JÄGER IN DEN DÜNEN - TRAINER MIT HUNDEN (1913)
Öl auf Leinwand 119,5 x 130 cm Bez. rechts unten: M. Liebermann 1913 Werkverzeichnis Nr. 1913/37 HUNTERS IN DUNES - COACH WITH DOGS (1913) Oil on canvas 47,1 x 51,2 in. Sign. lower right: M. Liebermann 1913 Catalogue raisonné n° 1913/37 Rückseitige Aufkleber und Notizen: Auf der Schutzpappe ein Klebezettel mit der Adresse der Galerie Frederic Zickel, New York; Klebezettel des Restaurators Gustav A. Berger, New York. Provenienz: Frederick Zickel, München-New York; Neumeister, München (1985); Sammlung Hans-Georg Karg. Ausstellungen: Max Liebermann 70. Geburtstag, Königliche Akademie der Künste, Berlin 1917, Nr. 176; Neumeister, 228. Auktion, München 26.6.1985, Nr. 584, Farbtaf. 6. Literatur: Harry David: “Liebermann als Tiermaler“, in: Vossische Zeitung, Nr. 106, 27.2.1914 (erwähnt mehrere Versionen des Motivs);Weltkunst, Jg. LV, 1985, Heft 12, Farbabb. S. 1757; Eberle 1996, Bd. 2, S. 883, Abb. S. 883, WV 1913/37. Ein Jäger, das Gewehr unter dem linken Arm, zieht mit seiner Meute von sechs Hunden durch die Dünen. Durch einen Artikel von Harry David (“Liebermann als Tiermaler“, in: Vossische Zeitung, Nr. 106, 27.2.1914) ist man sehr genau über die Findung des Motivs informiert. Ein holländischer Tabakmagnat hielt sich bei Noordwijk einen Hundezwinger und hatte Max Liebermann eingeladen, sich denselben anzusehen. In Begleitung des Journalisten und von Paul Cassirer, der in Noordwijk ein Sommerhaus besaß, machte Max Liebermann sich auf, um der Einladung zu folgen. Man kommt zu einem kleinen Schuppen, und “der dort angestellte schottische Jäger öffnete uns die Hütte. Da sahen wir acht ziemlich kleine, zottige Hunde, welche, grau oder weiß, mit schwarzen und braunen Flecken, durcheinander kläfften. Es waren sogenannte Spaniels, jene Zwergausgaben von Vorstehhunden, die aus Spanien stammen sollen und jetzt in England gezüchtet werden. Sie ähneln unseren Wachtelhunden, haben einen weichen, gewellten Behang, ziemlich runden Kopf und besonders lange Hängeohren. Sie wurden hier auf die Kaninchenjagd dressiert, und der Jäger führte uns denn auch einige der schönsten Exemplare in ihrer Arbeit vor. Die Nase der Tiere ist ausgezeichnet. [...] Dann gab es eine kleine Jagd, und es war besonders merkwürdig, wie der Jäger die Hunde ganz lautlos mit einem Wink der Hand, nach der sie sich beständig umsahen, leitete, so daß weder Pfiff noch Zuruf notwendig war. Die Jagd selbst schien Max Liebermann wenig zu interessieren, im Gegenteil störte ihn das Krachen der Schüsse jedesmal in der Betrachtung des Phänomens, wie im rosigen Licht der untergehenden Sonne die immer dunkler werdenden Körper der Hunde über das Graugelb der Dünen huschten - eine richtige Velasquez-Stimmung. Als die Sonne ins Meer gesunken war, koppelte der Jäger die Hunde zusammen und zog, die Flinte über der Schulter, mit diesem Gewimmel von 32 Hundebeinen über die Dünen dem Dorfe zu. Wir gingen hinterher, und nun fing schon gleich die Arbeit des Malers an. Er zog Skizzenbuch und Kohle aus der Tasche und begann, über das lockere Geschiebe der Sandhügel rasch dahinschreitend, Jäger und Hunde zu skizzieren. [...] Für den folgenden Morgen wurde dann mit der ganzen Hundegesellschaft in den Dünen ein Rendezvous verabredet, und hier entstand das prächtige Bild »Jäger mit Hunden in den Dünen«, welches vor kurzem die österreichische Staatsgalerie in Wien angekauft hat.“ Diese Fassung, eine von mehreren des Motivs, dürfte nach Studien im Berliner Atelier entstanden sein. (5906012)
JÄGER IN DEN DÜNEN - TRAINER MIT HUNDEN (1913)
