(Pöchlarn 1886–1980 Villeneuve) Sonia Dungyersky, 1912, diese Zeichnung entstand in Zusammenhang mit dem Gemälde Sonia Dungyersky I (Entwurfskizze) und II (Winkler/Erlinger 84, 85; Fondation Oskar Kokoschka Werkverzeichnis, 1912/8 und 9), monogrammiert OK, auf der Rückseite in der Handschrift des Künstlers: „Diese Zeichnung ist echt, vor dem I. Krieg entstanden und sehr gute Qualität Oskar Kokoschka 1963, Villeneuve, Vaud“, schwarze Kreide auf Papier, 49 x 38 cm, Passep.- Ausschnitt 38,5 x 30,7 cm, gerahmt Alfred Weidinger/Alice Strobl, Oskar Kokoschka Die Zeichnungen und Aquarelle 1897–1916, Albertina, Wien / Oskar Kokoschka Dokumentation, Pöchlarn, Verlag Galerie Welz, 2008, S. 290, Nr. 406 – mit Abb. Ausstellungen: Oskar Kokoschka Das gesammelte Werk, Mannheim, Städtische Kunsthalle, 18.1.–1.3.1931, Nr. 122 Oskar Kokoschka Oils, Water-Colors, Drawings, Sculpture to benefit the National Cystic Fibrosis Research Foundation, New York, The Bayer Gallery, 19.1.–21.2.1959, Nr. 24 Oskar Kokoschka Das Portrait, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen 1907–1966, Karlsruhe, Badischer Kunstverein, 21.8.–20.11.1966, Nr. 84 - mit Abb. Provenienz: Sammlung Hans (1880–1958) & Erica Tietze (1883–1958), Wien/New York Sammlung Hilde Zadek (1917–2019, Kammersängerin), Wien/Karlsruhe Seitdem im Erbgang – Privatsammlung, Deutschland Zwischen dem 18. und 22. Juli 1912 hielt sich Kokoschka zusammen mit Peter Altenberg und Adolf Loos im Hotel Panhans auf dem Semmering auf, »um ein kleines Portrait zu machen«, wie er Alma in einem Brief berichtete. Die in Aussicht gestellten zweihundert Kronen benötigte er dringend für seine elterliche Familie, deren finanzielle Unterstützung er Zeit seines Lebens als eine Pflicht ansah. Darüber hinaus hatte er vor, mit Alma in die Schweiz zu reisen, wofür er wenigstens vierhundert weitere Kronen veranschlagte. Am 20. Juli schrieb er vom Hotel Panhans am Semmering »Hier war ich herausgerissen aus meiner Ruhe und Isolation und mußte außerdem um das Geld, das mir fehlte, einen ungarischen Fratzen malen, dessen Umgebung mir zuwider war.« Mit dem im Brief erwähnten »ungarischen Fratzen« meinte er die damals sechsjährige Sonia Dungyersky, von der Peter Altenberg so fasziniert war, dass er ihre Eltern überredete, sie von Kokoschka malen zu lassen… Weidinger/Strobl - aus der angeführten Literatur …Nach Mitteilung der Dargestellten wollten ihre Eltern das Porträt nicht erwerben. Sie zahlten Kokoschka aber die Hälfte des ausgemachten Preises in Höhe von 250 Kronen als Entschädigung. In seinem Buch »Semmering 1912« schildert Altenberg die Begebenheit folgendermaßen: »Der Maler kam. Da sagten die Damen: ›Was finden Sie denn so Besonderes an dieser 6jährigen Sonja Dungyersky, die Sie jetzt malen für 500 Kronen? Sie ist doch viel unliebenswürdiger, eigenwilliger, unsanfter als die meisten anderen reizenden Kindchen hier?‹ Der Maler: ›Ich male sie von heute an umsonst, verstehen Sie mich, umsonst! Für mich und die Welt!... ich werde sie malen auf einem niedrigen, schmiedeeisernen, schweren Throne, mit ihren braunen Gazellenbeinen und ihren braungoldenen Locken! Umgeben von gebleichten Tartarenschädeln … Das Ganze heißt: ›Kleine winzige Tartarenkönigin, Wildkatze, Besiegerin‹!«... Aus: Winkler/Erling, Oskar Kokoschka Die Gemälde 1906–1929
