Papageienallee
Pastell. Rechts unten signiert. Auf leichtem, chamoisfarbenem Karton. 30,8 x 41,3 cm (12,1 x 16,2 in), blattgroß. Die von meisterlichen Lichtreflexen erfüllten Pastelle Liebermanns, welche das gesellschaftliche Leben in freier Natur um 1900 sicherem Strich einfangen, gehören zu den gefragtesten Arbeiten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt (quelle:www.artnet.de). Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Frau Drs. Margreet Nouwen, Berlin, mündlich bestätigt. Sie wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Pastelle, Aquarelle und Gouachen aufgenommen. PROVENIENZ: Kunsthandlung Julius Böhler, München. Privatsammlung. AUSSTELLUNG: "Nichts trügt weniger als der Schein". Max Liebermann der deutsche Impressionist, Kunsthalle Bremen, 16.12.1995-24.3.1996, Kat.Nr. 84 (mit Farbtafel auf S. 191). LITERATUR: Vgl. Erich Hancke, Max Liebermann Sein Leben und seine Werke, Berlin 1914, S. 403f. Bereits als Neunjähriger beginnt Max Liebermann seine unmittelbare Umgebung mit Stift und Papier einzufangen. Als der renommierte Berliner Maler Carl Steffeck Zeichnungen des 15-Jährigen zu sehen bekommt, rät er entgegen den Wünschen der Eltern, dieses Talent unbedingt zu fördern. Er erteilt dem Jungen ersten Unterricht und ermuntert ihn zum Besuch der Weimarer Akademie. Liebermann studiert dort dreieinhalb Jahre bis 1872. Eine Reise nach Düsseldorf führt den jungen Künstler 1871 zu Mihály Munkácsy einem dort lebenden ungarischen Maler, dessen Realismus ihn begeistert. Unter diesem Eindruck entsteht noch im selben Jahr sein erstes großes Bild "Die Gänserupferinnen". Die ungeschönte Wirklichkeit darin, die bei Kritikern auf herbe Ablehnung stößt, wird von nun an charakteristisch für Liebermanns Darstellungsweise. Die Jahre 1873 bis 1878 verbringt er in Paris und dem Künstlerort Barbizon. Liebermann beschäftigt sich mit der Kunst Millets, dessen Bilder von der Arbeit des einfachen Menschen auf dem Land ihn nachhaltig beeinflussen. Seit seinem ersten Aufenthalt in Holland im Jahr 1871 reist Liebermann regelmäßig dorthin. Er findet hier die geeigneten Motive zu mehreren seiner wichtigsten Werke. Durch sein Engagement, in unpathetischer Schlichtheit das Leben und die Arbeit des einfachen Menschen zur Kunst zu erheben, muss Liebermann stets um Anerkennung kämpfen. Erst als er sich zunehmend Motiven und Szenen aus dem Leben des gehobenen Bürgertums zuwendet, wird er zu einem gefeierten und gesuchten Maler des liberalen Bürgertums der Jahrhundertwende. Die Jahre 1878 bis 1884 verbringt Liebermann in München, bevor er 1884 in seine Geburtsstadt Berlin zurückkehrt. Doch nicht nur als Künstler, sondern auch als Kunstpolitiker nimmt Liebermann einen hohen Rang ein. Bereits Anfang 1892 gehört er zu den Mitgliedern der ersten Sezession Deutschlands, deren Berliner Vorsitz er in den Jahren 1898 bis 1911 innehat. Die reizvolle Szene einer belebten Allee mit den zwischen den Bäumen zur Schau gestellten Papageien wird gleich von zwei deutschen Malern bearbeitet. Um 1900 bis 1902 interessieren sich sowohl Max Liebermann als auch Max Slevogt für dieses Sujet, Liebermann in den Niederlanden und Slevogt im Zoo zu Frankfurt am Main. Liebermann malt bereits 1881 einen Papageienmann. Um 1900 nimmt er das Thema wieder auf, um sich nun auf die Papageienallee im Zoologischen Garten von Amsterdam zu konzentrieren. "Nachdem Liebermann mehrere Studien des Wärters gemalt hatte [..], beschäftigte ihn die Allee als Ganzes, in ihrer Vertiefung, von den warmen Strahlen der Nachmittagssonne durchleuchtet, mit den bunten Flecken der Papageien gehöht, und belebt von den hellen, farbigen Kleidern der Spaziergänger. Er machte zunächst einige Studien in Pastell [..] und begann nach ihnen das Bild mit einer Energie, die ihn ein wahres Feuerwerk von Farben veranstalten ließ" (Erich Hancke, Max Liebermann Sein Leben und seine Werke, Berlin 1914, S. 403). In unserem vorbereitenden Pastell, das in seiner Farbigkeit eine ganz eigene Sprache entwickelt, si
Papageienallee
