Beschreibung:

Kodai bijin e syu. Bilderbuch über die Schönheit in den alten Zeiten. Leporello mit 12 Tafeln in Ukiyo-e Farbholzschnitten. Tafelformat Koban (ca. 21,5 x 16). Leporello-Format: 26 x 18 cm. Deckel aus brauner Goldbrokatseide (nur gelegentlich fleckig, teils etwas beschabt) mit Webblumen aus weißen, blauen, grünen und grauen Seidenfaden und leuchtendem Goldfaden, mit goldgewebtem Titelschild. Tokyo, frühe Meji-Zeit (um 1880). Eines der populärsten Themen des Ukiyo-e, der "Bilder der fließenden Welt" ist das Bijin-ga, die Darstellung hübscher junger Frauen in kostbaren Gewändern, mit Ihren Accessoires, in reizvollen Interieurs oder in weiten japanischen Landschaften. Mit der Öffnung Japans unter Tenno Meji ab dem Jahre 1868 hörte diese "romantische" Zeit schlagartig auf, die westeuropäische Kultur hielt Einzug in Japan - und damit auch alle modernen Errungenschaften wie maschinell hergestellte Textilien, Regenschirme, Tabakspfeifen sowie auch die Alltagsgegenstände, die die alte Lebenskunst komplett ablösen sollte, wenn plötzlich Messer und Gabel statt der Essstäbchen, der Hashi, zur Anwendung kamen - und dafür die meist englischen, oft auch französischen Begriffe in Katakana als Lehnwörter in die japanische Altsprache eingefügt wurden. Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann die untergehende Kultur in Bildern festgehalten, wozu auch die "Kodai bijin e syu" von verschiedenen Ukiyo-e Meistern gehörten. Die prächtigen Tafeln zeigen auf braunem Grund wundervolle Geishas und höfische Kurtisanen in ihren kostbaren Kimonos. Das Leporello bietet die Möglichkeit, jedes einzelne Bild separat zu betrachten, aber auch alle als eine Art "Fries" aufzustellen. – Wenige Tafeln etwas fleckig und mit Oberflächenabrieb, in gedämpfter, aber sehr nuancierter, frischer Farbigkeit. Insgesamt wohlerhalten.