PENDULE "AUX TÊTES DE BÉLIER" Louis XVI, Paris, um 1790. Die Bronzen aus einer Pariser Meisterwerkstatt. Das Zifferblatt signiert Bourdier (Jean Simon Bourdier Meister 1787) sowie unten mittig bezeichnet DUB (Etienne Gobin, Emailleur, genannt Dubuisson, 1731–ca. 1815). "Carrara" sowie "Griotte Rouge"-Marmor. Vasenförmiges Gehäuse mit Blütenaufsatz und markanten seitlichen Widderköpfen auf geschweiften Beinen mit Bocksfüssen und Bastionssockel auf Kreiselfüssen. Fein bemaltes, teils vergoldetes Emailzifferblatt (restauriert) mit römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen sowie Datum (Revolutionskalender). Drei feine, teils durchbrochene und vergoldete Zeiger. Ankerwerk mit Graham-Gang und 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Vergoldete Bronzebeschläge und -applikationen in Form von Maskaron, Blattwerk, Rosetten, Girlanden und Zierfries. 30 × 22 × 61 cm. Werk, Zifferblatt und Gehäuse wohl später zusammengefügt. Werk mit Reparaturen und Anpassungen. Marmor mit wenigen Randausbrüchen und kleinen Reparaturen. Glas mit Kratzern. Provenienz: Privatbesitz, Schweiz. Die Bronzezierde mit Widderköpfen findet sich auch auf einer formähnlichen Pendule wieder, welche bei Elke Niehüser abgebildet ist (Vgl. Elke Niehüser, Die Französische Bronzeuhr, S. 265, Abb. 1332.) Eine weitere formähnliche Porzellanpendule mit vergleichbaren Bronzen ist Teil der Sammlungen des Victoria & Albert Museum in London (Inv.-Nr. 1005-1882) und abgebildet in: O. Brackett, Catalogue of the Kones Collection, London 1922; I, Tafel 60 (Nr. 259). Eine ähnliche Pendule mit identischen Widderköpfen und Tatzen ist abgebildet in: S. de Ricci, Louis XVI Furniture, New York o.J.; S. 269. Die Bronzen der erwähnten Pendulen werden allesamt P. Gouthière zugeschrieben. Etienne Gobin, genannt Dubuisson, war nebst Joseph Coteau einer der talentiertesten Emailleure jener Epoche. Er wurde in Lunéville geboren und arbeitete zunächst als Porzellanmaler in Strassburg und Chantilly. 1756-1759 war er für die Manufacture de Sèvres tätig und spezialisierte sich auf das Bemalen von Uhrgehäusen und Emailzifferblättern. Seine ausserordentlich feinen Arbeiten verkaufte er vor allem Uhrmachern wie Dieudonné Kinable - berühmt für seine Lyrapendulen - und Robert Robin dem Hoflieferanten des Königs Louis XVI.
PENDULE "AUX TÊTES DE BÉLIER" Louis XVI, Paris, um 1790. Die Bronzen aus einer Pariser Meisterwerkstatt. Das Zifferblatt signiert Bourdier (Jean Simon Bourdier Meister 1787) sowie unten mittig bezeichnet DUB (Etienne Gobin, Emailleur, genannt Dubuisson, 1731–ca. 1815). "Carrara" sowie "Griotte Rouge"-Marmor. Vasenförmiges Gehäuse mit Blütenaufsatz und markanten seitlichen Widderköpfen auf geschweiften Beinen mit Bocksfüssen und Bastionssockel auf Kreiselfüssen. Fein bemaltes, teils vergoldetes Emailzifferblatt (restauriert) mit römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen sowie Datum (Revolutionskalender). Drei feine, teils durchbrochene und vergoldete Zeiger. Ankerwerk mit Graham-Gang und 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Vergoldete Bronzebeschläge und -applikationen in Form von Maskaron, Blattwerk, Rosetten, Girlanden und Zierfries. 30 × 22 × 61 cm. Werk, Zifferblatt und Gehäuse wohl später zusammengefügt. Werk mit Reparaturen und Anpassungen. Marmor mit wenigen Randausbrüchen und kleinen Reparaturen. Glas mit Kratzern. Provenienz: Privatbesitz, Schweiz. Die Bronzezierde mit Widderköpfen findet sich auch auf einer formähnlichen Pendule wieder, welche bei Elke Niehüser abgebildet ist (Vgl. Elke Niehüser, Die Französische Bronzeuhr, S. 265, Abb. 1332.) Eine weitere formähnliche Porzellanpendule mit vergleichbaren Bronzen ist Teil der Sammlungen des Victoria & Albert Museum in London (Inv.-Nr. 1005-1882) und abgebildet in: O. Brackett, Catalogue of the Kones Collection, London 1922; I, Tafel 60 (Nr. 259). Eine ähnliche Pendule mit identischen Widderköpfen und Tatzen ist abgebildet in: S. de Ricci, Louis XVI Furniture, New York o.J.; S. 269. Die Bronzen der erwähnten Pendulen werden allesamt P. Gouthière zugeschrieben. Etienne Gobin, genannt Dubuisson, war nebst Joseph Coteau einer der talentiertesten Emailleure jener Epoche. Er wurde in Lunéville geboren und arbeitete zunächst als Porzellanmaler in Strassburg und Chantilly. 1756-1759 war er für die Manufacture de Sèvres tätig und spezialisierte sich auf das Bemalen von Uhrgehäusen und Emailzifferblättern. Seine ausserordentlich feinen Arbeiten verkaufte er vor allem Uhrmachern wie Dieudonné Kinable - berühmt für seine Lyrapendulen - und Robert Robin dem Hoflieferanten des Königs Louis XVI.
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