Landschaft im Mondschein Holzstock. Fichtenholz, geschnitzt, die Druckflächen und Kanten schwarz eingefärbt. 1911. 20,1 - 20,5 x 26 cm. Vgl. Schapire H 53. Holzstock für den frühen und seltenen Holzschnitt Schmidt-Rottluffs. Zwischen kahlen Bäumen steht links der Vollmond, rechts eine Pappel und ein dunkles, fensterloses Haus. In entschiedener Vereinfachung setzt er kompaktes Schwarz neben kristallin strukturierte helle Flächen. Seit 1909 beherrscht der Holzschnitt das graphische Schaffen des Künstlers. Stärker noch als die Abzüge zeigt der möglicherweise in Dangast entstandene Druckstock das Kantige der Schnitzkunst Schmidt-Rotluffs. Vom Holzschnitt aus führt nämlich der Weg des Künstlers direkt weiter zur Holzskulptur; Wietek nennt die "unlösbare Verklammerung und gegenseitige Durchdringung der malerisch-graphischen und der plastisch-kunsthandwerklichen Produktion bei keinem anderen Künstler des 'Brücke'-Kreises so bedeutsam und zwingend wie bei Schmidt-Rottluff" (G. Wietek, Die Skulpturen, in: Karl Schmidt-Rottluff Retrospektive, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bremen 1989, S. 58). Um 1911/12 entstehen frühe Holzreliefs, und zwischen 1907 und 1912 schnitzt der Künstler sowohl in Dangast als auch in Lofthus, Norwegen, zahlreiche ornamental verzierte Holzkästen. Die Seitenwände dieser Kästen und die Holzreliefs aus der Zeit könnten in ihrer bildhaft-flächigen Anlage ebensogut als Holzstöcke dienen. Und andersherum funktioniert auch der geschnitzte Druckstock wie ein Relief. Mit seinem herrlichen Kontrast zwischen glatten schwarzen Druckflächen und dem kantig eingekerbten, honigfarbenen Fichtenholz dazwischen besitzt er einerseits einen äußerst haptischen, sinnlichen Objektcharakter und steht andererseits exemplarisch für die frühe expressionistische Holzschnittkunst Schmidt-Rottluffs, indem er die kreative Genese und die Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Material in besonderem Maße dokumentiert.
Landschaft im Mondschein Holzstock. Fichtenholz, geschnitzt, die Druckflächen und Kanten schwarz eingefärbt. 1911. 20,1 - 20,5 x 26 cm. Vgl. Schapire H 53. Holzstock für den frühen und seltenen Holzschnitt Schmidt-Rottluffs. Zwischen kahlen Bäumen steht links der Vollmond, rechts eine Pappel und ein dunkles, fensterloses Haus. In entschiedener Vereinfachung setzt er kompaktes Schwarz neben kristallin strukturierte helle Flächen. Seit 1909 beherrscht der Holzschnitt das graphische Schaffen des Künstlers. Stärker noch als die Abzüge zeigt der möglicherweise in Dangast entstandene Druckstock das Kantige der Schnitzkunst Schmidt-Rotluffs. Vom Holzschnitt aus führt nämlich der Weg des Künstlers direkt weiter zur Holzskulptur; Wietek nennt die "unlösbare Verklammerung und gegenseitige Durchdringung der malerisch-graphischen und der plastisch-kunsthandwerklichen Produktion bei keinem anderen Künstler des 'Brücke'-Kreises so bedeutsam und zwingend wie bei Schmidt-Rottluff" (G. Wietek, Die Skulpturen, in: Karl Schmidt-Rottluff Retrospektive, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bremen 1989, S. 58). Um 1911/12 entstehen frühe Holzreliefs, und zwischen 1907 und 1912 schnitzt der Künstler sowohl in Dangast als auch in Lofthus, Norwegen, zahlreiche ornamental verzierte Holzkästen. Die Seitenwände dieser Kästen und die Holzreliefs aus der Zeit könnten in ihrer bildhaft-flächigen Anlage ebensogut als Holzstöcke dienen. Und andersherum funktioniert auch der geschnitzte Druckstock wie ein Relief. Mit seinem herrlichen Kontrast zwischen glatten schwarzen Druckflächen und dem kantig eingekerbten, honigfarbenen Fichtenholz dazwischen besitzt er einerseits einen äußerst haptischen, sinnlichen Objektcharakter und steht andererseits exemplarisch für die frühe expressionistische Holzschnittkunst Schmidt-Rottluffs, indem er die kreative Genese und die Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Material in besonderem Maße dokumentiert.
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