KOMMODE "EN ARBALETE", Louis XV, C. CRESSENT (Charles Cressent 1685 Paris 1768) zuzuschreiben, Paris um 1725/35. Palisander und Veilchenholz gefriest sowie fein eingelegt mit Reserven, Filets und Zierfries. Rechteckiger Korpus mit vorstehenden vorderen Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit kurzen, geschweiften Beinen. Geschweifte Front mit 3 Schubladen. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Mehrfach profilierte "Brèche d'Alep"-Platte. 106x54,5x85 cm. Provenienz: Aus französischem Besitz. Die hier angebotene Kommode weist auf die Werkstatt des C. Cressent hin, finden sich in seinem Oeuvre teils identische Marketeriebilder, Formensprache und Bronzebeschläge wieder. Nahezu identische Bronzehandhaben finden sich an einer frühen Kommode "aux espagnolettes", ehemals Sammlung Kugel, Paris sowie an einer Kommode aus der Sammlung M. Meyer, Paris. Diese sind abgebildet in: A. Pradère, Charles Cressent Dijon 2003; S. 274 (Abb. 84) und S. 275 (Abb. 91). Die letztgenannte Kommode weist auch eine analoge Marketerie auf. Ähnliche Eckbronzen finden sich an einer Schreibkommode, ehemals Sammlung Mercadé, Paris. Diese ist abgebildet in ebd.; S. 289 (Abb. 167). C. Cressent, 1685 als Sohn des "sculpteur du Roi" François Cressent geboren, arbeitete zunächst im Atelier seines Vaters. Bereits als junger Lehrling knüpfte er Kontakt zu G. Oppenordt, der als "premier architecte" des Duc d'Orléans tätig war. 1710-1714 arbeitete C. Cressent für Girardon und Lorrain und erhielt von der Académie St. Luc 1714 den Titel "maître sculpteur". Er schuf hochwertiges Mobiliar für den Adel der französischen Metropole. Zu Cressents Kundschaft gehörten der Marquis de Marigny, der Duc de Richelieu, bedeutende Sammler wie Marcellin de Selle, Bounier de la Mosson, Brozat, Julienne, Blondel de la Gagny, König Joao V. von Portugal und Angehörige des Bayrischen Hofes, für die er quellenmässig gesicherte Möbel lieferte. Cressent und sein Konkurrent A. Gaudreaux definierten in den Jahren 1720/40 den "style Régence", gekennzeichnet durch eine elegante, geschweifte und als majestätisch zu bezeichnende Formgebung und qualitativ hochwertiges, variantenreiches und bis anhin unbekanntes Bronzezierwerk. Cressent war nicht nur Produzent von königlichen Möbeln, sondern gleichzeitig auch rühriger Sammler bedeutender Gemälde, was ihn immer wieder zum Verkauf seines "stock" zwang, da er wie viele seiner "confrères" beinahe ständig finanzielle Schwierigkeiten hatte. Hinzu kamen verschiedene Prozesse gegen die "corporation des fondeurs, ciseleurs et doreurs", die ihn anklagte, weil er als "sculpteur" seine Bronzen in Eigenproduktion schuf, was das geltende Zunftrecht verletzte. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 197-205 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 35/36 (biogr. Angaben). A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 129-139 (biogr. Angaben).
KOMMODE "EN ARBALETE", Louis XV, C. CRESSENT (Charles Cressent 1685 Paris 1768) zuzuschreiben, Paris um 1725/35. Palisander und Veilchenholz gefriest sowie fein eingelegt mit Reserven, Filets und Zierfries. Rechteckiger Korpus mit vorstehenden vorderen Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit kurzen, geschweiften Beinen. Geschweifte Front mit 3 Schubladen. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Mehrfach profilierte "Brèche d'Alep"-Platte. 106x54,5x85 cm. Provenienz: Aus französischem Besitz. Die hier angebotene Kommode weist auf die Werkstatt des C. Cressent hin, finden sich in seinem Oeuvre teils identische Marketeriebilder, Formensprache und Bronzebeschläge wieder. Nahezu identische Bronzehandhaben finden sich an einer frühen Kommode "aux espagnolettes", ehemals Sammlung Kugel, Paris sowie an einer Kommode aus der Sammlung M. Meyer, Paris. Diese sind abgebildet in: A. Pradère, Charles Cressent Dijon 2003; S. 274 (Abb. 84) und S. 275 (Abb. 91). Die letztgenannte Kommode weist auch eine analoge Marketerie auf. Ähnliche Eckbronzen finden sich an einer Schreibkommode, ehemals Sammlung Mercadé, Paris. Diese ist abgebildet in ebd.; S. 289 (Abb. 167). C. Cressent, 1685 als Sohn des "sculpteur du Roi" François Cressent geboren, arbeitete zunächst im Atelier seines Vaters. Bereits als junger Lehrling knüpfte er Kontakt zu G. Oppenordt, der als "premier architecte" des Duc d'Orléans tätig war. 1710-1714 arbeitete C. Cressent für Girardon und Lorrain und erhielt von der Académie St. Luc 1714 den Titel "maître sculpteur". Er schuf hochwertiges Mobiliar für den Adel der französischen Metropole. Zu Cressents Kundschaft gehörten der Marquis de Marigny, der Duc de Richelieu, bedeutende Sammler wie Marcellin de Selle, Bounier de la Mosson, Brozat, Julienne, Blondel de la Gagny, König Joao V. von Portugal und Angehörige des Bayrischen Hofes, für die er quellenmässig gesicherte Möbel lieferte. Cressent und sein Konkurrent A. Gaudreaux definierten in den Jahren 1720/40 den "style Régence", gekennzeichnet durch eine elegante, geschweifte und als majestätisch zu bezeichnende Formgebung und qualitativ hochwertiges, variantenreiches und bis anhin unbekanntes Bronzezierwerk. Cressent war nicht nur Produzent von königlichen Möbeln, sondern gleichzeitig auch rühriger Sammler bedeutender Gemälde, was ihn immer wieder zum Verkauf seines "stock" zwang, da er wie viele seiner "confrères" beinahe ständig finanzielle Schwierigkeiten hatte. Hinzu kamen verschiedene Prozesse gegen die "corporation des fondeurs, ciseleurs et doreurs", die ihn anklagte, weil er als "sculpteur" seine Bronzen in Eigenproduktion schuf, was das geltende Zunftrecht verletzte. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 197-205 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 35/36 (biogr. Angaben). A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 129-139 (biogr. Angaben).
Try LotSearch and its premium features for 7 days - without any costs!
Be notified automatically about new items in upcoming auctions.
Create an alert