Lichtstele
Lichtstele. 1989. Objekt. Plexiglas mit eingeschliffenen Linsen. Auf einer der Stützen signiert und datiert. 202 x 54 x 49,5 cm (79,5 x 21,2 x 19,4 in). Wir danken Frau Dr. Magdalena Broska, Adolf-Luther-Stiftung, Krefeld, für die wissenschaftliche Beratung. PROVENIENZ: Ehem. Privatsammlung (1989 direkt vom Künstler erworben). Adolf Luther ist in seinem künstlerischen Bestreben, das Unsichtbare sichtbar zu machen und eine Wirklichkeit zu begreifen, die sich der bildnerisch abbildenden Darstellung entzieht, ein Hauptvertreter der kinetischen Kunst und Optical Art. 1938 nimmt Luther in Köln ein Jurastudium auf, das er 1943 an der Universität Bonn mit der Promotion abschließt. Sein Studium muss er mehrmals unterbrechen, da er zum Kriegsdienst einberufen wird. Ab 1942 beschäftigt sich Luther in seiner Dienstfreizeit mit der Malerei und mit der ersten Beobachtung des Lichtes als eigenständige Realität. Nach der Rückkehr aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft wird er Referendar am Oberlandesgericht Düsseldorf, beteiligt sich jedoch zugleich an Ausstellungen in Krefeld, Düsseldorf und Hamburg. In den folgenden zehn Jahren von 1947 bis 1957 experimentiert Luther mit unterschiedlichen Malstilen, er bewegt sich vom perspektivischen Abbild zur reinen Farbflächen-Malerei, um seine eigenen Erfahrungen für einen künstlerischen Neubeginn zu sammeln. 1957 gibt Luther, der inzwischen als Richter tätig ist, den Juristenberuf endgültig auf, um sich ganz der Kunst zu widmen. In den gespachtelten Oberflächen seiner "Dynamischen Formen" entdeckt Luther das Licht als unmittelbaren Gestaltungsfaktor im Raum. 1959-61 entwickelt er die "Licht + Materie"-Arbeiten weiter und erprobt neue Materialien. Die Auseinandersetzung mit dem Wesen und der Ästhetik des Lichts bildet die Grundlage der Arbeiten Adolf Luthers. Mit seinen beeindruckenden Glas-, Spiegel- und Linsenobjekten löst sich Luther von jeglicher Art der Darstellung und macht das Licht zum alleinigen Inhalt seiner Werke: "Wenn die Impressionisten herausgefunden hatten, daß die großen Themen aus der Malerei heraus und zugunsten der Konzentration auf Lichterscheinungen reduziert werden mußten, so habe ich herausgefunden, daß das Bild selbst weg muß, damit der Weg frei wird für andere Medien, die Medien des Lichts." (Adolf Luther zit. nach: Ralph Merthen, Luther - Magie des Lichtes, Stuttgart 1990, S. 39). Seine Werke kann Luther 1960 in den ersten Einzelausstellungen im Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld und in der Drian-Gallery in London präsentieren. Für Luther wird das Glas die wichtigste Materie, um Energie in Form von Licht bildhaft darzustellen. In den 1960er Jahren entstehen Lichtschleusen, Arbeiten mit "optischen Medien", Arbeiten mit Hohlspiegeln und erste "Sphärische Objekte". Luther beteiligt sich zudem an "ZERO"-Ausstellungen in Berlin, Frankfurt, Gelsenkirchen und Philadelphia. Ab 1970 arbeitet er auch mit Laserstrahlen. Schon zu seinen Lebzeiten erhält Luther zahlreiche Würdigungen. 1979 wird ihm durch das Land Nordrhein-Westfalen der Professorentitel verliehen, 1982 erhält er die Thorn-Prikker-Medaille in Krefeld, 1987 findet aus Anlass des 75. Geburtstages in Bremen eine Retrospektive statt und 1989 wird er mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Im gleichen Jahr gründet er die Adolf-Luther-Stiftung in Krefeld. 1990 verstirbt der Künstler. Im Umgang mit Spiegeln, Hohlspiegeln, Glas und Linsen entwickelt Luther eine Vielfalt von Ideen, die in seinem faszinierenden uvre zu bewundern ist. [KH].
