Venus betrauert den toten Adonis. Feder in Braun, braun laviert. 19 x 25,3 cm. Unten links signiert "Antonio crequi", sowie verso von fremder Hand in schwarzer Feder bez. "Antonio Krequi". Wz. Kreis mit Fleur-de-lis. Bereits 1648 berichtet Carlo Ridolfi in seinem Werk Le Maraviglie dell `Arte ausführlich und zuverlässig über das Leben von Antonio Vassilacchi da Ridolfi in seiner Jugend im Atelier des Meisters gelernt hatte. Während über die Gemälde ausreichend Informationen vorhanden sind, ist man bei den Zeichnungen auf die schriftlichen Äußerungen Ridolfis angewiesen. Vassilacchi sammelte selbst Zeichnungen berühmter Künstler der vorangegangenen Generation wie auch zeitgenössischer Künstler. Die Zeichnungen seiner Lehrer Veronese und Tintoretto und insbesondere Luca Cambiasos prägten seine graphischen Arbeiten. Schon Ridolfi erwähnte, dass Vassilacchis Zeichnungen als Arbeiten des genueser Künstlers angesehen werden konnten. Allerdings gibt es keine signierten Arbeiten, die einen endgültigen Beweis für diese Aussage liefern können. Der erste Eindruck, den die vorliegende Zeichnung vermittelt, könnte einem Künstler aus dem Umkreis von Hans Speckaert entsprechen und in weiterer Folge Künstlern, die in Rom bzw. Venedig gelernt hatten und später in den nördlich der Alpen gelegenen Kunstzentren Karriere gemacht haben. Doch bei näherer Betrachtung ergeben sich Unterschiede. Der Autor dieses Blattes konzentriert sich auf die Festlegung der Konturen und laviert die Binnenstruktur. Der liegende Adonis entspricht der stereometrischen Körperbildung Cambiasos viel stärker als Arbeiten der oben genannten Künstler. Auf der Rückseite einer Entwurfszeichnung im Louvre, befindet sich ein schriftlicher Kontrakt Vassilacchis, auf dem der Künstler als „Antonio Aliensis“ unterzeichnet hatte. Der Schriftzug ist dem des vorliegenden Blattes sehr ähnlich. Die Bezeichnung „crequi“ weist auf die griechische Herkunft des Künstlers hin, die hier nicht verschwiegen, sondern hervorgehoben wird. Die Signatur mit der Bezeichnung der Herkunft deutet auf eine selbstbewusste Einstellung des Künstlers hin. Sie steht in einer gewissen Verbindung zu den Zeichnungen der - vor allem im deutschsprachigen Raum tätigen - Künstlergeneration um 1600, die ihre Arbeiten signierten und ihren Künstlerkollegen verehrten. So könnte diese Zeichnung auch von Vassilacchi an einen Künstlerkollegen weitergegeben worden sein.
Venus betrauert den toten Adonis. Feder in Braun, braun laviert. 19 x 25,3 cm. Unten links signiert "Antonio crequi", sowie verso von fremder Hand in schwarzer Feder bez. "Antonio Krequi". Wz. Kreis mit Fleur-de-lis. Bereits 1648 berichtet Carlo Ridolfi in seinem Werk Le Maraviglie dell `Arte ausführlich und zuverlässig über das Leben von Antonio Vassilacchi da Ridolfi in seiner Jugend im Atelier des Meisters gelernt hatte. Während über die Gemälde ausreichend Informationen vorhanden sind, ist man bei den Zeichnungen auf die schriftlichen Äußerungen Ridolfis angewiesen. Vassilacchi sammelte selbst Zeichnungen berühmter Künstler der vorangegangenen Generation wie auch zeitgenössischer Künstler. Die Zeichnungen seiner Lehrer Veronese und Tintoretto und insbesondere Luca Cambiasos prägten seine graphischen Arbeiten. Schon Ridolfi erwähnte, dass Vassilacchis Zeichnungen als Arbeiten des genueser Künstlers angesehen werden konnten. Allerdings gibt es keine signierten Arbeiten, die einen endgültigen Beweis für diese Aussage liefern können. Der erste Eindruck, den die vorliegende Zeichnung vermittelt, könnte einem Künstler aus dem Umkreis von Hans Speckaert entsprechen und in weiterer Folge Künstlern, die in Rom bzw. Venedig gelernt hatten und später in den nördlich der Alpen gelegenen Kunstzentren Karriere gemacht haben. Doch bei näherer Betrachtung ergeben sich Unterschiede. Der Autor dieses Blattes konzentriert sich auf die Festlegung der Konturen und laviert die Binnenstruktur. Der liegende Adonis entspricht der stereometrischen Körperbildung Cambiasos viel stärker als Arbeiten der oben genannten Künstler. Auf der Rückseite einer Entwurfszeichnung im Louvre, befindet sich ein schriftlicher Kontrakt Vassilacchis, auf dem der Künstler als „Antonio Aliensis“ unterzeichnet hatte. Der Schriftzug ist dem des vorliegenden Blattes sehr ähnlich. Die Bezeichnung „crequi“ weist auf die griechische Herkunft des Künstlers hin, die hier nicht verschwiegen, sondern hervorgehoben wird. Die Signatur mit der Bezeichnung der Herkunft deutet auf eine selbstbewusste Einstellung des Künstlers hin. Sie steht in einer gewissen Verbindung zu den Zeichnungen der - vor allem im deutschsprachigen Raum tätigen - Künstlergeneration um 1600, die ihre Arbeiten signierten und ihren Künstlerkollegen verehrten. So könnte diese Zeichnung auch von Vassilacchi an einen Künstlerkollegen weitergegeben worden sein.
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