Auktionsarchiv: Los-Nr. 53

(Romagnano Sesia 1573–1632 Mailand) Die

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Zuschlagspreis:
Auktionsarchiv: Los-Nr. 53

(Romagnano Sesia 1573–1632 Mailand) Die

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Beschreibung:

(Romagnano Sesia 1573–1632 Mailand) Die Heiligen Petrus und Paulus, Öl auf Leinwand, 155 x 120 cm, gerahmt Provenienz: vermutlich Ospedale dei SS. Pietro e Paolo dei Pellegrini, Mailand, um 1626–1628; Privatsammlung, Rom Wir danken Filippo Maria Ferro, der die Zuschreibung nach Untersuchung des vorliegenden Gemäldes im Original bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung. Die Heiligen Petrus und Paulus, dargestellt mit ihren Attributen – dem Schlüssel respektive dem Schwert –, sind in ein Gespräch vertieft. Die beiden Apostel sind auf dem Pilgerweg nach Rom, um ihre Glaubensbotschaft zu überbringen und ihre religiöse Überzeugung durch den Märtyrertod unter Beweis zu stellen. Das vorliegende Apostelbild steht augenscheinlich im Zusammenhang mit dem Altarbild Christus erscheint den Aposteln Petrus und Paulus im Kunsthistorischen Museum in Wien (Inv. Nr. 273, Kat. 1965, Nr. 504, 274 x 184 cm). Das Gemälde des Kunsthistorischen Museums befand sich ursprünglich über dem Hochaltar der Kirche des Ospedale dei SS. Pietro e Paolo dei Pellegrini in Mailand (siehe Catalogo delle pitture insigni che stanno esposte al pubblico nella città di Milano, Mailand 1688, S. 78; C. Torre, Il ritratto di Milano, Mailand 1673, Auflage von 1719, S. 10/11; M. Rosci, Mostra del Cerano, Ausstellungskatalog, mit einer Einführung von A. M. Brizio, Novara 1964, S. 113/114; M. Rosci, Il Cerano, Mailand 2000, S. 261–263, Nr. 184). Die Figur des heiligen Petrus im vorliegenden Gemälde weicht kaum von jener im Bild des Kunsthistorischen Museums ab, wo sie zu Füßen der silbern leuchtenden Lichtgestalt Christi platziert ist. Der heilige Paulus ist dort hingegen kniend und das große Buch der Heiligen Schrift haltend dargestellt. Im Vordergrund des Altarbilds erscheint die emblematische Quo-Vadis-Episode als Miniatur: Es ist eine Aufforderung an die Pilger, nicht von ihrem Bußgang abzulassen. Tatsächlich lag das Ospedale an der Porta Romana in Mailand, wo Pilger auf ihrer Reise in Richtung Süden zu den Apostelgräbern in Rom zwei Tage Halt machen konnten. Auch auf dem Rückweg konnten sie dort ihren Dank darbringen. Die Gastfreundschaft der von Bernabò Visconti gegründeten Schola oder Laienbruderschaft, der neun Nobili Deputati vorstanden, war ihnen sicher (siehe Torre, op. cit.; C. P. Mezzanotte und G. C. Bascapè, Milano nell’arte e nella storia, Mailand 1948, S. 244/245). Das vorliegende Gemälde könnte sich in einem der Räume der Herberge befunden haben, wo es die Rast machenden Pilger an ihr Versprechen erinnert haben mochte, den Weg der Apostel zu gehen. Die Institution wurde 1770 von Kaiserin Maria Theresia geschlossen und das Altarbild der Kirche nach 1779 nach Wien verbracht. 1776 befand es sich noch an Ort und Stelle (siehe F. Bartoli, Notizie delle Pitture, Sculture ed Architetture, VI, 1776, S. 213). Cerano wurde mit der Ausführung des heute im Kunsthistorischen Museum befindlichen Altarbilds um 1626–1628 beauftragt. Das vorliegende Gemälde könnte zur selben Zeit in Auftrag gegeben und gemalt worden sein. Es handelt sich daher um einen „späten Cerano […], gestaltet als höchst persönliche Betrachtung des Barock, zusammengesetzt aus geschmeidigen, luftigen Elementen und von einer farbenprächtig durchzogenen ockerfarbenen Gesamttonalität“ (siehe: J. Stoppa, Dall’Accademia di Federico Borromeo alla peste, in: Il Cerano 1573–1632, Protagonista del Seicento lombardo, hrsg. von M. Rosci, Mailand 2005, S. 172–175, Abb. 2, Zitat S. 174). Die gekonnte Orchestrierung der Figuren und des mächtigen Volumens der Faltenwürfe zeigt Ceranos gelungene Verarbeitung des „wiederbelebten Idioms Rubens’, vorangetrieben durch seinen Schüler und engsten Mitarbeiter Van Dyck zu Beginn der 1620er-Jahre“ (siehe J. Stoppa 2005, ebd.). Hier wie im Altarbild des Kunsthistorischen Museums zeigt sich der „Reichtum des vorwiegend rosa-braunen Impastos auf die zwei Heiligen übertragen“ (siehe M. Rosci, ebd., S. 263).

