Schmitt, Carl, einer der bedeutendsten Staatsrechtler und Staatsphilosophen des 20. Jhdts (1888-1985). 2 eigh. Briefe und 2 eigh. Postkarten m. U. "Carl Schmitt". Zus. ca. 31/2 S. 4to und quer-8vo. Berlin-Schlachtensee 18.II.1944 - 29.V.1945. In der Spätphase des Weltkriegs an den Berliner Verleger Wolfgang Keiper, der sich auf die Geschichte der Wissenschaften konzentriert hatte und Autobiographien und bedeutende Texte von einer Reihe namhafter Gelehrter herausbringen wollte. Im Februar 1944 schreibt Schmitt: "... Ihr Schreiben vom 10. Febr. erreichte mich heute hier in Schlachtensee, wo ich die umstehende näher angegebene Wohnung bezogen habe. Ich bin schon seit 10. Januar wieder in Berlin und halte Vorlesungen, nach 3 Ausbombungen, teils im Lufschutzkeller der Universität, teils in meiner neuen Wohnung ... Sie nennen es 'weise', daß ich von Berlin weggegangen bin, aber ich bin, wie Sie sehen, längst wieder hier. Die Nachricht, daß die Verfassungsfrage von Stein aus den Ruinen neu ersteht, hat mich mit besonderer Freude erfüllt. Was ist denn aus dem Kanne geworden? Ich habe viele Bücher aus meiner Bibliothek wiedergefunden und retten können; eine wahre Orgie der Wiederbegegnungen [18.II.1944] ... bei meinem letzten Aufenthalt in Ungarn (November 1943) habe ich mich über die außerordentlich starke Wirkung Lorenz von Steins auf die ungarische Verwaltungswissenschaft informieren können. Hat es noch Zweck, Ihnen darüber Näheres mitzuteilen? ... Eben erhalte ich Ihre Sendung mit Brief vom 21.2.44; herzlichen Dank, besonders auch für das hochinteressante Nietzsche-Bändchen! [22.II.1944] ... Ich schicke Ihnen hier ein kleines Exposé über L. von Stein in Ungarn, das mir der Präsident des K. Ung. Oberverwaltungsgerichts in Budapest aus dem Stegreif angefertigt hat [5.III.1944] ... hoffentlich erreicht Sie dieses Lebenszeichen! Geben Sie mir irgendwie ein Wort der Nachricht, wie es Ihnen geht! Wir haben hier die letzten Wochen überstanden, sind aber ohne jede Nachricht von Bekannten. Herzliche Grüße und Wünsche Ihres alten und unveränderlichen Carl Schmitt." [29.V.1945]. - Beiliegend ein hektographiertes Typoskript von Carl Schmitt mit dem Titel "Was habe ich getan?" (4 S. auf 4 Blatt, datiert 12. Juni 1956), über dem Titel mit Kugelschreiber der vermutlich eigenhändige Namenszug "Carl Schmitt". - Ferner beiliegend die Durchschriften von 14 meist umfangreichen Briefen Keipers an Schmitt, in denen Keiper sein Verlagsprogramm und viele Details der einzelnen Projekte behandelt, welche eine ausgedehnte Bildung des Verlegers verraten, der sich sachkundig mit Schmitt austauscht. - Alle Teile gelocht.
Schmitt, Carl, einer der bedeutendsten Staatsrechtler und Staatsphilosophen des 20. Jhdts (1888-1985). 2 eigh. Briefe und 2 eigh. Postkarten m. U. "Carl Schmitt". Zus. ca. 31/2 S. 4to und quer-8vo. Berlin-Schlachtensee 18.II.1944 - 29.V.1945. In der Spätphase des Weltkriegs an den Berliner Verleger Wolfgang Keiper, der sich auf die Geschichte der Wissenschaften konzentriert hatte und Autobiographien und bedeutende Texte von einer Reihe namhafter Gelehrter herausbringen wollte. Im Februar 1944 schreibt Schmitt: "... Ihr Schreiben vom 10. Febr. erreichte mich heute hier in Schlachtensee, wo ich die umstehende näher angegebene Wohnung bezogen habe. Ich bin schon seit 10. Januar wieder in Berlin und halte Vorlesungen, nach 3 Ausbombungen, teils im Lufschutzkeller der Universität, teils in meiner neuen Wohnung ... Sie nennen es 'weise', daß ich von Berlin weggegangen bin, aber ich bin, wie Sie sehen, längst wieder hier. Die Nachricht, daß die Verfassungsfrage von Stein aus den Ruinen neu ersteht, hat mich mit besonderer Freude erfüllt. Was ist denn aus dem Kanne geworden? Ich habe viele Bücher aus meiner Bibliothek wiedergefunden und retten können; eine wahre Orgie der Wiederbegegnungen [18.II.1944] ... bei meinem letzten Aufenthalt in Ungarn (November 1943) habe ich mich über die außerordentlich starke Wirkung Lorenz von Steins auf die ungarische Verwaltungswissenschaft informieren können. Hat es noch Zweck, Ihnen darüber Näheres mitzuteilen? ... Eben erhalte ich Ihre Sendung mit Brief vom 21.2.44; herzlichen Dank, besonders auch für das hochinteressante Nietzsche-Bändchen! [22.II.1944] ... Ich schicke Ihnen hier ein kleines Exposé über L. von Stein in Ungarn, das mir der Präsident des K. Ung. Oberverwaltungsgerichts in Budapest aus dem Stegreif angefertigt hat [5.III.1944] ... hoffentlich erreicht Sie dieses Lebenszeichen! Geben Sie mir irgendwie ein Wort der Nachricht, wie es Ihnen geht! Wir haben hier die letzten Wochen überstanden, sind aber ohne jede Nachricht von Bekannten. Herzliche Grüße und Wünsche Ihres alten und unveränderlichen Carl Schmitt." [29.V.1945]. - Beiliegend ein hektographiertes Typoskript von Carl Schmitt mit dem Titel "Was habe ich getan?" (4 S. auf 4 Blatt, datiert 12. Juni 1956), über dem Titel mit Kugelschreiber der vermutlich eigenhändige Namenszug "Carl Schmitt". - Ferner beiliegend die Durchschriften von 14 meist umfangreichen Briefen Keipers an Schmitt, in denen Keiper sein Verlagsprogramm und viele Details der einzelnen Projekte behandelt, welche eine ausgedehnte Bildung des Verlegers verraten, der sich sachkundig mit Schmitt austauscht. - Alle Teile gelocht.
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