Melanchthon, Philipp. Corpus Doctrinae Christianae. 10 (le. w.) nn., 351 num., 1 nn. Bl. Mit einer 8zeiligen und einer 7zeiligen Holzschnitt-Initialen. 31,3 x 19,6 cm. Reich blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (Ecken teils berieben und bestoßen, kleine Bezugsfehlstellen, Gelenke gebrochen, stärker gebräunt, beschabt und bestoßen, Kapitale abgeschürft bzw. verstärkt) über abgefasten Holzdeckeln mit zwei ziselierten Messingschließen. Wittenberg, o. Dr. (d. i. Johann Schwertel), 1565. VD16 M 2907. Nicht bei Adams. Nicht im STC. – Späte niederdeutsche Ausgabe des vielaufgelegten Hauptwerks Philipp Melanchthons (1497-1560) zur evangelischen Glaubenslehre, die im Jahre 1560 zum ersten Mal erschienen ist. Sie enthält die wichtigsten Schriften der lutherisch-reformierten Kirche, darunter die Confessio Augustana, die Apologia und die Confessio Saxonica. Verso Titelblatt das große ganzseitige Wappen des Herzogtums Pommern. – Blasser Wasserrand, minimal feuchtfleckig, insgesamt sehr sauber und frisch, schönes Exemplar in bemerkenswertem Einband. Der Vorderdeckel mit dem blindgeprägten Wappen des Herzogtums Pommern im Mittelfeld, mit dem Motto: "INSIGNIA DUCUM STETIN - ILLUSTRIS POM CASSU" auf dem Rückdeckel das Wappen des Heiligen Römischen Reiches: "SACRI ROMANI IMPERII INSIGNIA". Interessanterweise sind in dieser Auktion zwei Exemplare desselben Titels und derselben Ausgabe aus völlig unterschiedlichen Sammlungen eingeliefert worden (Losnummer 1087 und 1088), deren Einbände sich somit in Autopsie vergleichen lassen: Sie stammen von demselben Buchbinder, der noch bestimmt werden sollte. Die sich daraus ergebenden Fragen können die Buchwissenschaft und vor allem die Wissenschaft der Buchkunde erheblich weiterbringen: Gibt es noch mehr Exemplare gleicher Bindung? Handelt es sich um eine Art frühen Verlagseinband? Wurde etwa eine ganze Auflage gleich gebunden? Auch die Palmetten-Punzen, die Rolle mit den Cäsarenköpfen, die Akanthusschlingen und die Ziselierung der Messingschließen ist identisch bei beiden Bänden. Es handelt sich also sicherlich schon um eine frühe Art von "Fließbandproduktion", bei der mehrere Arbeiter in einzeln aufgeteilten Arbeitsschritten an den Objekten gleichzeitige arbeitete, wobei der eine das Holz zuschnitt, der nächste das Schweinzleder prägte und der dritte die Schließen herstellte.
Melanchthon, Philipp. Corpus Doctrinae Christianae. 10 (le. w.) nn., 351 num., 1 nn. Bl. Mit einer 8zeiligen und einer 7zeiligen Holzschnitt-Initialen. 31,3 x 19,6 cm. Reich blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (Ecken teils berieben und bestoßen, kleine Bezugsfehlstellen, Gelenke gebrochen, stärker gebräunt, beschabt und bestoßen, Kapitale abgeschürft bzw. verstärkt) über abgefasten Holzdeckeln mit zwei ziselierten Messingschließen. Wittenberg, o. Dr. (d. i. Johann Schwertel), 1565. VD16 M 2907. Nicht bei Adams. Nicht im STC. – Späte niederdeutsche Ausgabe des vielaufgelegten Hauptwerks Philipp Melanchthons (1497-1560) zur evangelischen Glaubenslehre, die im Jahre 1560 zum ersten Mal erschienen ist. Sie enthält die wichtigsten Schriften der lutherisch-reformierten Kirche, darunter die Confessio Augustana, die Apologia und die Confessio Saxonica. Verso Titelblatt das große ganzseitige Wappen des Herzogtums Pommern. – Blasser Wasserrand, minimal feuchtfleckig, insgesamt sehr sauber und frisch, schönes Exemplar in bemerkenswertem Einband. Der Vorderdeckel mit dem blindgeprägten Wappen des Herzogtums Pommern im Mittelfeld, mit dem Motto: "INSIGNIA DUCUM STETIN - ILLUSTRIS POM CASSU" auf dem Rückdeckel das Wappen des Heiligen Römischen Reiches: "SACRI ROMANI IMPERII INSIGNIA". Interessanterweise sind in dieser Auktion zwei Exemplare desselben Titels und derselben Ausgabe aus völlig unterschiedlichen Sammlungen eingeliefert worden (Losnummer 1087 und 1088), deren Einbände sich somit in Autopsie vergleichen lassen: Sie stammen von demselben Buchbinder, der noch bestimmt werden sollte. Die sich daraus ergebenden Fragen können die Buchwissenschaft und vor allem die Wissenschaft der Buchkunde erheblich weiterbringen: Gibt es noch mehr Exemplare gleicher Bindung? Handelt es sich um eine Art frühen Verlagseinband? Wurde etwa eine ganze Auflage gleich gebunden? Auch die Palmetten-Punzen, die Rolle mit den Cäsarenköpfen, die Akanthusschlingen und die Ziselierung der Messingschließen ist identisch bei beiden Bänden. Es handelt sich also sicherlich schon um eine frühe Art von "Fließbandproduktion", bei der mehrere Arbeiter in einzeln aufgeteilten Arbeitsschritten an den Objekten gleichzeitige arbeitete, wobei der eine das Holz zuschnitt, der nächste das Schweinzleder prägte und der dritte die Schließen herstellte.
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