Seltener Teller aus einem Service mit Chinoiserien Porzellan, ziegelroter und mattschwarzer Fond, polychrome Emailmalerei, radierte Vergoldung, Versilberung. Modell 1113, Konisch. Spiegelfüllende Szene mit zwei Figuren auf einer Waage balancierend im Stil von Jean-Baptiste Pillement, chinoise Landschaft im Inselstil. Um die Fahne ein Terraingrund mit indianischen Blumen und vier großen exotischen Vögeln. Blaumarke Zepter mit emailblauem Überstrich, Pressnummer 13, geritzt III. Geringer Berieb oben im Spiegel. D 24,4 cm. Berlin, KPM, um 1800, die Bemalung Christian Ludwig Fehr zugeschrieben.Die königliche Porzellanmanufaktur in Sèvres hat am Ende des Ancien Régime noch einige Service produziert, die Chinoiserien in der Art von Jean-Baptiste Pillement aufnahmen und interpretierten. Bei der KPM Berlin pflegte man im ausgehenden 18. Jahrhundert einen komplett anderen Stil. Erst mit der französischen Okkupation nehmen die Einflüsse aus Sèvres zu. Man entschied sich, dem internationalen Empire-Stil zu folgen. Dieser Teller ist ein Beispiel dafür, dass man auch die früheren französischen Moden kopieren wollte. Hier ging es sicher hauptsächlich um die Kopie der ausgereiften Fondtechniken, mit denen sich die KPM nach dem Zuzug kenntnisreicher Maler auseinandersetzte. In Sèvres war der Maler und Vergolder Pierre André Le Guay auf diese Technik spezialisiert, die chinesische Lackdekore nachahmte.LiteraturhinweiseEin gleich dekorierter Teller mit vertauschten Fonds ehemals Sammlung Dr. Karl Heinz Wadsack, verst. Christie´s London am 8. Oktober 2002, Lot 228, dieser Teller signiert von Fehr. Zu Fehr s. Kat. Raffinesse & Eleganz, München 2007, S. 383. Eva Wollschläger identifiziert Ludwig Fehr mit einem 1789 an die Manufaktur gekommenen Malereilehrling, dessen Spezialität das Figurenmalen war. Zu einem ähnlich dekorierten Service von Sèvres, nach 1790, s. Brunet/Préaud, Sèvres, Fribourg 1978, Abb. 300 f., S. 224.
Seltener Teller aus einem Service mit Chinoiserien Porzellan, ziegelroter und mattschwarzer Fond, polychrome Emailmalerei, radierte Vergoldung, Versilberung. Modell 1113, Konisch. Spiegelfüllende Szene mit zwei Figuren auf einer Waage balancierend im Stil von Jean-Baptiste Pillement, chinoise Landschaft im Inselstil. Um die Fahne ein Terraingrund mit indianischen Blumen und vier großen exotischen Vögeln. Blaumarke Zepter mit emailblauem Überstrich, Pressnummer 13, geritzt III. Geringer Berieb oben im Spiegel. D 24,4 cm. Berlin, KPM, um 1800, die Bemalung Christian Ludwig Fehr zugeschrieben.Die königliche Porzellanmanufaktur in Sèvres hat am Ende des Ancien Régime noch einige Service produziert, die Chinoiserien in der Art von Jean-Baptiste Pillement aufnahmen und interpretierten. Bei der KPM Berlin pflegte man im ausgehenden 18. Jahrhundert einen komplett anderen Stil. Erst mit der französischen Okkupation nehmen die Einflüsse aus Sèvres zu. Man entschied sich, dem internationalen Empire-Stil zu folgen. Dieser Teller ist ein Beispiel dafür, dass man auch die früheren französischen Moden kopieren wollte. Hier ging es sicher hauptsächlich um die Kopie der ausgereiften Fondtechniken, mit denen sich die KPM nach dem Zuzug kenntnisreicher Maler auseinandersetzte. In Sèvres war der Maler und Vergolder Pierre André Le Guay auf diese Technik spezialisiert, die chinesische Lackdekore nachahmte.LiteraturhinweiseEin gleich dekorierter Teller mit vertauschten Fonds ehemals Sammlung Dr. Karl Heinz Wadsack, verst. Christie´s London am 8. Oktober 2002, Lot 228, dieser Teller signiert von Fehr. Zu Fehr s. Kat. Raffinesse & Eleganz, München 2007, S. 383. Eva Wollschläger identifiziert Ludwig Fehr mit einem 1789 an die Manufaktur gekommenen Malereilehrling, dessen Spezialität das Figurenmalen war. Zu einem ähnlich dekorierten Service von Sèvres, nach 1790, s. Brunet/Préaud, Sèvres, Fribourg 1978, Abb. 300 f., S. 224.
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