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Auction archive: Lot number 1051

ZWEI SELTENE BÖTTGERPORZELLAN KOPPCHEN MIT GOLDRELIEFEMAIL

Decorative Arts
31 Mar 2022
Estimate
CHF3,000 - CHF5,000
ca. US$3,247 - US$5,412
Price realised:
CHF8,750
ca. US$9,471
Auction archive: Lot number 1051

ZWEI SELTENE BÖTTGERPORZELLAN KOPPCHEN MIT GOLDRELIEFEMAIL

Decorative Arts
31 Mar 2022
Estimate
CHF3,000 - CHF5,000
ca. US$3,247 - US$5,412
Price realised:
CHF8,750
ca. US$9,471
Beschreibung:

. Provenienz: - Sammlung Dr. Max Fahrländer, Basel-Riehen. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz, Winterthur. Die Herkunft dieses Dekors wurde seit der massgeblichen Hausmalerpublikation (Pazaurek, 1925) dem Dresdener Vergolder und Emailleur Christoph Conrad Hunger zugeschrieben. Pazaurek unterschied damals zwischen den farbigen Reliefemail–Dekore, durch eine Signatur von Hunger belegt und den reinen Goldreliefdekoren, vergleichbar mit dem Dekor bei Dresdener Glaspokalen. (Deutsche Porzellan und Fayence Hausmaler, 1925 (1971), Bd. 1, S.143-151). Hunger kam Anfang 1717 aus Frankreich nach Dresden, wo er Böttger kennenlernte, der ihm im selben Jahr bereits das geheime Arkanum verraten haben muss, wie aus einem Brief des damaligen Manufakturinspektors Steinbrück an den König hervorgeht. Im Juli kam Hunger nach Meissen, wurde jedoch bald vom Kaiserlichen Gesandten Graf Vrimont, zur Flucht nach Wien überredet, wo er sich mit seiner Kenntnis des Arkanums beworben hatte und sich 1718 ein Jahr lang um die Herstellung von Porzellan bemühte. Dass Hunger zu Lebzeiten Böttgers, in den wenigen Monaten des Jahres 1717, viel für Meissen gearbeitet hat, ist höchst unwahrscheinlich. 1718 wird das Kaiserliche Patent zur Wiener Porzellanmanufaktur angemeldet von Claudius Innocentius Du Paquier dem Hunger bei der Entwicklung beigestanden hatte. Sein Ruf war zweifelhaft. Nach einer Inhaftierung in Wien, flieht 1720 Hunger erneut, diesmal nach Venedig, wo ihm zwischen 1719 bis 1724 gelingt, in der Manufaktur Vezzi Porzellan herzustellen. 1727 kehrt er schliesslich nach Dresden zurück und wird nach längerem hin und her, durch Genehmigung Augusts dem Starken, neben George Funcke, dem Goldschmiedemeister seit 1710, ''bey der Porcellain-Manufaktur zum emailliren mit Golde gebrauchet''. 1729 verlässt Hunger Sachsen, Richtung Berlin, später Schweden und schliesslich Russland, wo er 1747 als Leiter der Petersburger Manufaktur Winogradow erwähnt wird (R.Rückert, Biographische Daten der Meissener Manufakturisten, 1990, S.82 und S.162,163).

Auction archive: Lot number 1051
Auction:
Datum:
31 Mar 2022
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

. Provenienz: - Sammlung Dr. Max Fahrländer, Basel-Riehen. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz, Winterthur. Die Herkunft dieses Dekors wurde seit der massgeblichen Hausmalerpublikation (Pazaurek, 1925) dem Dresdener Vergolder und Emailleur Christoph Conrad Hunger zugeschrieben. Pazaurek unterschied damals zwischen den farbigen Reliefemail–Dekore, durch eine Signatur von Hunger belegt und den reinen Goldreliefdekoren, vergleichbar mit dem Dekor bei Dresdener Glaspokalen. (Deutsche Porzellan und Fayence Hausmaler, 1925 (1971), Bd. 1, S.143-151). Hunger kam Anfang 1717 aus Frankreich nach Dresden, wo er Böttger kennenlernte, der ihm im selben Jahr bereits das geheime Arkanum verraten haben muss, wie aus einem Brief des damaligen Manufakturinspektors Steinbrück an den König hervorgeht. Im Juli kam Hunger nach Meissen, wurde jedoch bald vom Kaiserlichen Gesandten Graf Vrimont, zur Flucht nach Wien überredet, wo er sich mit seiner Kenntnis des Arkanums beworben hatte und sich 1718 ein Jahr lang um die Herstellung von Porzellan bemühte. Dass Hunger zu Lebzeiten Böttgers, in den wenigen Monaten des Jahres 1717, viel für Meissen gearbeitet hat, ist höchst unwahrscheinlich. 1718 wird das Kaiserliche Patent zur Wiener Porzellanmanufaktur angemeldet von Claudius Innocentius Du Paquier dem Hunger bei der Entwicklung beigestanden hatte. Sein Ruf war zweifelhaft. Nach einer Inhaftierung in Wien, flieht 1720 Hunger erneut, diesmal nach Venedig, wo ihm zwischen 1719 bis 1724 gelingt, in der Manufaktur Vezzi Porzellan herzustellen. 1727 kehrt er schliesslich nach Dresden zurück und wird nach längerem hin und her, durch Genehmigung Augusts dem Starken, neben George Funcke, dem Goldschmiedemeister seit 1710, ''bey der Porcellain-Manufaktur zum emailliren mit Golde gebrauchet''. 1729 verlässt Hunger Sachsen, Richtung Berlin, später Schweden und schliesslich Russland, wo er 1747 als Leiter der Petersburger Manufaktur Winogradow erwähnt wird (R.Rückert, Biographische Daten der Meissener Manufakturisten, 1990, S.82 und S.162,163).

Auction archive: Lot number 1051
Auction:
Datum:
31 Mar 2022
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
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