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Auction archive: Lot number 2346

Schnorr von Carolsfeld, Veit Hans 3 Briefe + Beigabe

Autographen
23 Oct 2015
Estimate
€2,000
ca. US$2,247
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 2346

Schnorr von Carolsfeld, Veit Hans 3 Briefe + Beigabe

Autographen
23 Oct 2015
Estimate
€2,000
ca. US$2,247
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Schnorr von Carolsfeld, Veit Hans, Maler und Radierer in Leipzig, der "Stammvater" der Künstlerdynastie (1764-1841). 3 eigh. Briefe m. U. "Dein Vater V H Schnorr v Kld" bzw "Euer Vater Schn v Kld". Zus. ca. 7 S, eng beschrieben. Der erste Brief auch mit Adresse. Gr. 4to., gr. 8vo und quer-gr. 8vo. Leipzig 1816-1818. An seine Söhne Julius und Ludwig Ferdinand, beide Maler in Wien. Vor allem der erste Brief, der an beide gerichtet ist und einen Doppel-Brief bildet, indem er zunächst ein Empfehlungschreiben, dann, mit neuem Beginn und Schluß, eine Art Unterrichtsstunde enthält, ist von entsprechend sehr großem Umfang. Zunächst wird ausführlich der Kaufmann Speck aus Leipzig empfohlen, Kunstsammler und Beisitzer im Leipziger Kunstverein, der die Brüder in Wien besuchen möchte und sich für ihre Werke interessiert. "... Hr. Speck ist ein sehr gefälliger u. feiner Mann; und wenn Er Euch anfängl. in seinem Wesen freier als Ihr wünscht erscheinen sollte, so gehört dieses mehr dem industriösen spekulirenden sehr besonnenen Kaufmann an, der durchaus von dem innigen Kunstliebhaber, der er mit dem besten Bestreben ist, getrennt werden muß ... Mein einziges Dichten u. Streben ist, Euch mit den Leipzigern so viel al möglich in Rapport zu bringen. Hr. Speck hat Julius seinen Sigur in Beschlag genommen, und so viel mir mein sehr lieber Freund Martini (aus der Rostischen Handlung) mitgetheilt hat, spekulirt er auf Deine Undine . Zeigt ihm ja Euere bedeutenderen Zeichnungen ... Auf das Resultat bin ich sehr begierig. Im Fall Er kauflustig ist, macht mäßige doch nicht zu geringe Preise u. sagt, Handel u. Verkaufen mache Euch verlegen. Das wird sein sehr Gutes haben ... Der Anfang zu Eurem Ruf ist gemacht u. könnte nicht besser seyn. Bald werdet Ihr hier bekannter, u. gekannter sein als in W.[ien] selbst. Wie viel verständige Einheimische u. Freunde haben Euere Sachen schon hier gesehen! ...". - In dem zweiten auf dem Doppelblatt folgenden Brief geht er zur Detailkritik über: "... denn außer Deinen kleinen lieben radt. Blättchen, lieber Louis, werden dem Verständigen auch Deine so ausgeführten, edel u. wahr gezeichneten Acte mit vorgesetzt ... Julius hab ich noch nichts über die schöne Zusammenstellung der Farben in seiner Samaritterin [!] gesagt. Diese gefällt mir außerordentl. Es ist alles aus den vier Grund u. Haupttönen gefärbt u. sind folglich alle Nüancen darinnen enthalten. Denn aus Gelb, Blau u. Rothem auf dem weisen [!] Papier braucht man das Weiß nicht - kann man bekanntl. etl. 60 Nüancen u. zuletzt selbst das Schwarz mischen. Das ist äusserst interessant ... Menschen von so herrlichen Geist[esga]ben u. Geistesgewandtheit wie Euch der gütige Gott verliehen hat, müssen nun gl[eich]sam durch beste Schulen, d. h. die einstimmig von Jahrhundert zu Jahrhundert dafür anerkannt worden, wandern, die Eigenthümlichkeiten eines jeden Meisters u. seiner Tendenzen betrachten u. zu erforschen suchen; und eine solche Wanderung zu spähen, zu sichten, um das Edlere, Höhere, Einfachere, was das lieblichste u. das ansprechendste in der unverletzten Natur u. schöneren Wirklichkeit im mannigfaltigsten Motiv u. Ausdruck des Innersten sich anzueignen u. mit seiner eigenen Neigung u. Individualität zu amalgamisiren, scheint Ihr mir machen zu wollen. Denk ich mir dieses lebhaft, so gewährt mir dieses das höchste Vergnügen ...". Zu Recht grüßt er am Schluß dieses extrem langen Briefes als von ihrem "kein Ende findenden Vater" (12./13.V.1816). Im nächsten Brief (27.VII.1817), der an Ludwig Ferdinand Schnorr gerichtet ist, erzählt Veit vom Besuch der Brüder Julius und Eduard in Leipzig, von Bekannten, die auf Bilder warten und von der Dresdener Gemäldeausstellung. Der dritte Brief (7.IX.1818), gleichfalls an Ludwig Ferdinand, begleitet eine Anweisung über 50 Taler, die für Julius bestimmt ist: "... Daß er einen Auftrag einen Saal für Massimi zu mahlen erhalten u. daß Er während der Zeit der Fertigung der Kartons dazu Unterstützung durch einen Vorschuß bedarf pp, da