Pastell. Rechts unten signiert. Auf leichtem, chamoisfarbenem Karton. 30,8 x 41,3 cm (12,1 x 16,2 in), blattgroß. Die von meisterlichen Lichtreflexen erfüllten Pastelle Liebermanns, welche das gesellschaftliche Leben in freier Natur um 1900 sicherem Strich einfangen, gehören zu den gefragtesten Arbeiten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt (quelle:www.artnet.de). Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Frau Drs. Margreet Nouwen, Berlin, mündlich bestätigt. Sie wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Pastelle, Aquarelle und Gouachen aufgenommen. PROVENIENZ: Kunsthandlung Julius Böhler, München. Privatsammlung. AUSSTELLUNG: "Nichts trügt weniger als der Schein". Max Liebermann der deutsche Impressionist, Kunsthalle Bremen, 16.12.1995-24.3.1996, Kat.Nr. 84 (mit Farbtafel auf S. 191). LITERATUR: Vgl. Erich Hancke, Max Liebermann Sein Leben und seine Werke, Berlin 1914, S. 403f. Bereits als Neunjähriger beginnt Max Liebermann seine unmittelbare Umgebung mit Stift und Papier einzufangen. Als der renommierte Berliner Maler Carl Steffeck Zeichnungen des 15-Jährigen zu sehen bekommt, rät er entgegen den Wünschen der Eltern, dieses Talent unbedingt zu fördern. Er erteilt dem Jungen ersten Unterricht und ermuntert ihn zum Besuch der Weimarer Akademie. Liebermann studiert dort dreieinhalb Jahre bis 1872. Eine Reise nach Düsseldorf führt den jungen Künstler 1871 zu Mihály Munkácsy einem dort lebenden ungarischen Maler, dessen Realismus ihn begeistert. Unter diesem Eindruck entsteht noch im selben Jahr sein erstes großes Bild "Die Gänserupferinnen". Die ungeschönte Wirklichkeit darin, die bei Kritikern auf herbe Ablehnung stößt, wird von nun an charakteristisch für Liebermanns Darstellungsweise. Die Jahre 1873 bis 1878 verbringt er in Paris und dem Künstlerort Barbizon. Liebermann beschäftigt sich mit der Kunst Millets, dessen Bilder von der Arbeit des einfachen Menschen auf dem Land ihn nachhaltig beeinflussen. Seit seinem ersten Aufenthalt in Holland im Jahr 1871 reist Liebermann regelmäßig dorthin. Er findet hier die geeigneten Motive zu mehreren seiner wichtigsten Werke. Durch sein Engagement, in unpathetischer Schlichtheit das Leben und die Arbeit des einfachen Menschen zur Kunst zu erheben, muss Liebermann stets um Anerkennung kämpfen. Erst als er sich zunehmend Motiven und Szenen aus dem Leben des gehobenen Bürgertums zuwendet, wird er zu einem gefeierten und gesuchten Maler des liberalen Bürgertums der Jahrhundertwende. Die Jahre 1878 bis 1884 verbringt Liebermann in München, bevor er 1884 in seine Geburtsstadt Berlin zurückkehrt. Doch nicht nur als Künstler, sondern auch als Kunstpolitiker nimmt Liebermann einen hohen Rang ein. Bereits Anfang 1892 gehört er zu den Mitgliedern der ersten Sezession Deutschlands, deren Berliner Vorsitz er in den Jahren 1898 bis 1911 innehat. Die reizvolle Szene einer belebten Allee mit den zwischen den Bäumen zur Schau gestellten Papageien wird gleich von zwei deutschen Malern bearbeitet. Um 1900 bis 1902 interessieren sich sowohl Max Liebermann als auch Max Slevogt für dieses Sujet, Liebermann in den Niederlanden und Slevogt im Zoo zu Frankfurt am Main. Liebermann malt bereits 1881 einen Papageienmann. Um 1900 nimmt er das Thema wieder auf, um sich nun auf die Papageienallee im Zoologischen Garten von Amsterdam zu konzentrieren. "Nachdem Liebermann mehrere Studien des Wärters gemalt hatte [..], beschäftigte ihn die Allee als Ganzes, in ihrer Vertiefung, von den warmen Strahlen der Nachmittagssonne durchleuchtet, mit den bunten Flecken der Papageien gehöht, und belebt von den hellen, farbigen Kleidern der Spaziergänger. Er machte zunächst einige Studien in Pastell [..] und begann nach ihnen das Bild mit einer Energie, die ihn ein wahres Feuerwerk von Farben veranstalten ließ" (Erich Hancke, Max Liebermann Sein Leben und seine Werke, Berlin 1914, S. 403). In unserem vorbereitenden Pastell, das in seiner Farbigkeit eine ganz eigene Sprache entwickelt, si
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