Beschreibung:

PIETER DE RING (um 1615 Leiden 1660) Stillleben mit Pfirsichen, Trauben, Kirschen, Zitrone und Garnelen auf einem Tisch. Um 1658. Öl auf Leinwand. Rechts auf dem Tisch mit Ring signiert. 47,2 × 40,8 cm. Provenienz: - Auktion Christie's, New York, 15.1.1988, Los 112. - Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg, 1988. - Schweizer Privatsammlung. Vor einem dunklen Hintergrund wird dem Betrachter ein Stillleben mit einem kunstvollen, überlegten Aufbau präsentiert. Auf einer hölzernen Tischplatte, die fast gänzlich von einer blauen Samtdecke mit goldener Fransenbordüre bedeckt ist, sind verschiedenste Früchte angerichtet. Mittig in einer grossen Wan-Li-Schale befinden sich frisch gepflückte Erdbeeren, gerahmt von weissen und roten Trauben, an denen noch das Weinlaub hängt. Auf einem flachen Zinnteller im Vordergrund liegen neben einigen Pfirsichen und Kirschen fünf Garnelen. Ein grosser Römer, der halb mit Wein gefüllt und mit einem Kirschzweig geschmückt ist, füllt den Platz zwischen Zinnteller und Schale. Rechts davon liegen eine angeschnittene Zitrone und ein Ring. Mit diesem Ring pflegte der niederländische Maler Pieter de Ring in Anspielung auf seinen Namen seine Bilder zu signieren. Auffallend an der Komposition sind die zahllosen Überschneidungen der einzelnen Stilllebenelementen, deren virtuose Handhabung die Komplexität des Aufbaus hervorhebt, ohne dessen Klarheit zu beeinträchtigen. Dazu kommt die ausgewogene Farbwahl, betont durch eine geschickte, weiche Lichtführung und feine Nuancierungen, die dem Gemälde den Charakter eines Kabinettbildes verleihen. Eine im Aufbau ähnliche Komposition mit Berkemeyer, Kirschen, Trauben und Pfirsichen befindet sind im Städel Museum in Frankfurt (Inv.-Nr. 1277) und eine 1658 entstandene Komposition mit Berkemeyer, Erdbeeren in einer Wan-Li-Schale, Trauben und Pfirsichen befindet sich im Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam (Inv.-Nr. 2169 OK). In vielen Bildern de Rings ist der Einfluss seines Lehrers Jan Davidsz. De Heem (1606–1684) spürbar, jedoch gelingt es ihm, vor allem in den kleineren Formaten, eine eigene künstlerische Virtuosität zu finden, so auch in dem hier angebotenen Gemälde aus seinem Reifewerk. Dr. Fred G. Meijer bestätigt die Eigenhändigkeit anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken und datiert das hier angebotene Werk um 1658.