(Pöchlarn 1886–1980 Villeneuve) Sonia Dungyersky, 1912, diese Zeichnung entstand in Zusammenhang mit dem Gemälde Sonia Dungyersky I (Entwurfskizze) und II (Winkler/Erlinger 84, 85; Fondation Oskar Kokoschka Werkverzeichnis, 1912/8 und 9), monogrammiert OK, auf der Rückseite in der Handschrift des Künstlers: „Diese Zeichnung ist echt, vor dem I. Krieg entstanden und sehr gute Qualität Oskar Kokoschka 1963, Villeneuve, Vaud“, schwarze Kreide auf Papier, 49 x 38 cm, Passep.- Ausschnitt 38,5 x 30,7 cm, gerahmt Alfred Weidinger/Alice Strobl, Oskar Kokoschka Die Zeichnungen und Aquarelle 1897–1916, Albertina, Wien / Oskar Kokoschka Dokumentation, Pöchlarn, Verlag Galerie Welz, 2008, S. 290, Nr. 406 – mit Abb. Ausstellungen: Oskar Kokoschka Das gesammelte Werk, Mannheim, Städtische Kunsthalle, 18.1.–1.3.1931, Nr. 122 Oskar Kokoschka Oils, Water-Colors, Drawings, Sculpture to benefit the National Cystic Fibrosis Research Foundation, New York, The Bayer Gallery, 19.1.–21.2.1959, Nr. 24 Oskar Kokoschka Das Portrait, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen 1907–1966, Karlsruhe, Badischer Kunstverein, 21.8.–20.11.1966, Nr. 84 - mit Abb. Provenienz: Sammlung Hans (1880–1958) & Erica Tietze (1883–1958), Wien/New York Sammlung Hilde Zadek (1917–2019, Kammersängerin), Wien/Karlsruhe Seitdem im Erbgang – Privatsammlung, Deutschland Zwischen dem 18. und 22. Juli 1912 hielt sich Kokoschka zusammen mit Peter Altenberg und Adolf Loos im Hotel Panhans auf dem Semmering auf, »um ein kleines Portrait zu machen«, wie er Alma in einem Brief berichtete. Die in Aussicht gestellten zweihundert Kronen benötigte er dringend für seine elterliche Familie, deren finanzielle Unterstützung er Zeit seines Lebens als eine Pflicht ansah. Darüber hinaus hatte er vor, mit Alma in die Schweiz zu reisen, wofür er wenigstens vierhundert weitere Kronen veranschlagte. Am 20. Juli schrieb er vom Hotel Panhans am Semmering »Hier war ich herausgerissen aus meiner Ruhe und Isolation und mußte außerdem um das Geld, das mir fehlte, einen ungarischen Fratzen malen, dessen Umgebung mir zuwider war.« Mit dem im Brief erwähnten »ungarischen Fratzen« meinte er die damals sechsjährige Sonia Dungyersky, von der Peter Altenberg so fasziniert war, dass er ihre Eltern überredete, sie von Kokoschka malen zu lassen… Weidinger/Strobl - aus der angeführten Literatur …Nach Mitteilung der Dargestellten wollten ihre Eltern das Porträt nicht erwerben. Sie zahlten Kokoschka aber die Hälfte des ausgemachten Preises in Höhe von 250 Kronen als Entschädigung. In seinem Buch »Semmering 1912« schildert Altenberg die Begebenheit folgendermaßen: »Der Maler kam. Da sagten die Damen: ›Was finden Sie denn so Besonderes an dieser 6jährigen Sonja Dungyersky, die Sie jetzt malen für 500 Kronen? Sie ist doch viel unliebenswürdiger, eigenwilliger, unsanfter als die meisten anderen reizenden Kindchen hier?‹ Der Maler: ›Ich male sie von heute an umsonst, verstehen Sie mich, umsonst! Für mich und die Welt!... ich werde sie malen auf einem niedrigen, schmiedeeisernen, schweren Throne, mit ihren braunen Gazellenbeinen und ihren braungoldenen Locken! Umgeben von gebleichten Tartarenschädeln … Das Ganze heißt: ›Kleine winzige Tartarenkönigin, Wildkatze, Besiegerin‹!«... Aus: Winkler/Erling, Oskar Kokoschka Die Gemälde 1906–1929
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