Sechs Tassen mit Untertassen "Schneeglöckchen". Rudolf Hentschel für Meissen. Um 1900.
Porzellan, glasiert und in graugrünen sowie rotbraunen Unterglasurfarben staffiert. Aus dem Service "1000"-Form. Halbkugelförmige Korpi mit Ohrenhenkeln. Die Untertassen leicht gemuldet. Auf der Wandung das Dekor "Schneeglöckchen". Unterseits jeweils die Knaufschwerter in Unterglasurblau, die unterglasurblaue Ziffer "74" sowie zwei Prägeziffern. Entwurfsjahr: 1899. Die originale Entwurfszeichnung in Bleistift und Wasserfarben (20,5 x 19 cm) befindet sich im Archiv der Porzellanmanufaktur Meissen. Bis ins späte 19. Jahrhundert setzte man sich in der Porzellanmanufaktur Meissen weniger mit einer Erneuerung von Dekoren und Formen von Gebrauchsporzellanen auseinander, da diese mit ihrem Traditionsbewusstsein sehr erfolgreich und ökonomisch sowie technisch hervorragend aufgestellt war. Im Hinblick auf die Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 und dem direkten Vergleich mit anderen Porzellanmanufakturen ausgesetzt, wand man sich schließlich stärker dem Thema der künstlerischen Neuerungen für Gebrauchsporzellane zu. 1896 fand innerhalb der Manufaktur ein Wettbewerb zur Schaffung eines "zeitgemäßen und billigen Déjeuners in Form und Dekor" statt, für welches Konrad Hentschel das "Krokus-Déjeuner" entwarf. Weitere Dekore folgten in kurzer Abfolge, u.a. bereits 1899 das Dekor "Schneeglöckchen" von Rudolf Hentschel. Für dieses Dekor wurde - im Gegensatz zu den anderen Jugendstilentwürfen - keine eigene Serviceform entwickelt, sondern bestehende Formen, wie "Neuer Ausschnitt" genutzt. Wurden zuerst ornamentale Dekore entworfen, fand die Entwicklung schnell in Richtung abstrakter linearer Entwürfe statt. "Die über ein Jahrzehnt hin unternommenen Anstrengungen endeten jedoch schon vorher mit dem schlichten "Bügelservice" aus dem Jahr 1909 [...] Mit seinen äußerst vereinfachten, auf nüchterne Funktionalität reduzierten Formen war dieses Service der Endpunkt einer Entwicklung, die immer weiter zum Industriedesign führen sollte. Um solche Formen rationell herzustellen, hätte es der Einführung industrieller Fertigungsmethoden bedurft" was in der Manufaktur abgelehnt wurde. "Es setzte sich schließlich die Erkenntnis durch, daß die Stärken des traditionsreichen Unternehmens in der manufakturmäßigen Einzel- und Kleinserienfertigung lagen [...]." Vgl.: Ausstellungskatalog Jugendstil in Dresden -Aufbruch in die Moderne. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstgewerbemuseum 1999, S. 93, Abb. 3 und S. 241, Kat.Nr. 101, Zitat S. 93f. Vgl.: Just, Johannes: Meissener Jugendstilporzellan, Gütersloh 1983, S. 127 f., S. 150f.
Spiegel mit unscheinbaren Besteckspuren, vereinzelt ausgeschliffene Masseunebenheiten, eine Untertasse mit nadelstichförmiger Vertiefung. Rand einer Untertasse mit minimalen Chip. Henkel einer Tasse restauriert und mit Glasurfehlstelle. Henkel einer Tasse im unteren Bereich mit umlaufenden Riss und ebenda mit minimalen Chips. Wandung einer Tasse mit etwas tieferer Kratzspur und ebenda mit unscheinbaren Glasurchip. Eine Tasse auf der Wandung mit nadelstichförmiger Vertiefung und Glasurfehlstelle am Lippenrand. Eine Tasse mit minimaler Glasurfehlstelle am Lippenrand und am Henkelansatz mit einem herstellungsbedingten Brandriss unter der Glasur.
Tassen D. 8 cm, Untertassen D. 14 cm.
