Ohne Titel
Ohne Titel. Ca. 1987. Acryl auf Leinwand. Mittig unten signiert. 230 x 160 cm (90,5 x 62,9 in). [KP]. Wir danken Herrn Pierre Vasarely, Alleinerbe und Erbe des Urheberrechts Victor Vasarelys, für die mündliche Bestätigung der Authentizität des Werkes. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis des Künstlers, bearbeitet von der Fondation Vasarely, Aix-en-Provence, aufgenommen. Victor Vasarely wird am 9. April 1906 in Pécs, Ungarn, als Gyözö Vásárhelyi geboren. 1927 beginnt Vasarely seine künstlerische Ausbildung an einer privaten Zeichenschule in Budapest. Im folgenden Jahr wechselt er zur Ausbildungsstätte "Mühely" (dt. "Werkstatt") unter der Leitung von Sándor Bortnyik an der in erster Linie das Gedankengut des Bauhauses vermittelt wird. Nach seiner Übersiedelung nach Paris 1930 arbeitet Vasarely erfolgreich als Gebrauchsgrafiker und erforscht dabei systematisch die optischen und emotionalen Möglichkeiten verschiedener grafischer Mittel. Dies bringt ihn 1947 zu der Erkenntnis, dass mit geometrischen Mitteln Sinnesempfindungen hervorgerufen werden können, die neue Ideen über Raum, Materie und Energie vermitteln. Er entwickelt eine eigenständige geometrische Abstraktion, deren Variationen zu optischen Bildmustern mit kinetischen Effekten führen. In einem Gitterwerk ordnet der Künstler geometrische Formen in leuchtenden Farben so an, dass dabei für das Auge der Eindruck einer fluktuierenden Bewegung entsteht. Vasarely trägt damit wesentlich zur Entstehung der Op-Art bei. Optische Täuschungen, die aus dem Arrangement geometrisch-abstrakter Elemente entstehen, begleiten Victor Vasarely durch sein gesamtes Schaffen. Schon früh werden dabei Assoziationen an figürliche Motive wahrnehmbar. Im Spätwerk der 1980er Jahre widmet sich der Künstler, einer allgemeinen Entwicklung gemäß, zunehmend auch konkreteren Figurationen. Ein wiederkehrendes Thema Victor Vasarelys wird der Harlekin. Auch in unserem großformatigen Gemälde wölbt sich die Form eines tanzenden Clowns in kunstvoll imitierter Dreidimensionalität aus einem Schachbrettfeld hervor. Die farbliche Differenzierung der goldgelben Wölbung vom orange-braunen Grund trägt zur Konkretisierung der Figur ebenso bei wie die als abstrakte Farbflächen aufgesetzten Formen von Kopf, Händen und Füßen. Die Komposition, die Victor Vasarely ähnlich auch in einer Farbserigrafie umsetzt, erzeugt Figuration - jedoch allein mit den Mitteln abstrakter Kunst. Parallel zur Malerei und Grafik befasst sich Victor Vasarely zeitlebens auch mit ortsgebundenen Werken. Mit der Ausgestaltung der Universität in Caracas 1954 beginnt sein reges Engagement für die Kunst im öffentlichen Raum. Er entwirft Wandbilder aus Metall und Keramik, vor allem für Gebäude in Frankreich. Daneben sind seine Arbeiten von 1955 bis 1968 regelmäßig auf der Documenta zu sehen. Für die XX. Olympiade in München entwirft Vasarely das offizielle spiralenförmige Logo. Im Jahr 1976 gründet der Künstler die Fondation Vasarely in Aix-en-Provence, mit deren Hilfe 1981 ein Institut für zeitgenössische Formgestaltung und Architektur eingerichtet wird. 1976 eröffnet das Vasarely-Museum in seiner Geburtsstadt Pécs, ein zweites folgt 1987 in Schloß Zichy/Budapest. Victor Vasarely stirbt am 15. März 1997 in Paris, die von ihm gegründete Stiftung muss kurz darauf schließen. Durch die Aufarbeitung des Nachlasses Vasarelys durch seinen Sohn Pierre ist die Pflege der beliebten Bildwelt des Künstlers aber gesichert.
