Schmidtbonn, Wilhelm, Dramatiker, Lyriker und Erzähler, Dramaturg am Düsseldorfer Schauspielhaus (1876-1952). 5 eigh. Postkarten (davon 3 Ansichtskarten) m. U. "Schmidtbonn". Zus. 3 1 / 2 S. (Tinte und Bleistift). 1907-1922. An den jungen Schriftsteller Oskar Maurus Fontana in Wien, der sich von Schmidtbonn immer wieder Förderung erhofft und auch erhält. 1907 schreibt Schmidtbonn als Dramaturg am Düsseldorfer Schauspielhaus und als Redakteur der Hauszeitschrift "Masken" über einen Beitrag Fontanas: "... Ihr Aufsatz kommt baldmöglichst. Als Berichter über Wiener Theaterdinge haben wir schon seit längerer Zeit Dr. Stoessl. Immerhin wäre es vielleicht möglich, dass Stoessl über die Ausstellung nicht schreibt. Dann gestatten Sie mir, mich an Sie zu wenden ...". - Nachdem Fontana von einer Aufführung von Schmidtbonns vier Schwänken "Der spielende Eros" in Wien berichtet hatte, antwortet dieser am 4. April 1911 aus Warnemünde (Ostsee): "... Wie gern wäre ich bei der Aufführung gewesen, hätte nachher im Café mitgesessen. Ich habe ein Stück neuen Mut gewonnen ... Ich habe die Hoffnung, doch noch zu einer Aufführung nach Wien zu kommen. Kommen Sie nicht einmal im Sommer nach Berlin? Dann ist die Ostsee nicht weit. Wir sind dann auf der Sandinsel Hiddensee bei Rügen ...". Zwei Monate später schreibt er von Hiddensee: "... es ist mir von Herzen leid, dass Sie zu klagen haben. Ich habe mich früher, in Ihrer Lage, der Novelle zugewandt, um wenigstesn sofortigen Ertrag und innerliches und äusseres Weiterkommen etwas zu vereinen. Vielleicht versuchen Sie es auch einmal so. Ihre Begabung darf Sie nicht mutlos werden lassen, sondern muss Ihnen zur Pflicht machen, zu tragen wie wir alle" [Vitte 22.VI.1911]. - Aus Baden bei Wien schreibt Schmidtbonn im November 1913 an den in Dalmatien weilenden Fontana über Bühnenerfolge: "... wir ... beglückwünschen Sie vor allem zur Annahme des Studentengenerals in Mannheim ... In Berlin hat der Verlorene Sohn über Erwarten Glück gehabt. Reinhardt gibt ihn in 8 grossen Städten (Wien, Hamburg etc.) im Cirkus ...". - Fontanas "Freiheitsspiel" "Der Studentengeneral" wird bei Kosch (Literatur-Lexikon) erst mit dem Jahr 1926 genannt. Schmidtbonns "Legendenspiel" "Der verlorene Sohn" wurde nur in Berlin (Kammerspiele, 29 Vorstellungen) und in Hamburg (Circus Busch, 3 Vorstellungen) aufgeführt. - Am 31. Januar 1922 berichtet Schmidtbonn aus München nach Wien an Fontana: "... eben erzählten Sinsheimer und ich uns von Ihnen. Tal [der Verleger E. P. Tal] schreibt, dass Sie das Stück der holländischen Schauspielerin Marta Walden lesen. Könnten Sie es bald tun? Ihr Verlag wird ja nicht beschwert, da M. W. ja den Druck übernimmt. Möchte Ihnen das Stück ein wenig gefallen! - Übrigens ist M. W. eine Freundin Ihrer Dramen u. Prosa. Ich sprach viel mit ihr u. ihrem Gatten, der Direktor des grössten Theaters in Rotterdam ist, von Ihnen. Sie stehen längst auf dem Programm der in den nächsten Jahren ins Holländische zu übersetzenden u. dort aufzuführenden Dichter ...". - Bei dem genannten Stück handelt es sich um das Schauspiel "Der Tag bricht an". Die Verfasserin, die holländische Schauspielerin Martha Walden (geb. 1891), wanderte 1929 nach Indien aus, wo sich ihre Spur verlor.
