Anfang 14. Jahrhundert
H. 79 cm
Auf einer Thronbank sitzende Madonna mit Schleier, den Oberkörper leicht nach rechts geneigt, den Betrachter mit einem Lächeln anblickend. Das Jesuskind sitzt auf ihrer linken Hand, die Füße auf ihr linkes Knie gestellt. Wohl Linde, Jesuskind sowie Kopf und Schulterbereich der Madonna vollrund gearbeitet, Rücken und Bankbereich stark gehöhlt. Spätere Fassung über partiellen alten Fassungsresten. Der Mantel war wohl ursprünglich zinnoberrot, das Kleid in Gold gefasst. Rechte Hand der Madonna fehlt, beide Hände des Kindes fehlen. Ergänzungen. Anobienbefall. Rest., Alterssch.
Provenienz: Aus einer bedeutenden hessischen Sammlung. Ehemals Sammlung Georg Hartmann (Frankfurt/Main 1870-1954) Auktion Sotheby's London, 1986 (Lot 34, dort als Mittelrheinisch, frühes 14. Jahrhundert). Zur Sammlung Hartmann vgl. Nagel Auktionen, Auktion 701S, 9./10. Oktober 2013, S. 384ff. Die Skulptur ist in den Schauräumen der Sammlung Hartmann in sito abgebildet (Vgl. nebenstehendes Foto). Die Figur ist abgebildet und beschrieben bei Hubert Wilm Alte Kunst lebendig, Bildwerke einer Privatsammlung, Stuttgart 1942, Abb. 35. Wilm ordnet die Figur dem westdeutschen Raum zu, tatsächlich erinnert das freundliche, lächelnde Gesicht der Madonna an die rheinischen Marienbildnisse. Vgl. hierzu auch eine Köln, um 1330/40 zugeordnete thronende Madonna mit Kind in der kunstgeschichtlichen Sammlung des Bistums Aachen (Hilger/Willemsen, Farbige Bildwerke des Mittelalters im Rheinland, Bonn, 1967, Nr. 10). Doch muss auch eine Entstehung im spanischen Raum in Betracht gezogen werden. So weist die Figur der Maria starke Ähnlichkeiten z. Bsp. zu einer trauernden Maria aus einer Kreuzigungsgruppe in der Kirche St. Andrés in Cuéllar (Segovia) auf, wie z. Bsp. den glatten Schleier über dem mit einem Mittelscheitel frisierten Haaransatz, die nach oben gezogenen Mundwinkel, die leicht schräg stehenden Augen, den langen Hals und das wenig faltenreiche Gewandoberteil. Vgl. Georg Weise, Spanische Plastik aus sieben Jahrhunderten, Tübingen 1925, Bd. III, Tafel 58 ff. Wir danken Herrn Dr. Albrecht Miller/Ottobrunn für diesen Hinweis.
Anfang 14. Jahrhundert
H. 79 cm
Auf einer Thronbank sitzende Madonna mit Schleier, den Oberkörper leicht nach rechts geneigt, den Betrachter mit einem Lächeln anblickend. Das Jesuskind sitzt auf ihrer linken Hand, die Füße auf ihr linkes Knie gestellt. Wohl Linde, Jesuskind sowie Kopf und Schulterbereich der Madonna vollrund gearbeitet, Rücken und Bankbereich stark gehöhlt. Spätere Fassung über partiellen alten Fassungsresten. Der Mantel war wohl ursprünglich zinnoberrot, das Kleid in Gold gefasst. Rechte Hand der Madonna fehlt, beide Hände des Kindes fehlen. Ergänzungen. Anobienbefall. Rest., Alterssch.
Provenienz: Aus einer bedeutenden hessischen Sammlung. Ehemals Sammlung Georg Hartmann (Frankfurt/Main 1870-1954) Auktion Sotheby's London, 1986 (Lot 34, dort als Mittelrheinisch, frühes 14. Jahrhundert). Zur Sammlung Hartmann vgl. Nagel Auktionen, Auktion 701S, 9./10. Oktober 2013, S. 384ff. Die Skulptur ist in den Schauräumen der Sammlung Hartmann in sito abgebildet (Vgl. nebenstehendes Foto). Die Figur ist abgebildet und beschrieben bei Hubert Wilm Alte Kunst lebendig, Bildwerke einer Privatsammlung, Stuttgart 1942, Abb. 35. Wilm ordnet die Figur dem westdeutschen Raum zu, tatsächlich erinnert das freundliche, lächelnde Gesicht der Madonna an die rheinischen Marienbildnisse. Vgl. hierzu auch eine Köln, um 1330/40 zugeordnete thronende Madonna mit Kind in der kunstgeschichtlichen Sammlung des Bistums Aachen (Hilger/Willemsen, Farbige Bildwerke des Mittelalters im Rheinland, Bonn, 1967, Nr. 10). Doch muss auch eine Entstehung im spanischen Raum in Betracht gezogen werden. So weist die Figur der Maria starke Ähnlichkeiten z. Bsp. zu einer trauernden Maria aus einer Kreuzigungsgruppe in der Kirche St. Andrés in Cuéllar (Segovia) auf, wie z. Bsp. den glatten Schleier über dem mit einem Mittelscheitel frisierten Haaransatz, die nach oben gezogenen Mundwinkel, die leicht schräg stehenden Augen, den langen Hals und das wenig faltenreiche Gewandoberteil. Vgl. Georg Weise, Spanische Plastik aus sieben Jahrhunderten, Tübingen 1925, Bd. III, Tafel 58 ff. Wir danken Herrn Dr. Albrecht Miller/Ottobrunn für diesen Hinweis.
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