Beschreibung:

Der Flieger”, 1917
Höhe: 42,5 cm. An der Plinthenvorderseite Widmungsgravur “Unserem Franzl zum 200. Fluge in Freundschaft zugeeignet. Schüler. Petzold. Heyne. Napoleon (Ort in Frankreich). 11.1.21”. Auf der Plinthe hinten links signiert “R. Belling und datiert “1917”. Museale, bedeutende Statuette, in hellbraun patiniertem Aluminiumguss. Die Gestalt eines Fliegerpiloten des Ersten Weltkrieges breitbeinig im Fliegermantel, mit Sturzhelm, auf einem rechteckigen Sockel stehend, die Hände in die großen Manteltaschen versenkt. Kubistischer, leicht expressiver, symmetrischer Figurenaufbau. Anmerkung I: Der Künstler gilt als bedeutender Bildhauer der deutschen Moderne, vom Expressionismus geprägt und dem Bauhaus nahe, von den Nationalsozialisten diffamiert. Von 1915 - 1918 war er selbst als Soldat in der Modellabteilung der Fliegertruppe Berlin-Adlershof tätig und entwarf diese Figur im Auftrag der Fliegerinspektion. Die Figur ist ein Geschenk an den Fliegerkameraden Heckendorf zum genannten Anlass. Anmerkung II: Vorliegende Plastik wurde in der Ausstellung “Der Erste Weltkrieg” des Deutschen Historischen Museums, Berlin, gezeigt und im Katalog S. 127, Abb. III/53 ganzseitig abgebildet. Ein weiteres Exemplar, in Lindenholz geschnitzt, befindet sich im Besitz des Deutschen Historischen Museums Berlin, ein weiteres Exemplar in Bronze in der Sammlung Belling und nach Literaturangabe einige in Eisen gegossene Stücke, die im Auftrag der Fliegerinspektion, Berlin-Adlershof gegossen wurden. Provenienz: Die Statue stammt aus dem Besitz des Malers (und Fliegers) Franz Heckendorf Literatur: Ausstellungskatalog “Der Weltkrieg 1914 - 1918” - Ereignis und Erinnerung, im Auftrag des Deutschen Historischen Museums, Hrsg. Rainer Rother, Edition Minerva, Ausstellung vom 13.5. - 16.8.2004, Berlin. Winfried Nerdinger Rudolf Belling und die Kunstströmungen in Berlin, 1918 - 1923, Berlin 1981, S. 226. (7607834)