PRUNK-DECKELVASE "AUX BACCHANALES D'ENFANTS", Louis XVI, nach Vorlagen von CLODION (Claude Michel, Nancy 1738-1814 Paris), Paris um 1780. "Marbre statuaire". Urnenförmiger Gefässkörper mit godroniertem und von Pinie beschmücktem Deckel sowie markanten, durch grosser Girlande verbundene Henkel auf godroniertem Rundfuss mit Quaderplatte. Die Wandung ausserordentlich fein behauen mit Bacchanalszenen und Opferritual in idealisierter Parklandschaft. Wenige Bestossungen. H 72 cm. Provenienz: Aus französischem Besitz. Vergleichbare Bacchanalszenen mit Opferrituale von Clodion befinden sich sowohl im Musée du Louvre in Paris (Inventarnr. RF 3423) sowie an einem Paar Terracotta-Vasen der Ermitage in St. Petersburg. Clodion, der eigentlich Claude Michel hiess, zog als 17jähriger nach Paris, wo er in das Atelier seines Onkels L.S. Adam eintrat. Nach dessen Tod wurde er Schüler von Pigalle. 1759 erhielt Clodion den "grand prix de sculpture" und begann eine Ausbildung in der "Ecole des élèves protégés". 1762 reiste er nach Rom und war dort vor allem mit der Herstellung von Statuetten, Basreliefs, Vasen und Kopien nach der Antike sowie mit Arbeiten für den Herzog de la Rochefoucauld und Catharina II. beschäftigt. 1771 kehrte er nach Paris zurück, wo er fortan für Privatsammler und den französischen Hof tätig war. 1779 führte Clodion den ersten Auftrag für den König aus, eine Marmorstatue von Montesquieu. In den Arbeiten aus der Zeit zwischen der Rückkehr aus Rom und der Französischen Revolution zeigt sich Clodions nahezu unerschöpfliche Fantasie in der Schaffung graziöser, verführerischer und nicht selten lasziver Frauengestalten. Als die Revolution ausbrach, fand Clodion in Paris keine Kunden mehr und zog sich 1795 nach Nancy zurück, wo er Dekorationen für Privathäuser und Modelle für die Porzellanmanufaktur von Niderviller fertigte. Drei Jahre später kehrte Clodion nach Paris zurück und versuchte, den neuen Stil zu übernehmen, erlangte aber weder den Ruhm noch den Wohlstand der früheren Zeit wieder. Lit.: Thieme/Becker, Leipzig 1999; 7/8, S. 110/111 (biogr. Angaben).
PRUNK-DECKELVASE "AUX BACCHANALES D'ENFANTS", Louis XVI, nach Vorlagen von CLODION (Claude Michel, Nancy 1738-1814 Paris), Paris um 1780. "Marbre statuaire". Urnenförmiger Gefässkörper mit godroniertem und von Pinie beschmücktem Deckel sowie markanten, durch grosser Girlande verbundene Henkel auf godroniertem Rundfuss mit Quaderplatte. Die Wandung ausserordentlich fein behauen mit Bacchanalszenen und Opferritual in idealisierter Parklandschaft. Wenige Bestossungen. H 72 cm. Provenienz: Aus französischem Besitz. Vergleichbare Bacchanalszenen mit Opferrituale von Clodion befinden sich sowohl im Musée du Louvre in Paris (Inventarnr. RF 3423) sowie an einem Paar Terracotta-Vasen der Ermitage in St. Petersburg. Clodion, der eigentlich Claude Michel hiess, zog als 17jähriger nach Paris, wo er in das Atelier seines Onkels L.S. Adam eintrat. Nach dessen Tod wurde er Schüler von Pigalle. 1759 erhielt Clodion den "grand prix de sculpture" und begann eine Ausbildung in der "Ecole des élèves protégés". 1762 reiste er nach Rom und war dort vor allem mit der Herstellung von Statuetten, Basreliefs, Vasen und Kopien nach der Antike sowie mit Arbeiten für den Herzog de la Rochefoucauld und Catharina II. beschäftigt. 1771 kehrte er nach Paris zurück, wo er fortan für Privatsammler und den französischen Hof tätig war. 1779 führte Clodion den ersten Auftrag für den König aus, eine Marmorstatue von Montesquieu. In den Arbeiten aus der Zeit zwischen der Rückkehr aus Rom und der Französischen Revolution zeigt sich Clodions nahezu unerschöpfliche Fantasie in der Schaffung graziöser, verführerischer und nicht selten lasziver Frauengestalten. Als die Revolution ausbrach, fand Clodion in Paris keine Kunden mehr und zog sich 1795 nach Nancy zurück, wo er Dekorationen für Privathäuser und Modelle für die Porzellanmanufaktur von Niderviller fertigte. Drei Jahre später kehrte Clodion nach Paris zurück und versuchte, den neuen Stil zu übernehmen, erlangte aber weder den Ruhm noch den Wohlstand der früheren Zeit wieder. Lit.: Thieme/Becker, Leipzig 1999; 7/8, S. 110/111 (biogr. Angaben).
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