Auction archive: Lot number 2346
Auction:
Datum:
23 Oct 2015
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Schnorr von Carolsfeld, Veit Hans, Maler und Radierer in Leipzig, der "Stammvater" der Künstlerdynastie (1764-1841). 3 eigh. Briefe m. U. "Dein Vater V H Schnorr v Kld" bzw "Euer Vater Schn v Kld". Zus. ca. 7 S, eng beschrieben. Der erste Brief auch mit Adresse. Gr. 4to., gr. 8vo und quer-gr. 8vo. Leipzig 1816-1818. An seine Söhne Julius und Ludwig Ferdinand, beide Maler in Wien. Vor allem der erste Brief, der an beide gerichtet ist und einen Doppel-Brief bildet, indem er zunächst ein Empfehlungschreiben, dann, mit neuem Beginn und Schluß, eine Art Unterrichtsstunde enthält, ist von entsprechend sehr großem Umfang. Zunächst wird ausführlich der Kaufmann Speck aus Leipzig empfohlen, Kunstsammler und Beisitzer im Leipziger Kunstverein, der die Brüder in Wien besuchen möchte und sich für ihre Werke interessiert. "... Hr. Speck ist ein sehr gefälliger u. feiner Mann; und wenn Er Euch anfängl. in seinem Wesen freier als Ihr wünscht erscheinen sollte, so gehört dieses mehr dem industriösen spekulirenden sehr besonnenen Kaufmann an, der durchaus von dem innigen Kunstliebhaber, der er mit dem besten Bestreben ist, getrennt werden muß ... Mein einziges Dichten u. Streben ist, Euch mit den Leipzigern so viel al möglich in Rapport zu bringen. Hr. Speck hat Julius seinen Sigur in Beschlag genommen, und so viel mir mein sehr lieber Freund Martini (aus der Rostischen Handlung) mitgetheilt hat, spekulirt er auf Deine Undine . Zeigt ihm ja Euere bedeutenderen Zeichnungen ... Auf das Resultat bin ich sehr begierig. Im Fall Er kauflustig ist, macht mäßige doch nicht zu geringe Preise u. sagt, Handel u. Verkaufen mache Euch verlegen. Das wird sein sehr Gutes haben ... Der Anfang zu Eurem Ruf ist gemacht u. könnte nicht besser seyn. Bald werdet Ihr hier bekannter, u. gekannter sein als in W.[ien] selbst. Wie viel verständige Einheimische u. Freunde haben Euere Sachen schon hier gesehen! ...". - In dem zweiten auf dem Doppelblatt folgenden Brief geht er zur Detailkritik über: "... denn außer Deinen kleinen lieben radt. Blättchen, lieber Louis, werden dem Verständigen auch Deine so ausgeführten, edel u. wahr gezeichneten Acte mit vorgesetzt ... Julius hab ich noch nichts über die schöne Zusammenstellung der Farben in seiner Samaritterin [!] gesagt. Diese gefällt mir außerordentl. Es ist alles aus den vier Grund u. Haupttönen gefärbt u. sind folglich alle Nüancen darinnen enthalten. Denn aus Gelb, Blau u. Rothem auf dem weisen [!] Papier braucht man das Weiß nicht - kann man bekanntl. etl. 60 Nüancen u. zuletzt selbst das Schwarz mischen. Das ist äusserst interessant ... Menschen von so herrlichen Geist[esga]ben u. Geistesgewandtheit wie Euch der gütige Gott verliehen hat, müssen nun gl[eich]sam durch beste Schulen, d. h. die einstimmig von Jahrhundert zu Jahrhundert dafür anerkannt worden, wandern, die Eigenthümlichkeiten eines jeden Meisters u. seiner Tendenzen betrachten u. zu erforschen suchen; und eine solche Wanderung zu spähen, zu sichten, um das Edlere, Höhere, Einfachere, was das lieblichste u. das ansprechendste in der unverletzten Natur u. schöneren Wirklichkeit im mannigfaltigsten Motiv u. Ausdruck des Innersten sich anzueignen u. mit seiner eigenen Neigung u. Individualität zu amalgamisiren, scheint Ihr mir machen zu wollen. Denk ich mir dieses lebhaft, so gewährt mir dieses das höchste Vergnügen ...". Zu Recht grüßt er am Schluß dieses extrem langen Briefes als von ihrem "kein Ende findenden Vater" (12./13.V.1816). Im nächsten Brief (27.VII.1817), der an Ludwig Ferdinand Schnorr gerichtet ist, erzählt Veit vom Besuch der Brüder Julius und Eduard in Leipzig, von Bekannten, die auf Bilder warten und von der Dresdener Gemäldeausstellung. Der dritte Brief (7.IX.1818), gleichfalls an Ludwig Ferdinand, begleitet eine Anweisung über 50 Taler, die für Julius bestimmt ist: "... Daß er einen Auftrag einen Saal für Massimi zu mahlen erhalten u. daß Er während der Zeit der Fertigung der Kartons dazu Unterstützung durch einen Vorschuß bedarf pp, da

Auction archive: Lot number 2346
Auction:
Datum:
23 Oct 2015
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
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+49 30 89380290
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