1994, S. 12). Verbunden mit der von Götz perfektionierten Rakeltechnik, bei der flüssige Farbe auf vorbereiteten Malgrund aufgetragen wird, um sie dann im folgenden Arbeitsschritt zu verschieben, ergibt sich die charakteristische Handschrift des Künstlers, die in unserem Gemälde durch die Hinzunahme der Farbe Rot in ihrer Expressivität und Dominanz noch verstärkt wird. Von 1959 bis 1979 lehrt K.O. Götz als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1965 lässt Götz sich scheiden und heiratet seine Schülerin Rissa. Seit 1975 lebt und arbeitet der Künstler in Wolfenacker im Westerwald. K.O. Götz zählt zu den Hauptvertretern des deutschen Informel und erfährt schon früh inter
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