Auktionsarchiv: Los-Nr. 375

Seltene weibliche Figur der Bemba

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 375

Seltene weibliche Figur der Bemba

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Holz, satte matt glänzende Patina, Fehlstellen, Risse, Sockel Es wird angenommen, daß die Bemba ursprünglich aus Maniema im Norden stammen. Sie sind vermutlich noch vor dem 17. Jahrhundert in ihre heutige Heimat im südöstlichen Kongo an die Ufer der Seen Mweru und Tanganjika und ins angrenzende Sambia eingewandert, wo heute der größte Teil der Ethnie um die Stadt Kasama lebt. Zunächst in Allianz mit den Lunda und nach Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Sklavenhändler Msiri gelang es ihnen ein großes Reich aufzubauen. Ständige kriegerische Auseinandersetzungen mit der konkurrierenden Allianz aus Nyamwesi und Arabern und später das Ende des Sklavenhandels führten zu ihrem Niedergang, der durch ihre Aufsplitterung im Zuge der kolonialen Umsiedlungspolitik im 20. Jahrhundert besiegelt wurde. Die Kunst der Bemba zeigt große Ähnlichkeit mit der ihrer Nachbarn, den Tabwa und Rungu, die wie sie im Grenzgebiet zwischen Kongo und Sambia leben. Des Weiteren läßt sich ein starker Einfluß der Luba und eine gewisse Verwandschaft mit den Fipa und Nyamwesi feststellen. Durch diese kulturellen Verflechtungen und ihre Aufsplitterung ist die Kunst der Bemba heute schwer fassbar und es ist nur wenig über sie bekannt. Bei vorliegender Figur handelt es sich vermutlich um eine weibliche Ahnenfigur, wohl eine Klan-Mutter. Die ausgezehrten Brüste verweisen auf eine ältere Frau, die bereits vielen Kindern das Leben geschenkt hat. Ahnenfiguren befanden sich im Besitz der Klan-Führer und waren Symbol für ihre Autorität und Macht, die sich aus ihrer Abstammung ableitete. Schutz und Fürsorge der Ahnen wurden durch die "bushumbu"- Gesellschaft gewährleistet. Die Ahnen galten als Hüter der Fruchtbarkeit. Sie wachten über die Nachkommen und konnten Unglück bringen, wenn sie nicht gebührend verehrt und beopfert wurden. Geometrische Skarifikationen an Bauch und Rücken dieser Figur kennzeichnen ihren Rang und Status. Die in einer Linie vom Mund zu den Ohren verlaufende Gesichtsskarifikation ist laut Felix charakteristisch für ältere, aus dem 19. Jahrhundert stammende Figuren der Bemba (Felix,1987, S. 8). Vergleichbare Figuren publiziert bei Van Dyke, 2008, S. 227, Kat. no. 115 und bei Herreman & Lasansky, 2006, S. 31, ill. 14. Schädler, Karl-Ferdinand, Lexikon Afrikanische Kunst und Kultur, München, Berlin 1994, p. 69 f. Felix, Marc L., 100 Peoples of Zaire and their Sculpture, Brussels 1987, p. 9, fig.13 van Dyke, Kristina, African Art from the Menil Collection, Houston 2008,
H: 50,5 cm

Auktionsarchiv: Los-Nr. 375
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Datum:
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Beschreibung:

Holz, satte matt glänzende Patina, Fehlstellen, Risse, Sockel Es wird angenommen, daß die Bemba ursprünglich aus Maniema im Norden stammen. Sie sind vermutlich noch vor dem 17. Jahrhundert in ihre heutige Heimat im südöstlichen Kongo an die Ufer der Seen Mweru und Tanganjika und ins angrenzende Sambia eingewandert, wo heute der größte Teil der Ethnie um die Stadt Kasama lebt. Zunächst in Allianz mit den Lunda und nach Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Sklavenhändler Msiri gelang es ihnen ein großes Reich aufzubauen. Ständige kriegerische Auseinandersetzungen mit der konkurrierenden Allianz aus Nyamwesi und Arabern und später das Ende des Sklavenhandels führten zu ihrem Niedergang, der durch ihre Aufsplitterung im Zuge der kolonialen Umsiedlungspolitik im 20. Jahrhundert besiegelt wurde. Die Kunst der Bemba zeigt große Ähnlichkeit mit der ihrer Nachbarn, den Tabwa und Rungu, die wie sie im Grenzgebiet zwischen Kongo und Sambia leben. Des Weiteren läßt sich ein starker Einfluß der Luba und eine gewisse Verwandschaft mit den Fipa und Nyamwesi feststellen. Durch diese kulturellen Verflechtungen und ihre Aufsplitterung ist die Kunst der Bemba heute schwer fassbar und es ist nur wenig über sie bekannt. Bei vorliegender Figur handelt es sich vermutlich um eine weibliche Ahnenfigur, wohl eine Klan-Mutter. Die ausgezehrten Brüste verweisen auf eine ältere Frau, die bereits vielen Kindern das Leben geschenkt hat. Ahnenfiguren befanden sich im Besitz der Klan-Führer und waren Symbol für ihre Autorität und Macht, die sich aus ihrer Abstammung ableitete. Schutz und Fürsorge der Ahnen wurden durch die "bushumbu"- Gesellschaft gewährleistet. Die Ahnen galten als Hüter der Fruchtbarkeit. Sie wachten über die Nachkommen und konnten Unglück bringen, wenn sie nicht gebührend verehrt und beopfert wurden. Geometrische Skarifikationen an Bauch und Rücken dieser Figur kennzeichnen ihren Rang und Status. Die in einer Linie vom Mund zu den Ohren verlaufende Gesichtsskarifikation ist laut Felix charakteristisch für ältere, aus dem 19. Jahrhundert stammende Figuren der Bemba (Felix,1987, S. 8). Vergleichbare Figuren publiziert bei Van Dyke, 2008, S. 227, Kat. no. 115 und bei Herreman & Lasansky, 2006, S. 31, ill. 14. Schädler, Karl-Ferdinand, Lexikon Afrikanische Kunst und Kultur, München, Berlin 1994, p. 69 f. Felix, Marc L., 100 Peoples of Zaire and their Sculpture, Brussels 1987, p. 9, fig.13 van Dyke, Kristina, African Art from the Menil Collection, Houston 2008,
H: 50,5 cm

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