Beschreibung:

"Das älteste gedruckte Lehrbuch für Hebammen" Rößlin, Eucharius. Ehestandts Artzney. Schwangerer Frauen und Heb Ammen Rosengarten. 74 (von 93) Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit Holzschnitt-Titelvignette und 21 Textholzschnitten. [und:] Derselbe. Hebammenbüchlin. Von der menschen empfengnuß und geburt und der schwangern frauen aller hand zufelligen gebrechen, und derselben Cur nnd wartung. (Ohne den Titel und die 7 Bl. Register), 109 Bl. Mit 40 (1 doppelblattgroßem) Textholzschnitten. 15,5 x 9,5 cm. Moderner Pergamentband. Frankfurt, Catharina Rebartin und Kilian bzw. Erben Egenolff, 1565-1571. 1) Nicht im VD16. Vgl. Hirsch-Hübotter IV, 851f. STC 262 (Ausgabe von 1534). Nicht bei Adams. - 2) VD16 R2844. Hirsch-Hübotter IV, 852. Wellcome I, 5519. Richter, Egenolff 215. Vgl. STC 744 (Ausgabe von 1582). Nicht bei Adams. – 1) Spätere Ausgabe. Die erste Ausgabe war unter dem Titel "Der swangern frauen und hebammen roszgarten" 1513 in Straßburg erschienen. Erstmals mit dem Titelzusatz "Ehestandsarzeneibuch" veröffentlichte Rößlins Sohn 1526 in Erfurt das Handbuch zur Geburtshilfe. Die erste bei Christian Egenolff in Frankfurt herausgegebene Ausgabe war 1533 erschienen (VD16 E 611). Die Holzschnitte zeigen neben einem Geburtsstuhl die fehlerhaften Lagen des Kindes im Mutterleib, auch bei Mehrlingsgeburten. Der nebenstehende Text leitet die Hebamme an, und erklärt die entsprechenden Handgriffe: "So aber der Zwilling einer kommet mit dem Haupt, der ander mir den Füssen, so sol abermal die hebamme fleis ankeren dem nehesten von erst zu helfen, und das ander nit verlassen. Sol geschehen on quetschung ir beider" (Bl. 16v). "Er verfasste das älteste gedruckte Lehrbuch für Hebammen, den 'Rosengarten', dessen Text und Bilder in der Hauptsache auf Quellen aus klassischer Zeit zurückzuführen sind ... Der Rosengarten war das medizinische Buch, welches im 16. Jahrhundert die größte Auflagenanzahl (über 100) erlebte" (Hirsch-Hübotter IV, 851). Zugleich wird erstmals die Geburtshilfe selbstständig und nicht als Teil der Chirurgie behandelt. Der deutsche Arzt und Apotheker Eucharius Rößlin (1470-1526) verfasste zahlreiche Lehrschriften zur Gebursthilfe, die viele Male aufgelegt und in andere Sprachen übersetzt wurden. Sein wesentlicher Verdienst war, dass er seine Schriften leicht verständlich sowie in deutscher Sprache verfasste und durch die enthaltenen Illustrationen vielen Hebammen, die oftmals weder Lesen noch Schreiben konnten, zugänglich machte. 2) Zweite Ausgabe des von Loncier erweiterten und herausgegeben Hebammenbüchleins, das erstmals 1562 erschienen war. Die Holzschnitte zeigen wieder die verschiedenen Lagen des Kindes im Mutterleib und bei der bevorstehenden Geburt sowie verschiedene Methoden zur Erziehung des Kindes. Die nebenstehenden Anleitungen unterweisen die Hebammen konkret und detailliert wie sie in verschiedenen Situationen zu handeln haben: "Wo aber dz Kindt keme mit seiner seiten ann die Geburt ... So sol aber die Hebamme dz kind schicken, richten und weisen uber sich, wie es vor hin in Mütterleib gesessen ist" (Bl. 28v-29r). – 1) Es fehlen 19 Blätter (8, 67-70, 80-93). Etwas gebräunt und stellenweise etwas feuchtrandig, leicht fingerfleckig und braunfleckig. - 2) Es fehlen zu Beginn acht Blätter (Titel und Register). Das letzte Blatt verbunden (vor den den Titel des ersten Werkes gebunden. Mehrere hinterlegte Randausrisse (mit Darstellunsgverlust), etwas gebräunt und braunfleckig, mal mehr, mal weniger feuchtrandig.