Lichtstele
Lichtstele. 1989. Objekt. Plexiglas mit eingeschliffenen Linsen. Auf einer der Stützen signiert und datiert. 202 x 54 x 49,5 cm (79,5 x 21,2 x 19,4 in). Wir danken Frau Dr. Magdalena Broska, Adolf-Luther-Stiftung, Krefeld, für die wissenschaftliche Beratung. PROVENIENZ: Ehem. Privatsammlung (1989 direkt vom Künstler erworben). Adolf Luther ist in seinem künstlerischen Bestreben, das Unsichtbare sichtbar zu machen und eine Wirklichkeit zu begreifen, die sich der bildnerisch abbildenden Darstellung entzieht, ein Hauptvertreter der kinetischen Kunst und Optical Art. 1938 nimmt Luther in Köln ein Jurastudium auf, das er 1943 an der Universität Bonn mit der Promotion abschließt. Sein Studium muss er mehrmals unterbrechen, da er zum Kriegsdienst einberufen wird. Ab 1942 beschäftigt sich Luther in seiner Dienstfreizeit mit der Malerei und mit der ersten Beobachtung des Lichtes als eigenständige Realität. Nach der Rückkehr aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft wird er Referendar am Oberlandesgericht Düsseldorf, beteiligt sich jedoch zugleich an Ausstellungen in Krefeld, Düsseldorf und Hamburg. In den folgenden zehn Jahren von 1947 bis 1957 experimentiert Luther mit unterschiedlichen Malstilen, er bewegt sich vom perspektivischen Abbild zur reinen Farbflächen-Malerei, um seine eigenen Erfahrungen für einen künstlerischen Neubeginn zu sammeln. 1957 gibt Luther, der inzwischen als Richter tätig ist, den Juristenberuf endgültig auf, um sich ganz der Kunst zu widmen. In den gespachtelten Oberflächen seiner "Dynamischen Formen" entdeckt Luther das Licht als unmittelbaren Gestaltungsfaktor im Raum. 1959-61 entwickelt er die "Licht + Materie"-Arbeiten weiter und erprobt neue Materialien. Die Auseinandersetzung mit dem Wesen und der Ästhetik des Lichts bildet die Grundlage der Arbeiten Adolf Luthers. Mit seinen beeindruckenden Glas-, Spiegel- und Linsenobjekten löst sich Luther von jeglicher Art der Darstellung und macht das Licht zum alleinigen Inhalt seiner Werke: "Wenn die Impressionisten herausgefunden hatten, daß die großen Themen aus der Malerei heraus und zugunsten der Konzentration auf Lichterscheinungen reduziert werden mußten, so habe ich herausgefunden, daß das Bild selbst weg muß, damit der Weg frei wird für andere Medien, die Medien des Lichts." (Adolf Luther zit. nach: Ralph Merthen, Luther - Magie des Lichtes, Stuttgart 1990, S. 39). Seine Werke kann Luther 1960 in den ersten Einzelausstellungen im Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld und in der Drian-Gallery in London präsentieren. Für Luther wird das Glas die wichtigste Materie, um Energie in Form von Licht bildhaft darzustellen. In den 1960er Jahren entstehen Lichtschleusen, Arbeiten mit "optischen Medien", Arbeiten mit Hohlspiegeln und erste "Sphärische Objekte". Luther beteiligt sich zudem an "ZERO"-Ausstellungen in Berlin, Frankfurt, Gelsenkirchen und Philadelphia. Ab 1970 arbeitet er auch mit Laserstrahlen. Schon zu seinen Lebzeiten erhält Luther zahlreiche Würdigungen. 1979 wird ihm durch das Land Nordrhein-Westfalen der Professorentitel verliehen, 1982 erhält er die Thorn-Prikker-Medaille in Krefeld, 1987 findet aus Anlass des 75. Geburtstages in Bremen eine Retrospektive statt und 1989 wird er mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Im gleichen Jahr gründet er die Adolf-Luther-Stiftung in Krefeld. 1990 verstirbt der Künstler. Im Umgang mit Spiegeln, Hohlspiegeln, Glas und Linsen entwickelt Luther eine Vielfalt von Ideen, die in seinem faszinierenden uvre zu bewundern ist. [KH].
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