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Auction archive: Lot number 208

Fritz Winter

Kunst nach 1945
9 Jun 2012
Estimate
€15,000
ca. US$18,789
Price realised:
€26,250
ca. US$32,881
Auction archive: Lot number 208

Fritz Winter

Kunst nach 1945
9 Jun 2012
Estimate
€15,000
ca. US$18,789
Price realised:
€26,250
ca. US$32,881
Beschreibung:

Lineare Spiegelung
Lineare Spiegelung. 1969. Öl auf Leinwand. Lohberg 2691. Rechts unten signiert und datiert. Verso nochmals signiert und datiert sowie betitelt. 60 x 70 cm (23,6 x 27,5 in). Das Gemälde "Lineare Spiegelung" gehört zu Fritz Winters gefragten abstrakten Kompositionen der 1960er Jahre und wird erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: www.artnet.de). PROVENIENZ: Sammlung Konrad Knoepfel, Nürnberg (auf dem Keilrahmen mit dem zweifachen Stempel). Privatsammlung Süddeutschland. Fritz Winter wird 1905 in Altenbögge bei Unna geboren. Nach einer Elektrikerlehre und einer sich anschließenden Tätigkeit als Bergmann widmet sich Fritz Winter ab Anfang der 1920er Jahre zunehmend der Malerei und der Zeichenkunst. 1927 bewirbt sich Winter erfolgreich am Bauhaus in Dessau und studiert dort die folgenden drei Jahre unter anderem bei Paul Klee Wassily Kandinsky, Josef Albers und Oskar Schlemmer 1928/29 nimmt Winter an der Ausstellung "Junge Bauhausmaler" teil. Zur gleichen Zeit macht der junge Künstler Bekanntschaft mit Ernst Ludwig und Erna Kirchner, bei denen er wiederholt in Davos zu Gast sein wird. Nach seinem Studium unterrichtet Winter an der Pädagogischen Akademie in Halle. 1933 folgt ein Umzug nach München, 1936 ein weiterer nach Dießen am Ammersee. In der Zeit des Nationalsozialismus wird Winters Kunst als "entartet" diffamiert, der Künstler erhält Malverbot. Bereits 1939 als Soldat an die Ostfront eingezogen, wird Winter mehrmals schwer verwundet. Im Zuge eines Erholungsaufenthaltes fertigt er die "Feldskizzen" an, die seine berühmte Werkgruppe "Triebkräfte der Erde" vorbereiten. Fritz Winter gerät kurz vor Kriegsende in russische Gefangenschaft, aus der er erst 1949 entlassen wird. Unmittelbar nach seiner Heimkehr ruft Winter gemeinsam mit anderen Künstlern die Gruppe "ZEN 49" ins Leben und findet schnell Anschluss an die europäische Avantgarde. Im Rückgriff auf seine vom Bauhaus beeinflussten Arbeiten der 1930er Jahre entwickelt der Künstler eine eigene Formensprache, die ihm neben dem Informel eine Sonderstellung zuweist. Ab 1953 ist Winter Gastdozent an der Landeskunstschule Hamburg, zwei Jahre später wird er Professor an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Kassel. Fritz Winters Œuvre ist strukturiert durch die Abfolge unterschiedlicher, zum Teil klar voneinander abgegrenzter Schaffensphasen, in denen strukturell zusammengehörige Werke entstehen. Das hier angebotene Gemälde gehört zu den sogenannten "Schablonenbildern", die Winter zwischen 1967 und 1975 malt. Die Besonderheit dieser Werkphase liegt in der technisch-künstlerischen Vorgehensweise des Künstlers, denn Fritz Winter erarbeitet hier Partien seiner Werke mit Schablonen, um scharf definierte, zumeist streifenförmige Umrisslinien zu erzeugen. Die Wirkung dieser Technik ist in vielerlei Hinsicht erstaunlich: Zum einen erzeugt Winter einen überaus klar strukturierten und doch ungemein dynamischen Bildaufbau, der dem Auge des Betrachters mannigfaltige Seherlebnisse schenkt. Zum anderen erschafft Fritz Winter durch die Überlagerung der Farbschichten eine fast mehrdimensional anmutende Raumauffassung. In der faszinierenden Kontrastierung von kühlem und warmem Kolorit auf der linken und auf der rechten Bildseite sowie in der Gegenüberstellung von lasierend sanftem und satt deckendem Farbauftrag ist "Lineare Spiegelung" ein herausragendes Gemälde dieser Schaffensphase. Im Jahr der Entstehung des vorliegenden Gemäldes erhält Fritz Winter als einer der wichtigsten deutschen Maler der Nachkriegszeit das "Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland". 1970 erfolgt die Emeritierung in Kassel; Winter lebt danach wieder in Dießen. 1975 wird in Ahlen das Fritz-Winter-Haus eröffnet. Fritz Winter verstirbt 1976 und wird posthum mit dem Rubenspreis der Stadt Siegen geehrt. [KP].

