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Auction archive: Lot number 177

Wilhelm von Kobell

Estimate
€15,000
ca. US$16,724
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 177

Wilhelm von Kobell

Estimate
€15,000
ca. US$16,724
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Reiter vor Schondorf am Ammersee
Reiter vor Schondorf am Ammersee. Ca. 1820/30er Jahre. Aquarell. Auf dünnem Karton, auf Papier kaschiert. 17,3 x 21,7 cm (6,8 x 8,5 in). Auf dem Unterlagepapier handschriftlich bezeichnet "Wilhelm Kobell". Verso mit einer aufkaschierten Bestätigung von Dr. Otto Weigmann, Direktor der Graphischen Sammlung München, vom 1. Februar 1927. Wir danken Frau Dr. Claudia Valter, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, für die wissenschaftliche Beratung. PROVENIENZ: Ludwigs-Galerie, München, Inh. Otto H. Nathan, 25. Juni 1927 (verso handschriftlich von H. Stinnes bezeichnet). Sammlung Heinrich Stinnes (1867-1932), Köln (auf dem Unterlagepapier recto und verso mit dem Sammlerstempel, Lugt 1376a). Galerie Wolfgang Ketterer, München, 15. Auktion, 3. Dezember 1975, Lot 2018 (mit Farb-Abb. im Kat.). Wilhelm Kobell wird 1766 in Mannheim als Sohn des Landschaftsmalers Ferdinand Kobell geboren. Seine künstlerische Ausbildung erhält er sowohl vom Vater als auch anschließend als Schüler der Mannheimer Zeichnungsakademie. Mit nur 26 Jahren erfolgt 1792 seine Berufung als Hofmaler nach München. Hier malt Kobell von 1808 bis 1815 im Auftrag des Kronprinzen Ludwig die bayerischen Schlachten gegen Napoleon auf insgesamt zwölf Gemälden. 1814 übernimmt Kobell die Leitung der Landschaftsklasse an der Münchner Akademie. Nach den Jahren der Schlachtenmalerei wendet sich Kobell in den 1820er und 1830er Jahren einem neuen Bildtypus zu, der als "Porträtbild im Freien" oder "Begegnungsbild" bezeichnet wird. Dabei stellt er vornehme Herren und Damen, meist zu Pferde, Jäger, Bauern und Kinder vor der Stadtsilhouette Münchens oder einem der oberbayerischen Seen dar, wie in vorliegendem Aquarell, das im linken Mittelgrund die 1150 errichtete Jakobskirche in Schondorf zeigt und den Blick über den Ammersee zu den bayerischen Voralpen lenkt. Kobell schildert eine ländliche Vorstadtidylle, ein glückliches Landleben nach all den langen Revolutions- und Kriegsjahren und verweist damit bereits auf die Landschaftsauffassung des beginnenden Biedermeiers. Kobell nutzt dazu selbstverständlich seine reichen Kenntnisse der Pferdemalerei und der vielfigurigen Schlachtenszenerien, komponiert daraus nun jedoch beschauliche Begegnungen weniger Personen mit einzelnen Tieren. Als verbindendes Element setzt Kobell den feinen Schattenwurf ein, der die getrennt voneinander Stehenden subtil untereinander verbindet. Wie die Schlachtengemälde bereitet Kobell auch die Begegnungsbilder in zahlreichen Studien und Skizzen präzise vor und verwendet einzelne Elemente neu kombiniert immer wieder auf verschiedenen Kompositionen. 1833 wird der überaus erfolgreiche Künstler geadelt und darf sich von nun an Wilhelm von Kobell nennen. In der königlichen Galerie im Schloss Schleißheim wird im Februar 1839 eine Ausstellung seiner Gemälde gezeigt. 1855 stirbt Wilhelm von Kobell in München. ca. 15.57 h +/- 20 Min. Besteuerung: differenz- oder regelbesteuert

Auction archive: Lot number 177
Auction:
Datum:
22 May 2015
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Reiter vor Schondorf am Ammersee
Reiter vor Schondorf am Ammersee. Ca. 1820/30er Jahre. Aquarell. Auf dünnem Karton, auf Papier kaschiert. 17,3 x 21,7 cm (6,8 x 8,5 in). Auf dem Unterlagepapier handschriftlich bezeichnet "Wilhelm Kobell". Verso mit einer aufkaschierten Bestätigung von Dr. Otto Weigmann, Direktor der Graphischen Sammlung München, vom 1. Februar 1927. Wir danken Frau Dr. Claudia Valter, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, für die wissenschaftliche Beratung. PROVENIENZ: Ludwigs-Galerie, München, Inh. Otto H. Nathan, 25. Juni 1927 (verso handschriftlich von H. Stinnes bezeichnet). Sammlung Heinrich Stinnes (1867-1932), Köln (auf dem Unterlagepapier recto und verso mit dem Sammlerstempel, Lugt 1376a). Galerie Wolfgang Ketterer, München, 15. Auktion, 3. Dezember 1975, Lot 2018 (mit Farb-Abb. im Kat.). Wilhelm Kobell wird 1766 in Mannheim als Sohn des Landschaftsmalers Ferdinand Kobell geboren. Seine künstlerische Ausbildung erhält er sowohl vom Vater als auch anschließend als Schüler der Mannheimer Zeichnungsakademie. Mit nur 26 Jahren erfolgt 1792 seine Berufung als Hofmaler nach München. Hier malt Kobell von 1808 bis 1815 im Auftrag des Kronprinzen Ludwig die bayerischen Schlachten gegen Napoleon auf insgesamt zwölf Gemälden. 1814 übernimmt Kobell die Leitung der Landschaftsklasse an der Münchner Akademie. Nach den Jahren der Schlachtenmalerei wendet sich Kobell in den 1820er und 1830er Jahren einem neuen Bildtypus zu, der als "Porträtbild im Freien" oder "Begegnungsbild" bezeichnet wird. Dabei stellt er vornehme Herren und Damen, meist zu Pferde, Jäger, Bauern und Kinder vor der Stadtsilhouette Münchens oder einem der oberbayerischen Seen dar, wie in vorliegendem Aquarell, das im linken Mittelgrund die 1150 errichtete Jakobskirche in Schondorf zeigt und den Blick über den Ammersee zu den bayerischen Voralpen lenkt. Kobell schildert eine ländliche Vorstadtidylle, ein glückliches Landleben nach all den langen Revolutions- und Kriegsjahren und verweist damit bereits auf die Landschaftsauffassung des beginnenden Biedermeiers. Kobell nutzt dazu selbstverständlich seine reichen Kenntnisse der Pferdemalerei und der vielfigurigen Schlachtenszenerien, komponiert daraus nun jedoch beschauliche Begegnungen weniger Personen mit einzelnen Tieren. Als verbindendes Element setzt Kobell den feinen Schattenwurf ein, der die getrennt voneinander Stehenden subtil untereinander verbindet. Wie die Schlachtengemälde bereitet Kobell auch die Begegnungsbilder in zahlreichen Studien und Skizzen präzise vor und verwendet einzelne Elemente neu kombiniert immer wieder auf verschiedenen Kompositionen. 1833 wird der überaus erfolgreiche Künstler geadelt und darf sich von nun an Wilhelm von Kobell nennen. In der königlichen Galerie im Schloss Schleißheim wird im Februar 1839 eine Ausstellung seiner Gemälde gezeigt. 1855 stirbt Wilhelm von Kobell in München. ca. 15.57 h +/- 20 Min. Besteuerung: differenz- oder regelbesteuert

Auction archive: Lot number 177
Auction:
Datum:
22 May 2015
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
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