Ohne Titel
Ohne Titel. Ca. 1987. Acryl auf Leinwand. Mittig unten signiert. 230 x 160 cm (90,5 x 62,9 in). [KP]. Wir danken Herrn Pierre Vasarely, Alleinerbe und Erbe des Urheberrechts Victor Vasarelys, für die mündliche Bestätigung der Authentizität des Werkes. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis des Künstlers, bearbeitet von der Fondation Vasarely, Aix-en-Provence, aufgenommen. Victor Vasarely wird am 9. April 1906 in Pécs, Ungarn, als Gyözö Vásárhelyi geboren. 1927 beginnt Vasarely seine künstlerische Ausbildung an einer privaten Zeichenschule in Budapest. Im folgenden Jahr wechselt er zur Ausbildungsstätte "Mühely" (dt. "Werkstatt") unter der Leitung von Sándor Bortnyik an der in erster Linie das Gedankengut des Bauhauses vermittelt wird. Nach seiner Übersiedelung nach Paris 1930 arbeitet Vasarely erfolgreich als Gebrauchsgrafiker und erforscht dabei systematisch die optischen und emotionalen Möglichkeiten verschiedener grafischer Mittel. Dies bringt ihn 1947 zu der Erkenntnis, dass mit geometrischen Mitteln Sinnesempfindungen hervorgerufen werden können, die neue Ideen über Raum, Materie und Energie vermitteln. Er entwickelt eine eigenständige geometrische Abstraktion, deren Variationen zu optischen Bildmustern mit kinetischen Effekten führen. In einem Gitterwerk ordnet der Künstler geometrische Formen in leuchtenden Farben so an, dass dabei für das Auge der Eindruck einer fluktuierenden Bewegung entsteht. Vasarely trägt damit wesentlich zur Entstehung der Op-Art bei. Optische Täuschungen, die aus dem Arrangement geometrisch-abstrakter Elemente entstehen, begleiten Victor Vasarely durch sein gesamtes Schaffen. Schon früh werden dabei Assoziationen an figürliche Motive wahrnehmbar. Im Spätwerk der 1980er Jahre widmet sich der Künstler, einer allgemeinen Entwicklung gemäß, zunehmend auch konkreteren Figurationen. Ein wiederkehrendes Thema Victor Vasarelys wird der Harlekin. Auch in unserem großformatigen Gemälde wölbt sich die Form eines tanzenden Clowns in kunstvoll imitierter Dreidimensionalität aus einem Schachbrettfeld hervor. Die farbliche Differenzierung der goldgelben Wölbung vom orange-braunen Grund trägt zur Konkretisierung der Figur ebenso bei wie die als abstrakte Farbflächen aufgesetzten Formen von Kopf, Händen und Füßen. Die Komposition, die Victor Vasarely ähnlich auch in einer Farbserigrafie umsetzt, erzeugt Figuration - jedoch allein mit den Mitteln abstrakter Kunst. Parallel zur Malerei und Grafik befasst sich Victor Vasarely zeitlebens auch mit ortsgebundenen Werken. Mit der Ausgestaltung der Universität in Caracas 1954 beginnt sein reges Engagement für die Kunst im öffentlichen Raum. Er entwirft Wandbilder aus Metall und Keramik, vor allem für Gebäude in Frankreich. Daneben sind seine Arbeiten von 1955 bis 1968 regelmäßig auf der Documenta zu sehen. Für die XX. Olympiade in München entwirft Vasarely das offizielle spiralenförmige Logo. Im Jahr 1976 gründet der Künstler die Fondation Vasarely in Aix-en-Provence, mit deren Hilfe 1981 ein Institut für zeitgenössische Formgestaltung und Architektur eingerichtet wird. 1976 eröffnet das Vasarely-Museum in seiner Geburtsstadt Pécs, ein zweites folgt 1987 in Schloß Zichy/Budapest. Victor Vasarely stirbt am 15. März 1997 in Paris, die von ihm gegründete Stiftung muss kurz darauf schließen. Durch die Aufarbeitung des Nachlasses Vasarelys durch seinen Sohn Pierre ist die Pflege der beliebten Bildwelt des Künstlers aber gesichert.
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