Auction archive: Lot number 208
Auction:
Datum:
9 Jun 2012
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Lineare Spiegelung
Lineare Spiegelung. 1969. Öl auf Leinwand. Lohberg 2691. Rechts unten signiert und datiert. Verso nochmals signiert und datiert sowie betitelt. 60 x 70 cm (23,6 x 27,5 in). Das Gemälde "Lineare Spiegelung" gehört zu Fritz Winters gefragten abstrakten Kompositionen der 1960er Jahre und wird erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: www.artnet.de). PROVENIENZ: Sammlung Konrad Knoepfel, Nürnberg (auf dem Keilrahmen mit dem zweifachen Stempel). Privatsammlung Süddeutschland. Fritz Winter wird 1905 in Altenbögge bei Unna geboren. Nach einer Elektrikerlehre und einer sich anschließenden Tätigkeit als Bergmann widmet sich Fritz Winter ab Anfang der 1920er Jahre zunehmend der Malerei und der Zeichenkunst. 1927 bewirbt sich Winter erfolgreich am Bauhaus in Dessau und studiert dort die folgenden drei Jahre unter anderem bei Paul Klee Wassily Kandinsky, Josef Albers und Oskar Schlemmer 1928/29 nimmt Winter an der Ausstellung "Junge Bauhausmaler" teil. Zur gleichen Zeit macht der junge Künstler Bekanntschaft mit Ernst Ludwig und Erna Kirchner, bei denen er wiederholt in Davos zu Gast sein wird. Nach seinem Studium unterrichtet Winter an der Pädagogischen Akademie in Halle. 1933 folgt ein Umzug nach München, 1936 ein weiterer nach Dießen am Ammersee. In der Zeit des Nationalsozialismus wird Winters Kunst als "entartet" diffamiert, der Künstler erhält Malverbot. Bereits 1939 als Soldat an die Ostfront eingezogen, wird Winter mehrmals schwer verwundet. Im Zuge eines Erholungsaufenthaltes fertigt er die "Feldskizzen" an, die seine berühmte Werkgruppe "Triebkräfte der Erde" vorbereiten. Fritz Winter gerät kurz vor Kriegsende in russische Gefangenschaft, aus der er erst 1949 entlassen wird. Unmittelbar nach seiner Heimkehr ruft Winter gemeinsam mit anderen Künstlern die Gruppe "ZEN 49" ins Leben und findet schnell Anschluss an die europäische Avantgarde. Im Rückgriff auf seine vom Bauhaus beeinflussten Arbeiten der 1930er Jahre entwickelt der Künstler eine eigene Formensprache, die ihm neben dem Informel eine Sonderstellung zuweist. Ab 1953 ist Winter Gastdozent an der Landeskunstschule Hamburg, zwei Jahre später wird er Professor an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Kassel. Fritz Winters Œuvre ist strukturiert durch die Abfolge unterschiedlicher, zum Teil klar voneinander abgegrenzter Schaffensphasen, in denen strukturell zusammengehörige Werke entstehen. Das hier angebotene Gemälde gehört zu den sogenannten "Schablonenbildern", die Winter zwischen 1967 und 1975 malt. Die Besonderheit dieser Werkphase liegt in der technisch-künstlerischen Vorgehensweise des Künstlers, denn Fritz Winter erarbeitet hier Partien seiner Werke mit Schablonen, um scharf definierte, zumeist streifenförmige Umrisslinien zu erzeugen. Die Wirkung dieser Technik ist in vielerlei Hinsicht erstaunlich: Zum einen erzeugt Winter einen überaus klar strukturierten und doch ungemein dynamischen Bildaufbau, der dem Auge des Betrachters mannigfaltige Seherlebnisse schenkt. Zum anderen erschafft Fritz Winter durch die Überlagerung der Farbschichten eine fast mehrdimensional anmutende Raumauffassung. In der faszinierenden Kontrastierung von kühlem und warmem Kolorit auf der linken und auf der rechten Bildseite sowie in der Gegenüberstellung von lasierend sanftem und satt deckendem Farbauftrag ist "Lineare Spiegelung" ein herausragendes Gemälde dieser Schaffensphase. Im Jahr der Entstehung des vorliegenden Gemäldes erhält Fritz Winter als einer der wichtigsten deutschen Maler der Nachkriegszeit das "Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland". 1970 erfolgt die Emeritierung in Kassel; Winter lebt danach wieder in Dießen. 1975 wird in Ahlen das Fritz-Winter-Haus eröffnet. Fritz Winter verstirbt 1976 und wird posthum mit dem Rubenspreis der Stadt Siegen geehrt. [KP].

Auction archive: Lot number 208
Auction:
Datum:
9 Jun 2012
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
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+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
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