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(Romagnano Sesia 1573–1632 Mailand) Die Heiligen Petrus und Paulus, Öl auf Leinwand, 155 x 120 cm, gerahmt Provenienz: vermutlich Ospedale dei SS. Pietro e Paolo dei Pellegrini, Mailand, um 1626–1628; Privatsammlung, Rom Wir danken Filippo Maria Ferro, der die Zuschreibung nach Untersuchung des vorliegenden Gemäldes im Original bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung. Die Heiligen Petrus und Paulus, dargestellt mit ihren Attributen – dem Schlüssel respektive dem Schwert –, sind in ein Gespräch vertieft. Die beiden Apostel sind auf dem Pilgerweg nach Rom, um ihre Glaubensbotschaft zu überbringen und ihre religiöse Überzeugung durch den Märtyrertod unter Beweis zu stellen. Das vorliegende Apostelbild steht augenscheinlich im Zusammenhang mit dem Altarbild Christus erscheint den Aposteln Petrus und Paulus im Kunsthistorischen Museum in Wien (Inv. Nr. 273, Kat. 1965, Nr. 504, 274 x 184 cm). Das Gemälde des Kunsthistorischen Museums befand sich ursprünglich über dem Hochaltar der Kirche des Ospedale dei SS. Pietro e Paolo dei Pellegrini in Mailand (siehe Catalogo delle pitture insigni che stanno esposte al pubblico nella città di Milano, Mailand 1688, S. 78; C. Torre, Il ritratto di Milano, Mailand 1673, Auflage von 1719, S. 10/11; M. Rosci, Mostra del Cerano, Ausstellungskatalog, mit einer Einführung von A. M. Brizio, Novara 1964, S. 113/114; M. Rosci, Il Cerano, Mailand 2000, S. 261–263, Nr. 184). Die Figur des heiligen Petrus im vorliegenden Gemälde weicht kaum von jener im Bild des Kunsthistorischen Museums ab, wo sie zu Füßen der silbern leuchtenden Lichtgestalt Christi platziert ist. Der heilige Paulus ist dort hingegen kniend und das große Buch der Heiligen Schrift haltend dargestellt. Im Vordergrund des Altarbilds erscheint die emblematische Quo-Vadis-Episode als Miniatur: Es ist eine Aufforderung an die Pilger, nicht von ihrem Bußgang abzulassen. Tatsächlich lag das Ospedale an der Porta Romana in Mailand, wo Pilger auf ihrer Reise in Richtung Süden zu den Apostelgräbern in Rom zwei Tage Halt machen konnten. Auch auf dem Rückweg konnten sie dort ihren Dank darbringen. Die Gastfreundschaft der von Bernabò Visconti gegründeten Schola oder Laienbruderschaft, der neun Nobili Deputati vorstanden, war ihnen sicher (siehe Torre, op. cit.; C. P. Mezzanotte und G. C. Bascapè, Milano nell’arte e nella storia, Mailand 1948, S. 244/245). Das vorliegende Gemälde könnte sich in einem der Räume der Herberge befunden haben, wo es die Rast machenden Pilger an ihr Versprechen erinnert haben mochte, den Weg der Apostel zu gehen. Die Institution wurde 1770 von Kaiserin Maria Theresia geschlossen und das Altarbild der Kirche nach 1779 nach Wien verbracht. 1776 befand es sich noch an Ort und Stelle (siehe F. Bartoli, Notizie delle Pitture, Sculture ed Architetture, VI, 1776, S. 213). Cerano wurde mit der Ausführung des heute im Kunsthistorischen Museum befindlichen Altarbilds um 1626–1628 beauftragt. Das vorliegende Gemälde könnte zur selben Zeit in Auftrag gegeben und gemalt worden sein. Es handelt sich daher um einen „späten Cerano […], gestaltet als höchst persönliche Betrachtung des Barock, zusammengesetzt aus geschmeidigen, luftigen Elementen und von einer farbenprächtig durchzogenen ockerfarbenen Gesamttonalität“ (siehe: J. Stoppa, Dall’Accademia di Federico Borromeo alla peste, in: Il Cerano 1573–1632, Protagonista del Seicento lombardo, hrsg. von M. Rosci, Mailand 2005, S. 172–175, Abb. 2, Zitat S. 174). Die gekonnte Orchestrierung der Figuren und des mächtigen Volumens der Faltenwürfe zeigt Ceranos gelungene Verarbeitung des „wiederbelebten Idioms Rubens’, vorangetrieben durch seinen Schüler und engsten Mitarbeiter Van Dyck zu Beginn der 1620er-Jahre“ (siehe J. Stoppa 2005, ebd.). Hier wie im Altarbild des Kunsthistorischen Museums zeigt sich der „Reichtum des vorwiegend rosa-braunen Impastos auf die zwei Heiligen übertragen“ (siehe M. Rosci, ebd., S. 263).

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