"OTTI BERGER 1898 Zmajevac (ehem. Österreich-Ungarn) - 1944 KZ Auschwitz MUSIK (1927) Rötel- und Kohlezeichnung auf bräunlichem Papier. SM 15,3 x 11,7 cm (R. 36 x 27,5 cm). Unten rechts auf dem Passepartout handsigniert und datiert 'Berger; (19)27'. Unten links auf dem Passepartout bezeichnet 'Musik'. Part. gebräunt. Im Passepartout und hinter Glas gerahmt. ''Man muss nicht unbedingt Bilder malen, um ein Künstler zu sein'', glaubte Otti Berger und begann Ende der 1920er Jahre eine vielversprechende Karriere als Textilkünstlerin. Das ''herkömmliche'' sei ''ja nie Kunst'', befand die bekennende Avantgardistin, die heute zu den Wegbereiterinnen des Textildesigns gezählt wird. Nachdem Berger von 1922 bis 1926 die Königliche Kunstakademie und Kunstgewerbeschule in Zagreb besuchte, ging sie kurz darauf an das Bauhaus in Dessau. Anfang 1927 schrieb sie sich offiziell in den Vorkurs unter der Leitung von László Moholy-Nagy ein und nahm am Unterricht von Paul Klee und Wassily Kandinsky teil. In jener Zeit wird vermutlich auch die hier präsentierte, äußerst seltene zeichnerische Arbeit Bergers entstanden sein, welche einen deutlichen Einfluss zu dem konstruktivistischen und geometrischen Schaffen Kandinskys jener Zeit aufzeigt. Danach ging Berger an die Werkstatt für Weberei, in der sie 1930 ihren Abschluss erlangte. Im Herbst 1931 übernahm sie, auf Empfehlung der Meisterin der Webereiwerkstatt Gunta Stölzl die Leitung der Klasse. 1932 verließ Berger das Bauhaus und eröffnete ihr eigenes ''Textil-Atelier'' in Berlin, wo sie erfolgreiche Kooperationen mit zahlreichen Textilunternehmen aufbaute. Kurz darauf war sie jedoch gezwungen, ihr Geschäft zu schließen, da sie 1936 aufgrund ihrer jüdischen Abstammung Arbeitsverbot in Deutschland erhielt. Der Versuch, in die USA zu emigrieren, scheiterte, weshalb sie 1938 in ihre Heimatstadt Zmajevac zurückkehrte. Im April 1944 wurde sie zusammen mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert, wo sie kurze Zeit später starb (Vgl.: https://www.bauhaus100.de/das-bauhaus/koepfe/meister-und-lehrende/otti-berger/). Provenienz: Rheinische Privatsammlung."
"OTTI BERGER 1898 Zmajevac (ehem. Österreich-Ungarn) - 1944 KZ Auschwitz MUSIK (1927) Rötel- und Kohlezeichnung auf bräunlichem Papier. SM 15,3 x 11,7 cm (R. 36 x 27,5 cm). Unten rechts auf dem Passepartout handsigniert und datiert 'Berger; (19)27'. Unten links auf dem Passepartout bezeichnet 'Musik'. Part. gebräunt. Im Passepartout und hinter Glas gerahmt. ''Man muss nicht unbedingt Bilder malen, um ein Künstler zu sein'', glaubte Otti Berger und begann Ende der 1920er Jahre eine vielversprechende Karriere als Textilkünstlerin. Das ''herkömmliche'' sei ''ja nie Kunst'', befand die bekennende Avantgardistin, die heute zu den Wegbereiterinnen des Textildesigns gezählt wird. Nachdem Berger von 1922 bis 1926 die Königliche Kunstakademie und Kunstgewerbeschule in Zagreb besuchte, ging sie kurz darauf an das Bauhaus in Dessau. Anfang 1927 schrieb sie sich offiziell in den Vorkurs unter der Leitung von László Moholy-Nagy ein und nahm am Unterricht von Paul Klee und Wassily Kandinsky teil. In jener Zeit wird vermutlich auch die hier präsentierte, äußerst seltene zeichnerische Arbeit Bergers entstanden sein, welche einen deutlichen Einfluss zu dem konstruktivistischen und geometrischen Schaffen Kandinskys jener Zeit aufzeigt. Danach ging Berger an die Werkstatt für Weberei, in der sie 1930 ihren Abschluss erlangte. Im Herbst 1931 übernahm sie, auf Empfehlung der Meisterin der Webereiwerkstatt Gunta Stölzl die Leitung der Klasse. 1932 verließ Berger das Bauhaus und eröffnete ihr eigenes ''Textil-Atelier'' in Berlin, wo sie erfolgreiche Kooperationen mit zahlreichen Textilunternehmen aufbaute. Kurz darauf war sie jedoch gezwungen, ihr Geschäft zu schließen, da sie 1936 aufgrund ihrer jüdischen Abstammung Arbeitsverbot in Deutschland erhielt. Der Versuch, in die USA zu emigrieren, scheiterte, weshalb sie 1938 in ihre Heimatstadt Zmajevac zurückkehrte. Im April 1944 wurde sie zusammen mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert, wo sie kurze Zeit später starb (Vgl.: https://www.bauhaus100.de/das-bauhaus/koepfe/meister-und-lehrende/otti-berger/). Provenienz: Rheinische Privatsammlung."
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