Katharina Grosse 1961 Freiburg im Breisgau Ohne Titel Acryl auf Leinwand. (2004). Ca. 280 x 100 cm.
Provenienz: Direkt von der Künstlerin erworben; Privatsammlung, Norddeutschland. Spätestens seit ihrer Teilnahme an der Biennale 2015 und der großen Retrospektive im Museum Frieder Burda in Baden-Baden Anfang letzten Jahres ist Katharina Grosse der internationalen Kunstwelt ein Begriff. In Venedig hatte die Künstlerin einen gesamten Raum des Arsenale in ein skulpturales Environment verwandelt: Schuttberge, Leinwandsegel und in Styropor geschnittene Skulpturen wurden großflächig mit Farbe besprüht und Teil eines unwirklich erscheinenden, polychromen Farbraumes. Seit 1980 arbeitet die Schülerin von Gotthard Graubner die unterdessen selbst Professorin an der Akademie in Düsseldorf ist, nicht mehr mit dem Pinsel, sondern mit einer kompressorbetriebenen Spritzpistole. Sie lotet Möglichkeiten der abstrakten Malerei aus, indem sie sich über Begrenzungen in Format und Medium bewusst hinwegsetzt. Die Arbeit „Ohne Titel“ von 2004 stellt ein herausragendes frühes Beispiel für diese Vorgehensweise sowie die Nähe zum amerikanischen Color Field Painting dar: auf der großformatigen Leinwand überlagern sich Farbschichten, die in- und übereinander laufen und sich zu einem dynamischen Farbfeld verbinden. Nichts an diesem Werk ist statisch, die Künstlerin lässt den Betrachter am Schaffensprozess teilhaben. Dabei setzt sich – typisch für die Handschrift Katharina Grosses – das all-over über die Seitenkanten der Leinwand hinweg, was der Arbeit zusätzlich eine skulpturale Dimension verleiht. Katharina Grosse beschreibt ihr künstlerisches Vorgehen folgendermaßen: „Es gibt verschiedene Gefühlslagen, die bei mir eine große Rolle spielen: Wut oder Ärger über gesellschaftliche Strukturen, in denen ich mich nicht wohlfühle und gegen die ich mich zur Wehr setze. Vielleicht ist deswegen eine gewisse Aggressivität auch ein Teil der Arbeit. Wobei ich diese Aggressivität lenken kann, in die Kanäle von Farbe oder Struktur, und sie deshalb nicht wie eine Kugel auf ein Ziel gerichtet ist. Ich glaube, dass deshalb meine Arbeiten so exponiert wirken.
Katharina Grosse 1961 Freiburg im Breisgau Ohne Titel Acryl auf Leinwand. (2004). Ca. 280 x 100 cm.
Provenienz: Direkt von der Künstlerin erworben; Privatsammlung, Norddeutschland. Spätestens seit ihrer Teilnahme an der Biennale 2015 und der großen Retrospektive im Museum Frieder Burda in Baden-Baden Anfang letzten Jahres ist Katharina Grosse der internationalen Kunstwelt ein Begriff. In Venedig hatte die Künstlerin einen gesamten Raum des Arsenale in ein skulpturales Environment verwandelt: Schuttberge, Leinwandsegel und in Styropor geschnittene Skulpturen wurden großflächig mit Farbe besprüht und Teil eines unwirklich erscheinenden, polychromen Farbraumes. Seit 1980 arbeitet die Schülerin von Gotthard Graubner die unterdessen selbst Professorin an der Akademie in Düsseldorf ist, nicht mehr mit dem Pinsel, sondern mit einer kompressorbetriebenen Spritzpistole. Sie lotet Möglichkeiten der abstrakten Malerei aus, indem sie sich über Begrenzungen in Format und Medium bewusst hinwegsetzt. Die Arbeit „Ohne Titel“ von 2004 stellt ein herausragendes frühes Beispiel für diese Vorgehensweise sowie die Nähe zum amerikanischen Color Field Painting dar: auf der großformatigen Leinwand überlagern sich Farbschichten, die in- und übereinander laufen und sich zu einem dynamischen Farbfeld verbinden. Nichts an diesem Werk ist statisch, die Künstlerin lässt den Betrachter am Schaffensprozess teilhaben. Dabei setzt sich – typisch für die Handschrift Katharina Grosses – das all-over über die Seitenkanten der Leinwand hinweg, was der Arbeit zusätzlich eine skulpturale Dimension verleiht. Katharina Grosse beschreibt ihr künstlerisches Vorgehen folgendermaßen: „Es gibt verschiedene Gefühlslagen, die bei mir eine große Rolle spielen: Wut oder Ärger über gesellschaftliche Strukturen, in denen ich mich nicht wohlfühle und gegen die ich mich zur Wehr setze. Vielleicht ist deswegen eine gewisse Aggressivität auch ein Teil der Arbeit. Wobei ich diese Aggressivität lenken kann, in die Kanäle von Farbe oder Struktur, und sie deshalb nicht wie eine Kugel auf ein Ziel gerichtet ist. Ich glaube, dass deshalb meine Arbeiten so exponiert wirken.
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