Auktionsarchiv: Los-Nr. 2456

Karwinski von Karwin, Wilhelm Fr. von

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2456

Karwinski von Karwin, Wilhelm Fr. von

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Karwinski von Karwin, Wilhelm Friedrich, dt.-österr. Botaniker, Pflanzensammler und Forschungsreisender, lebte 2 Jahre in Brasilien und insges. 8 Jahre in Mexiko, Hauptwohnsitz ab 1815 in München, beschaffte zahlr. seltene Pflanzen für die bayerischen Staatssammlungen (1780-1855). 2 eigh. Briefe m. U. "Karwinski" bzw. "W. F. Freyh. von Karwinski, k. bay. Kämmerer, EMitglied der Münchner Akad. d. Wiss.". Zus. 11 S., sehr eng beschrieben. Doppelbl., der erste Brief mit Goldschnitt. Folio bzw. gr. 4to. München 20.IX.1838 bzw. Haslach nächst Landsberg am Lech 21.IX.1838. In beiden sehr umfangreichen Briefen an Sponsoren bemüht sich Karwinski um finanzielle Unterstützung für seine zweite Expedition nach Mexiko, von der er sich reiche Ausbeute an seltenen Pflanzen für den Verkauf in Europa verspricht und seine gesamten diesbezüglichen Planungen, Zweck und Durchführung der Reise, vor den Adressaten ausbreitet. Der erste Brief (auf Foliobogen mit Goldschnitt) ist wahrscheinlich an den Fürsten Metternich gerichtet und beginnt mit einem Satz, dessen Länge anderthalb Seiten umfaßt und für ein Jahrbuch der Rekorde geeignet erscheint: "... Im Begriffe noch im Laufe des gegenwärtigen Jahres eine wissenschaftliche Reise nach den noch wenig oder gar nicht erforschten Ländern zu unternehmen, welche zwischen dem Isthmus von Panama und der Halbinsel Jucatán gelegen sind, und die größte botanische Ausbeute, die Feststellung wichtiger geographischer Punkte durch Ortsbestimmungen und Höhenmessungen, so wie auch nähere wünschenswerthe Aufklärungen über die räthselhafte vorzeitliche Geschichte jener Regionen und ihrer früheren Bewohner durch genaue und kritische Untersuchung der merkwürdigen und riesenhaften Ruinen von Palenque, Petén und Mitla versprechen; wage ich es Eurer Durchlaucht dem hohen Beschützer und Beförderer aller nützlichen wissenschaftlichen Bestrebungen, und insbesondere der Botanik, von meinem Unternehmen ehrfurchtsvoll Nachricht zu geben, dasselbe Eurer Durchlaucht hohem und mächtigen Schutze anzuempfehlen und hiemit die unterthänigste Bitte zu verbinden, mich durch Beauftragung für die k. k. Hof- und botanischen Gärten lebende neue und seltene Pflanzen, die den Transport ertragen, und Sämereyen von allen zur Bereicherung der Wissenschaft und der botanischen Gärten geeigneter Pflanzen, so wie auch ein vollständiges Herbarium jener noch so wenig bekannten und höchst interessanten Flora für das kais. königl. Herbarium zu sammeln und zu übersenden, in den Stand zu setzen, durch Vermehrung und Vervollständigung der botanischen Sammlungen im Österreichischen Kaiserstaate, diesem meinem stets geliebten und nie vergessenen Vaterlande einigermaßen nützlich zu werden, und zugleich durch den mäßigen Reisekostenbeytrag von Zwölfhundert Gulden mz. jährlich während drey Jahren, welchen ich für diese und andere mir etwa aufzutragende wissenschaftliche und Sammlungs Leistungen zu erbitten wage, mein Unternehmen umfassender und erfolgreicher machen zu können ...". Der zweite Brief, nicht weniger umfangreich und an einen "hochverehrtesten Gönner" adressiert, ist einen Tag später datiert und bildet wahrscheinlich das Begleitschreiben zu dem vorigen, an "den Herrn Staatskanzler" gerichteten Brief. Hier ist der Adressat ein Botaniker und somit Fachmann, so daß Karwinski seine Pläne in allen Einzelheiten zur Sprache bringt und die Aktivierung weiterer Sponsoren erörtert, darunter den Grafen und die Gräfin Schönborn, die beim Staatskanzler ein gutes Wort für ihn einlegen sollen. - Sehr umfangreiches Material über die Planung und Vorbereitung einer Forschungsreise nach Mittelamerika, 35 Jahre nach Humboldts Mexiko-Erkundung. - Karwinski schreibt sich mit "i" am Schluß, so dass die bei Wikipedia angegebene Schreibung "Karwinsky" falsch ist. - Der erste Brief mit kleinen Faltenrissen, der zweite gleichmäßig gebräunt. - Von größter Seltenheit (kein Nachweis im JbdApr. 1950 ff.).

