Vase de fleurs, 1940.
Vase de fleurs. Wohl 1940/1950er Jahre. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert. 55,5 x 46,3 cm (21,8 x 18,2 in). Mit einer Fotoexpertise des Wildenstein Institute, Paris vom 10.12.2008. Das Werk wird in den sich in Vorbereitung befindenden "catalogue critique de l'oeuvre de Maurice de Vlaminck" aufgenommen. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland. Als die Familie Vlaminck von Paris nach Vésinet umzieht, ist Maurice drei Jahre alt. Wie auch die Eltern, die beide Musiker sind, schlägt er zunächst die musikalische Laufbahn ein. Als ausgebildeter Kontrabassist verlässt er 1892 sein Elternhaus und zieht nach Chatou bei Versailles. Nach dem Militärdienst in Vitré ist Vlaminck als Musiker tätig, bis er im Jahr 1900 zufällig André Derain begegnet. Dieser ist es, der in Vlaminck künstlerische Ambitionen weckt. Mit dem Entschluss, Maler zu werden, mietet Vlaminck gemeinsam mit Derain eine alte Baracke, die sie als Atelier einrichten. Von entscheidender Bedeutung für die künstlerische Entwicklung ist im folgenden Jahr der Besuch einer van Gogh-Ausstellung in Paris. Als der junge Maler 1902 Henri Matisse kennenlernt, ermutigt ihn dieser, im "Salon des Indépendents" auszustellen. Zusammen mit Matisse, Derain, Friesz, Manguin u. a. findet 1905 eine Ausstellung im "Salon d'Automne" statt. Aufgrund des völlig neuen koloristischen Konzeptes, das große Farbflächen in reinen Tubenfarben zeigt, bezeichnet der Kritiker Vauxelles die Künstler als die "Fauves". Dass die neue Malweise auf reges Interesse stößt, zeigt sich am deutlichsten im nachfolgenden Ankauf von Vlamincks Gesamtwerk durch den Kunsthändler Vollard. Er arrangiert auch 1906 die erste Einzelausstellung für den Maler. Eine kurzzeitige Auseinandersetzung mit dem Kubismus schlägt sich bei Vlaminck nur in einem kurzen Intermezzo einiger kubistischer Kompositionen nieder. Die Einberufung zum Kriegsdienst unterbricht ab 1914 sein Schaffen für vier Jahre. Nach seiner Entlassung richtet sich Vlaminck in Paris ein kleines Atelier ein, wo er sich auf die nächste Ausstellung vorbereitet. Sie findet 1919 bei Druet statt und bedeutet den endgültigen Durchbruch. Dies ermöglicht ihm, noch im selben Jahr in Valmondois ein Haus zu kaufen. Hier, in der ländlichen Umgebung, kann Vlaminck seinen eigenen Stil als Landschaftsmaler nun ganz entfalten. Auch als der Maler 1925 in das Departement Eure-et-Loire umzieht, bleibt er der ländlichen Landschaft noch eng verbunden. In den Dreißigejahren wird sein Werk in internationalen Ausstellungen gewürdigt. Ursprünglich der Gruppe der Fauves zugehörig, entwickelt Maurice de Vlaminck später einen eigenen, sein malerisches Werk prägenden Stil. Damit einher geht eine Abkehr von der Dominanz der wilden Farben, die seine frühen Arbeiten prägen. Die späteren Landschaften der verlassenen Dorfstraßen haben, wie auch die zahlreichen Blumenstillleben, eine komplett andere Aussage. Die sehr verhalten vorgetragene Farbigkeit fußt auf erdigen Tönen, in denen hin und wieder farbige Akzente aufleuchten, welche durch die verhaltene Grundstimmung gesteigert werden. In unserem Werk ist es das seitwärts einfallende Licht, das in dem Aufleuchten der Blütenzweige seine Entsprechung findet und so den Blumenstrauß etwas aus der Aura des Geheimnisvollen in den Bereich des Realen rückt. Die letzten Jahre von Vlamicks Leben sind geprägt durch die Freundschaft mit dem Schweizer Arzt Dr. Sigmund Pollag, der das grafische Werk des Künstlers sammelt und dieses 1970 dem Kunstmuseum Bern schenkt. Vlaminck schreibt insgesamt mehr als 20 Bücher, darunter auch autobiografische Texte. [KD].