Schmidtbonn, Wilhelm, Dramatiker, Lyriker und Erzähler, Dramaturg am Düsseldorfer Schauspielhaus (1876-1952). 5 eigh. Postkarten (davon 3 Ansichtskarten) m. U. "Schmidtbonn". Zus. 3 1 / 2 S. (Tinte und Bleistift). 1907-1922. An den jungen Schriftsteller Oskar Maurus Fontana in Wien, der sich von Schmidtbonn immer wieder Förderung erhofft und auch erhält. 1907 schreibt Schmidtbonn als Dramaturg am Düsseldorfer Schauspielhaus und als Redakteur der Hauszeitschrift "Masken" über einen Beitrag Fontanas: "... Ihr Aufsatz kommt baldmöglichst. Als Berichter über Wiener Theaterdinge haben wir schon seit längerer Zeit Dr. Stoessl. Immerhin wäre es vielleicht möglich, dass Stoessl über die Ausstellung nicht schreibt. Dann gestatten Sie mir, mich an Sie zu wenden ...". - Nachdem Fontana von einer Aufführung von Schmidtbonns vier Schwänken "Der spielende Eros" in Wien berichtet hatte, antwortet dieser am 4. April 1911 aus Warnemünde (Ostsee): "... Wie gern wäre ich bei der Aufführung gewesen, hätte nachher im Café mitgesessen. Ich habe ein Stück neuen Mut gewonnen ... Ich habe die Hoffnung, doch noch zu einer Aufführung nach Wien zu kommen. Kommen Sie nicht einmal im Sommer nach Berlin? Dann ist die Ostsee nicht weit. Wir sind dann auf der Sandinsel Hiddensee bei Rügen ...". Zwei Monate später schreibt er von Hiddensee: "... es ist mir von Herzen leid, dass Sie zu klagen haben. Ich habe mich früher, in Ihrer Lage, der Novelle zugewandt, um wenigstesn sofortigen Ertrag und innerliches und äusseres Weiterkommen etwas zu vereinen. Vielleicht versuchen Sie es auch einmal so. Ihre Begabung darf Sie nicht mutlos werden lassen, sondern muss Ihnen zur Pflicht machen, zu tragen wie wir alle" [Vitte 22.VI.1911]. - Aus Baden bei Wien schreibt Schmidtbonn im November 1913 an den in Dalmatien weilenden Fontana über Bühnenerfolge: "... wir ... beglückwünschen Sie vor allem zur Annahme des Studentengenerals in Mannheim ... In Berlin hat der Verlorene Sohn über Erwarten Glück gehabt. Reinhardt gibt ihn in 8 grossen Städten (Wien, Hamburg etc.) im Cirkus ...". - Fontanas "Freiheitsspiel" "Der Studentengeneral" wird bei Kosch (Literatur-Lexikon) erst mit dem Jahr 1926 genannt. Schmidtbonns "Legendenspiel" "Der verlorene Sohn" wurde nur in Berlin (Kammerspiele, 29 Vorstellungen) und in Hamburg (Circus Busch, 3 Vorstellungen) aufgeführt. - Am 31. Januar 1922 berichtet Schmidtbonn aus München nach Wien an Fontana: "... eben erzählten Sinsheimer und ich uns von Ihnen. Tal [der Verleger E. P. Tal] schreibt, dass Sie das Stück der holländischen Schauspielerin Marta Walden lesen. Könnten Sie es bald tun? Ihr Verlag wird ja nicht beschwert, da M. W. ja den Druck übernimmt. Möchte Ihnen das Stück ein wenig gefallen! - Übrigens ist M. W. eine Freundin Ihrer Dramen u. Prosa. Ich sprach viel mit ihr u. ihrem Gatten, der Direktor des grössten Theaters in Rotterdam ist, von Ihnen. Sie stehen längst auf dem Programm der in den nächsten Jahren ins Holländische zu übersetzenden u. dort aufzuführenden Dichter ...". - Bei dem genannten Stück handelt es sich um das Schauspiel "Der Tag bricht an". Die Verfasserin, die holländische Schauspielerin Martha Walden (geb. 1891), wanderte 1929 nach Indien aus, wo sich ihre Spur verlor.
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