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Karwinski von Karwin, Wilhelm Friedrich, dt.-österr. Botaniker, Pflanzensammler und Forschungsreisender, lebte 2 Jahre in Brasilien und insges. 8 Jahre in Mexiko, Hauptwohnsitz ab 1815 in München, beschaffte zahlr. seltene Pflanzen für die bayerischen Staatssammlungen (1780-1855). 2 eigh. Briefe m. U. "Karwinski" bzw. "W. F. Freyh. von Karwinski, k. bay. Kämmerer, EMitglied der Münchner Akad. d. Wiss.". Zus. 11 S., sehr eng beschrieben. Doppelbl., der erste Brief mit Goldschnitt. Folio bzw. gr. 4to. München 20.IX.1838 bzw. Haslach nächst Landsberg am Lech 21.IX.1838. In beiden sehr umfangreichen Briefen an Sponsoren bemüht sich Karwinski um finanzielle Unterstützung für seine zweite Expedition nach Mexiko, von der er sich reiche Ausbeute an seltenen Pflanzen für den Verkauf in Europa verspricht und seine gesamten diesbezüglichen Planungen, Zweck und Durchführung der Reise, vor den Adressaten ausbreitet. Der erste Brief (auf Foliobogen mit Goldschnitt) ist wahrscheinlich an den Fürsten Metternich gerichtet und beginnt mit einem Satz, dessen Länge anderthalb Seiten umfaßt und für ein Jahrbuch der Rekorde geeignet erscheint: "... Im Begriffe noch im Laufe des gegenwärtigen Jahres eine wissenschaftliche Reise nach den noch wenig oder gar nicht erforschten Ländern zu unternehmen, welche zwischen dem Isthmus von Panama und der Halbinsel Jucatán gelegen sind, und die größte botanische Ausbeute, die Feststellung wichtiger geographischer Punkte durch Ortsbestimmungen und Höhenmessungen, so wie auch nähere wünschenswerthe Aufklärungen über die räthselhafte vorzeitliche Geschichte jener Regionen und ihrer früheren Bewohner durch genaue und kritische Untersuchung der merkwürdigen und riesenhaften Ruinen von Palenque, Petén und Mitla versprechen; wage ich es Eurer Durchlaucht dem hohen Beschützer und Beförderer aller nützlichen wissenschaftlichen Bestrebungen, und insbesondere der Botanik, von meinem Unternehmen ehrfurchtsvoll Nachricht zu geben, dasselbe Eurer Durchlaucht hohem und mächtigen Schutze anzuempfehlen und hiemit die unterthänigste Bitte zu verbinden, mich durch Beauftragung für die k. k. Hof- und botanischen Gärten lebende neue und seltene Pflanzen, die den Transport ertragen, und Sämereyen von allen zur Bereicherung der Wissenschaft und der botanischen Gärten geeigneter Pflanzen, so wie auch ein vollständiges Herbarium jener noch so wenig bekannten und höchst interessanten Flora für das kais. königl. Herbarium zu sammeln und zu übersenden, in den Stand zu setzen, durch Vermehrung und Vervollständigung der botanischen Sammlungen im Österreichischen Kaiserstaate, diesem meinem stets geliebten und nie vergessenen Vaterlande einigermaßen nützlich zu werden, und zugleich durch den mäßigen Reisekostenbeytrag von Zwölfhundert Gulden mz. jährlich während drey Jahren, welchen ich für diese und andere mir etwa aufzutragende wissenschaftliche und Sammlungs Leistungen zu erbitten wage, mein Unternehmen umfassender und erfolgreicher machen zu können ...". Der zweite Brief, nicht weniger umfangreich und an einen "hochverehrtesten Gönner" adressiert, ist einen Tag später datiert und bildet wahrscheinlich das Begleitschreiben zu dem vorigen, an "den Herrn Staatskanzler" gerichteten Brief. Hier ist der Adressat ein Botaniker und somit Fachmann, so daß Karwinski seine Pläne in allen Einzelheiten zur Sprache bringt und die Aktivierung weiterer Sponsoren erörtert, darunter den Grafen und die Gräfin Schönborn, die beim Staatskanzler ein gutes Wort für ihn einlegen sollen. - Sehr umfangreiches Material über die Planung und Vorbereitung einer Forschungsreise nach Mittelamerika, 35 Jahre nach Humboldts Mexiko-Erkundung. - Karwinski schreibt sich mit "i" am Schluß, so dass die bei Wikipedia angegebene Schreibung "Karwinsky" falsch ist. - Der erste Brief mit kleinen Faltenrissen, der zweite gleichmäßig gebräunt. - Von größter Seltenheit (kein Nachweis im JbdApr. 1950 ff.).

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