Vase de fleurs, 1940.
Vase de fleurs. Wohl 1940/1950er Jahre. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert. 55,5 x 46,3 cm (21,8 x 18,2 in). Mit einer Fotoexpertise des Wildenstein Institute, Paris vom 10.12.2008. Das Werk wird in den sich in Vorbereitung befindenden "catalogue critique de l'oeuvre de Maurice de Vlaminck" aufgenommen. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland. Als die Familie Vlaminck von Paris nach Vésinet umzieht, ist Maurice drei Jahre alt. Wie auch die Eltern, die beide Musiker sind, schlägt er zunächst die musikalische Laufbahn ein. Als ausgebildeter Kontrabassist verlässt er 1892 sein Elternhaus und zieht nach Chatou bei Versailles. Nach dem Militärdienst in Vitré ist Vlaminck als Musiker tätig, bis er im Jahr 1900 zufällig André Derain begegnet. Dieser ist es, der in Vlaminck künstlerische Ambitionen weckt. Mit dem Entschluss, Maler zu werden, mietet Vlaminck gemeinsam mit Derain eine alte Baracke, die sie als Atelier einrichten. Von entscheidender Bedeutung für die künstlerische Entwicklung ist im folgenden Jahr der Besuch einer van Gogh-Ausstellung in Paris. Als der junge Maler 1902 Henri Matisse kennenlernt, ermutigt ihn dieser, im "Salon des Indépendents" auszustellen. Zusammen mit Matisse, Derain, Friesz, Manguin u. a. findet 1905 eine Ausstellung im "Salon d'Automne" statt. Aufgrund des völlig neuen koloristischen Konzeptes, das große Farbflächen in reinen Tubenfarben zeigt, bezeichnet der Kritiker Vauxelles die Künstler als die "Fauves". Dass die neue Malweise auf reges Interesse stößt, zeigt sich am deutlichsten im nachfolgenden Ankauf von Vlamincks Gesamtwerk durch den Kunsthändler Vollard. Er arrangiert auch 1906 die erste Einzelausstellung für den Maler. Eine kurzzeitige Auseinandersetzung mit dem Kubismus schlägt sich bei Vlaminck nur in einem kurzen Intermezzo einiger kubistischer Kompositionen nieder. Die Einberufung zum Kriegsdienst unterbricht ab 1914 sein Schaffen für vier Jahre. Nach seiner Entlassung richtet sich Vlaminck in Paris ein kleines Atelier ein, wo er sich auf die nächste Ausstellung vorbereitet. Sie findet 1919 bei Druet statt und bedeutet den endgültigen Durchbruch. Dies ermöglicht ihm, noch im selben Jahr in Valmondois ein Haus zu kaufen. Hier, in der ländlichen Umgebung, kann Vlaminck seinen eigenen Stil als Landschaftsmaler nun ganz entfalten. Auch als der Maler 1925 in das Departement Eure-et-Loire umzieht, bleibt er der ländlichen Landschaft noch eng verbunden. In den Dreißigejahren wird sein Werk in internationalen Ausstellungen gewürdigt. Ursprünglich der Gruppe der Fauves zugehörig, entwickelt Maurice de Vlaminck später einen eigenen, sein malerisches Werk prägenden Stil. Damit einher geht eine Abkehr von der Dominanz der wilden Farben, die seine frühen Arbeiten prägen. Die späteren Landschaften der verlassenen Dorfstraßen haben, wie auch die zahlreichen Blumenstillleben, eine komplett andere Aussage. Die sehr verhalten vorgetragene Farbigkeit fußt auf erdigen Tönen, in denen hin und wieder farbige Akzente aufleuchten, welche durch die verhaltene Grundstimmung gesteigert werden. In unserem Werk ist es das seitwärts einfallende Licht, das in dem Aufleuchten der Blütenzweige seine Entsprechung findet und so den Blumenstrauß etwas aus der Aura des Geheimnisvollen in den Bereich des Realen rückt. Die letzten Jahre von Vlamicks Leben sind geprägt durch die Freundschaft mit dem Schweizer Arzt Dr. Sigmund Pollag, der das grafische Werk des Künstlers sammelt und dieses 1970 dem Kunstmuseum Bern schenkt. Vlaminck schreibt insgesamt mehr als 20 Bücher, darunter auch autobiografische Texte. [KD].
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