Sechs Tassen mit Untertassen "Schneeglöckchen". Rudolf Hentschel für Meissen. Um 1900.
Porzellan, glasiert und in graugrünen sowie rotbraunen Unterglasurfarben staffiert. Aus dem Service "1000"-Form. Halbkugelförmige Korpi mit Ohrenhenkeln. Die Untertassen leicht gemuldet. Auf der Wandung das Dekor "Schneeglöckchen". Unterseits jeweils die Knaufschwerter in Unterglasurblau, die unterglasurblaue Ziffer "74" sowie zwei Prägeziffern. Entwurfsjahr: 1899. Die originale Entwurfszeichnung in Bleistift und Wasserfarben (20,5 x 19 cm) befindet sich im Archiv der Porzellanmanufaktur Meissen. Bis ins späte 19. Jahrhundert setzte man sich in der Porzellanmanufaktur Meissen weniger mit einer Erneuerung von Dekoren und Formen von Gebrauchsporzellanen auseinander, da diese mit ihrem Traditionsbewusstsein sehr erfolgreich und ökonomisch sowie technisch hervorragend aufgestellt war. Im Hinblick auf die Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 und dem direkten Vergleich mit anderen Porzellanmanufakturen ausgesetzt, wand man sich schließlich stärker dem Thema der künstlerischen Neuerungen für Gebrauchsporzellane zu. 1896 fand innerhalb der Manufaktur ein Wettbewerb zur Schaffung eines "zeitgemäßen und billigen Déjeuners in Form und Dekor" statt, für welches Konrad Hentschel das "Krokus-Déjeuner" entwarf. Weitere Dekore folgten in kurzer Abfolge, u.a. bereits 1899 das Dekor "Schneeglöckchen" von Rudolf Hentschel. Für dieses Dekor wurde - im Gegensatz zu den anderen Jugendstilentwürfen - keine eigene Serviceform entwickelt, sondern bestehende Formen, wie "Neuer Ausschnitt" genutzt. Wurden zuerst ornamentale Dekore entworfen, fand die Entwicklung schnell in Richtung abstrakter linearer Entwürfe statt. "Die über ein Jahrzehnt hin unternommenen Anstrengungen endeten jedoch schon vorher mit dem schlichten "Bügelservice" aus dem Jahr 1909 [...] Mit seinen äußerst vereinfachten, auf nüchterne Funktionalität reduzierten Formen war dieses Service der Endpunkt einer Entwicklung, die immer weiter zum Industriedesign führen sollte. Um solche Formen rationell herzustellen, hätte es der Einführung industrieller Fertigungsmethoden bedurft" was in der Manufaktur abgelehnt wurde. "Es setzte sich schließlich die Erkenntnis durch, daß die Stärken des traditionsreichen Unternehmens in der manufakturmäßigen Einzel- und Kleinserienfertigung lagen [...]." Vgl.: Ausstellungskatalog Jugendstil in Dresden -Aufbruch in die Moderne. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstgewerbemuseum 1999, S. 93, Abb. 3 und S. 241, Kat.Nr. 101, Zitat S. 93f. Vgl.: Just, Johannes: Meissener Jugendstilporzellan, Gütersloh 1983, S. 127 f., S. 150f.
Spiegel mit unscheinbaren Besteckspuren, vereinzelt ausgeschliffene Masseunebenheiten, eine Untertasse mit nadelstichförmiger Vertiefung. Rand einer Untertasse mit minimalen Chip. Henkel einer Tasse restauriert und mit Glasurfehlstelle. Henkel einer Tasse im unteren Bereich mit umlaufenden Riss und ebenda mit minimalen Chips. Wandung einer Tasse mit etwas tieferer Kratzspur und ebenda mit unscheinbaren Glasurchip. Eine Tasse auf der Wandung mit nadelstichförmiger Vertiefung und Glasurfehlstelle am Lippenrand. Eine Tasse mit minimaler Glasurfehlstelle am Lippenrand und am Henkelansatz mit einem herstellungsbedingten Brandriss unter der Glasur.
Tassen D. 8 cm, Untertassen D. 14 cm.
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