Pokal mit dem Reichswappen von Kaiser Joseph I., dem Kölner Stadtwappen und dem Löwenkampf des Kölner Bürgermeisters um 1262 Mitteldeutschland oder Böhmen, datiert 1707 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender Stand, umlaufender Blätter- und Blütenkranz; facettierter Hohlbalusterschaft mit Ringscheiben; facettierte Kuppa, frontseitig das Reichswappen Kaiser Josefs I. unter der Reichskrone, darüber das Chronogramm: “aq VILaM aDorans CoLonIa“ (1707), links und rechts zu Füßen des Reichsadlers das Kölner Wappen bzw. das „fränkische“ Wappen der Stadt Köln; rückseitig der legendäre Löwenkampf des Bürgermeisters Hermann Gryn im Jahre 1262; am Lippenrand leicht bestoßen; H. 21 cm Provenienz 1991 Lempertz, Köln, Auktion 665 Das Glas ist als Ausdruck der Huldigung der Stadt Köln an Kaiser Joseph I. (1678 -1711, seit 1705 Kaiser) zu werten. Durch die Darstellung der Legende vom Löwenkampf des Bürgermeisters Gryn sowie der beiden Kölner Wappen zeigt sich der Wille zur Unabhängigkeit der Stadt Köln gegenüber ihrem Kurfürsten, die man durch die Unterstützung des Kaisers zu stärken hoffte. Die Kölner waren schon von jeher nicht gut auf ihre Erzbischöfe zu sprechen. Sie waren stolz und unabhängig und so kam es immer wieder zu Konflikten. Auch Bürgermeister Gryn fürchtete die Macht der Kirche nicht und zog sich damit den glühenden Hass zweier Domherren zu. Erzbischof Engelbert (13. Jh.) hatte einen Löwen geschenkt bekommen, der natürlich eine Sensation war und die Neugier vieler erweckte. Alle wollten ihn sehen und die entsprechenden Einladungen waren sehr begehrt. Auch Bürgermeister Gryn wurde eingeladen, aber die plötzliche Freundlichkeit der Domherren kam ihm verdächtig vor. Vorsichtshalber verbarg er ein kurzes Schwert unter seinem Mantel. Als die Tür zum Löwenraum geöffnet wurde, stießen die Domherren den Bürgermeister hinein und überließen ihn seinem Schicksal. Der tapfere Bürgermeister aber schlang schnell den Mantel um seinen linken Arm, steckte ihn dem Löwen tief in den Rachen und erstach ihn mit dem Schwert in seiner Rechten. Die Stadtchronik schreibt dazu: „Also kam der Bürgermeister aus der Not und ging ungegessen wieder heim.“ Die beiden Domherren jedoch wurden am alten römischen Nordtor aufgehängt, das von da an „ Pfaffenpforte“ genannt wurde (Kölner Archivalische Kostbarkeiten, Köln 1971, S. 48; Arnold Stelzmann, Illustrierte Geschichte der Stadt Köln, Köln 1971, S. 24).
Pokal mit dem Reichswappen von Kaiser Joseph I., dem Kölner Stadtwappen und dem Löwenkampf des Kölner Bürgermeisters um 1262 Mitteldeutschland oder Böhmen, datiert 1707 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender Stand, umlaufender Blätter- und Blütenkranz; facettierter Hohlbalusterschaft mit Ringscheiben; facettierte Kuppa, frontseitig das Reichswappen Kaiser Josefs I. unter der Reichskrone, darüber das Chronogramm: “aq VILaM aDorans CoLonIa“ (1707), links und rechts zu Füßen des Reichsadlers das Kölner Wappen bzw. das „fränkische“ Wappen der Stadt Köln; rückseitig der legendäre Löwenkampf des Bürgermeisters Hermann Gryn im Jahre 1262; am Lippenrand leicht bestoßen; H. 21 cm Provenienz 1991 Lempertz, Köln, Auktion 665 Das Glas ist als Ausdruck der Huldigung der Stadt Köln an Kaiser Joseph I. (1678 -1711, seit 1705 Kaiser) zu werten. Durch die Darstellung der Legende vom Löwenkampf des Bürgermeisters Gryn sowie der beiden Kölner Wappen zeigt sich der Wille zur Unabhängigkeit der Stadt Köln gegenüber ihrem Kurfürsten, die man durch die Unterstützung des Kaisers zu stärken hoffte. Die Kölner waren schon von jeher nicht gut auf ihre Erzbischöfe zu sprechen. Sie waren stolz und unabhängig und so kam es immer wieder zu Konflikten. Auch Bürgermeister Gryn fürchtete die Macht der Kirche nicht und zog sich damit den glühenden Hass zweier Domherren zu. Erzbischof Engelbert (13. Jh.) hatte einen Löwen geschenkt bekommen, der natürlich eine Sensation war und die Neugier vieler erweckte. Alle wollten ihn sehen und die entsprechenden Einladungen waren sehr begehrt. Auch Bürgermeister Gryn wurde eingeladen, aber die plötzliche Freundlichkeit der Domherren kam ihm verdächtig vor. Vorsichtshalber verbarg er ein kurzes Schwert unter seinem Mantel. Als die Tür zum Löwenraum geöffnet wurde, stießen die Domherren den Bürgermeister hinein und überließen ihn seinem Schicksal. Der tapfere Bürgermeister aber schlang schnell den Mantel um seinen linken Arm, steckte ihn dem Löwen tief in den Rachen und erstach ihn mit dem Schwert in seiner Rechten. Die Stadtchronik schreibt dazu: „Also kam der Bürgermeister aus der Not und ging ungegessen wieder heim.“ Die beiden Domherren jedoch wurden am alten römischen Nordtor aufgehängt, das von da an „ Pfaffenpforte“ genannt wurde (Kölner Archivalische Kostbarkeiten, Köln 1971, S. 48; Arnold Stelzmann, Illustrierte Geschichte der Stadt Köln, Köln 1971, S. 24).
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