Auktionsarchiv: Los-Nr. 123

Paar dreiflammige Tischleuchter

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 123

Paar dreiflammige Tischleuchter

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Paar dreiflammige Tischleuchter
Feuervergoldete Bronze/Messing, entfärbtes geschliffenes Glas, weißer Marmor. Spiralig gedrehtes Rohr mit dichtem Prismenbehang, als Bekrönung eine geschlossene Knospe. H ca. 73 cm.
Berlin, Werner & Mieth, zugeschrieben, 1800er bis 1810er Jahre.Die beiden Berliner Christian Gottlieb Werner (um 1751 - 1831) und Gottfried Mieth (um 1761 - um 1834) begannen in der Königlichen Porzellanmanufaktur als Modellierer und Bossierer. 1791 machten sie sich selbstständig mit der Idee zu einer „Bronze und Kunstsachen Fabrik“ und gründeten zusammen mit dem Gelbgießermeister Friedrich Luckau jun. eine Sozietät. Die Werkstatt befand sich in der Leipziger Straße; 1801 bezogen sie ein Gebäude in der Jägerstraße. Die besondere Qualität der Produkte zielte auf ein internationales, herrschaftliches und wohlhabendes Käuferpublikum.
Der Betrieb wurde nach englischem Vorbild arbeitsteilig organisiert, mit kostensparender Vorproduktion von Einzelteilen. Das Käuferpublikum konnte aus den Katalogen oder auch ein individuelles Stück bestellen. Für die Bekanntheit von Werner & Mieth sorgten die Einzelanfertigungen für den preußischen Hof, die am Anfang ihrer Karriere standen. Wilhelmine von Lichtenau, die Mätresse König Friedrich Wilhelms II., hatte schon im Frühjahr 1793 Kronleuchter und Bronzeobjekte bestellt und führte die beiden Unternehmer bei Hof ein. Darauf folgten Aufträge für die königlichen Palais' Unter den Linden und die Winterkammern in Schloss Charlottenburg. Werner & Mieth konnten später Hans Christian Genelli (1763 - 1823) und Karl Friedrich Schinkel (1781 - 1841) als Entwerfer gewinnen, unterhielten schließlich Warenlager in Berlin, Hamburg, Leipzig, Breslau und London und lieferten auch nach St. Petersburg.
Die Forschung zu Werner & Mieth wurde initiiert von Frank C. Möller, der an einer Publikation zu diesem Thema arbeitet.LiteraturhinweiseVgl. Klappenbach, Kronleuchter des 17. bis 20. Jahrhunderts aus Messing, "bronze d’oré", Zinkguss, Porzellan, Holz, Geweih, Bernstein und Glas, Berlin-Brandenburg-Regensburg 2019, Abb. 109, der Entwurf des Kronleuchters von Werner & Mieth für das "Lila Zimmer" der Residenz Jérôme Bonapartes von 1811, ebenfalls mit spiralig gedrehten Armen und identischem Prismenbehang.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 123
Auktion:
Datum:
Auktionshaus:
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Paar dreiflammige Tischleuchter
Feuervergoldete Bronze/Messing, entfärbtes geschliffenes Glas, weißer Marmor. Spiralig gedrehtes Rohr mit dichtem Prismenbehang, als Bekrönung eine geschlossene Knospe. H ca. 73 cm.
Berlin, Werner & Mieth, zugeschrieben, 1800er bis 1810er Jahre.Die beiden Berliner Christian Gottlieb Werner (um 1751 - 1831) und Gottfried Mieth (um 1761 - um 1834) begannen in der Königlichen Porzellanmanufaktur als Modellierer und Bossierer. 1791 machten sie sich selbstständig mit der Idee zu einer „Bronze und Kunstsachen Fabrik“ und gründeten zusammen mit dem Gelbgießermeister Friedrich Luckau jun. eine Sozietät. Die Werkstatt befand sich in der Leipziger Straße; 1801 bezogen sie ein Gebäude in der Jägerstraße. Die besondere Qualität der Produkte zielte auf ein internationales, herrschaftliches und wohlhabendes Käuferpublikum.
Der Betrieb wurde nach englischem Vorbild arbeitsteilig organisiert, mit kostensparender Vorproduktion von Einzelteilen. Das Käuferpublikum konnte aus den Katalogen oder auch ein individuelles Stück bestellen. Für die Bekanntheit von Werner & Mieth sorgten die Einzelanfertigungen für den preußischen Hof, die am Anfang ihrer Karriere standen. Wilhelmine von Lichtenau, die Mätresse König Friedrich Wilhelms II., hatte schon im Frühjahr 1793 Kronleuchter und Bronzeobjekte bestellt und führte die beiden Unternehmer bei Hof ein. Darauf folgten Aufträge für die königlichen Palais' Unter den Linden und die Winterkammern in Schloss Charlottenburg. Werner & Mieth konnten später Hans Christian Genelli (1763 - 1823) und Karl Friedrich Schinkel (1781 - 1841) als Entwerfer gewinnen, unterhielten schließlich Warenlager in Berlin, Hamburg, Leipzig, Breslau und London und lieferten auch nach St. Petersburg.
Die Forschung zu Werner & Mieth wurde initiiert von Frank C. Möller, der an einer Publikation zu diesem Thema arbeitet.LiteraturhinweiseVgl. Klappenbach, Kronleuchter des 17. bis 20. Jahrhunderts aus Messing, "bronze d’oré", Zinkguss, Porzellan, Holz, Geweih, Bernstein und Glas, Berlin-Brandenburg-Regensburg 2019, Abb. 109, der Entwurf des Kronleuchters von Werner & Mieth für das "Lila Zimmer" der Residenz Jérôme Bonapartes von 1811, ebenfalls mit spiralig gedrehten Armen und identischem Prismenbehang.

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