Beschreibung:

Paar außergewöhnliche Girandolen mit großen Meissener Figuren von musealer Qualität Feuervergoldete und fein ziselierte Pariser Louis XV-Bronzemontierung. 3-flg.; Stark reliefplastischer, von vier großen Blattvoluten getragener und oberhalb profilierter Sockel. Rückseitig aufsteigende, sich verzweigende Blattranken als geschwungene Leuchterarme, in blütenreliefierter Tülle mit blattförmiger Traufschale endend. Schauseitig, auf einem mit plastischen Blüten und Blättern belegtem, naturalistisch gestaltetem Sockel stehende junge Magd in weißem Kleid mit purpurfarben gesäumter, von Indianischen Blüten gemusterter, hellgelber Schürze sowie schwarz-roter Haube, auf dem Rücken einen großen Korb als Blumensteckvase tragend. Als Gegenstück ein Leuchter mit stehendem Kavalier mit einem von Blüten besetzten Hut, das linke Bein auf einen am Boden liegenden Kürbis gestellt. In den Händen einen großen Blumenkorb mit Sulkowsky-Flechtmusterrelief haltend. Polychrome Malerei mit teilw. reicher Goldstaffage. Entw. Johann Joachim Kaendler, um 1740 - 1744. Teilw. Sammlungsetikett. Ges.-H. 58 cm. Figuren-H. 26 cm - 28 cm. Äußerst gekonnte, stilistische Symbiose von meisterhaft gearbeiteter, französischer Bronzemontierung und großen Meissener Porzellanfiguren, Charakteristikum der "Merchands mercies", französischer Händler von Luxusgütern im Paris des 18. Jh.; Derartige Prunkstücke wurden vorzugsweise in reich ausgestatteten Kabinetträumen von Financiers oder in höfischen Sammlungen aufgestellt. Vgl. Kat. Blaauwen, Meissen Porcelain in the Rijkymuseum, Nr. 320f.; Rückert, Nr. 899; Berling, Taf. 8. Vergleichbare Ausführungen befinden sich in internationalen Museen, u.a. im Victoria and Albert Museum in London, Fine Arts Museum in San Francisco, Nationalmuseum Capodimonte in Neapel und Wadsworth Atheneum Museum in Hartford. A pair of large three-flammed gilt-bronze candelabras with Meissen porcelain figures of a woman with basket on her back and a young cavalier with flower basket. Meissen. Um 1745.