Öl auf Leinwand 119,5 x 130 cm Bez. rechts unten: M. Liebermann 1913 Werkverzeichnis Nr. 1913/37 HUNTERS IN DUNES - COACH WITH DOGS (1913) Oil on canvas 47,1 x 51,2 in. Sign. lower right: M. Liebermann 1913 Catalogue raisonné n° 1913/37 Rückseitige Aufkleber und Notizen: Auf der Schutzpappe ein Klebezettel mit der Adresse der Galerie Frederic Zickel, New York; Klebezettel des Restaurators Gustav A. Berger, New York. Provenienz: Frederick Zickel, München-New York; Neumeister, München (1985); Sammlung Hans-Georg Karg. Ausstellungen: Max Liebermann 70. Geburtstag, Königliche Akademie der Künste, Berlin 1917, Nr. 176; Neumeister, 228. Auktion, München 26.6.1985, Nr. 584, Farbtaf. 6. Literatur: Harry David: “Liebermann als Tiermaler“, in: Vossische Zeitung, Nr. 106, 27.2.1914 (erwähnt mehrere Versionen des Motivs);Weltkunst, Jg. LV, 1985, Heft 12, Farbabb. S. 1757; Eberle 1996, Bd. 2, S. 883, Abb. S. 883, WV 1913/37. Ein Jäger, das Gewehr unter dem linken Arm, zieht mit seiner Meute von sechs Hunden durch die Dünen. Durch einen Artikel von Harry David (“Liebermann als Tiermaler“, in: Vossische Zeitung, Nr. 106, 27.2.1914) ist man sehr genau über die Findung des Motivs informiert. Ein holländischer Tabakmagnat hielt sich bei Noordwijk einen Hundezwinger und hatte Max Liebermann eingeladen, sich denselben anzusehen. In Begleitung des Journalisten und von Paul Cassirer, der in Noordwijk ein Sommerhaus besaß, machte Max Liebermann sich auf, um der Einladung zu folgen. Man kommt zu einem kleinen Schuppen, und “der dort angestellte schottische Jäger öffnete uns die Hütte. Da sahen wir acht ziemlich kleine, zottige Hunde, welche, grau oder weiß, mit schwarzen und braunen Flecken, durcheinander kläfften. Es waren sogenannte Spaniels, jene Zwergausgaben von Vorstehhunden, die aus Spanien stammen sollen und jetzt in England gezüchtet werden. Sie ähneln unseren Wachtelhunden, haben einen weichen, gewellten Behang, ziemlich runden Kopf und besonders lange Hängeohren. Sie wurden hier auf die Kaninchenjagd dressiert, und der Jäger führte uns denn auch einige der schönsten Exemplare in ihrer Arbeit vor. Die Nase der Tiere ist ausgezeichnet. [...] Dann gab es eine kleine Jagd, und es war besonders merkwürdig, wie der Jäger die Hunde ganz lautlos mit einem Wink der Hand, nach der sie sich beständig umsahen, leitete, so daß weder Pfiff noch Zuruf notwendig war. Die Jagd selbst schien Max Liebermann wenig zu interessieren, im Gegenteil störte ihn das Krachen der Schüsse jedesmal in der Betrachtung des Phänomens, wie im rosigen Licht der untergehenden Sonne die immer dunkler werdenden Körper der Hunde über das Graugelb der Dünen huschten - eine richtige Velasquez-Stimmung. Als die Sonne ins Meer gesunken war, koppelte der Jäger die Hunde zusammen und zog, die Flinte über der Schulter, mit diesem Gewimmel von 32 Hundebeinen über die Dünen dem Dorfe zu. Wir gingen hinterher, und nun fing schon gleich die Arbeit des Malers an. Er zog Skizzenbuch und Kohle aus der Tasche und begann, über das lockere Geschiebe der Sandhügel rasch dahinschreitend, Jäger und Hunde zu skizzieren. [...] Für den folgenden Morgen wurde dann mit der ganzen Hundegesellschaft in den Dünen ein Rendezvous verabredet, und hier entstand das prächtige Bild »Jäger mit Hunden in den Dünen«, welches vor kurzem die österreichische Staatsgalerie in Wien angekauft hat.“ Diese Fassung, eine von mehreren des Motivs, dürfte nach Studien im Berliner Atelier entstanden sein. (5906012)
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